Bemerkenswert - Less Reporting - Resümee

WertePost – Bemerkenswert – Less Reporting – Resümee 6

Bemerkenswert – Less Reporting – Resümee 6

 

Less #reporting, more #accounting –

Weniger #Berichtswesen, mehr #Buchführung

 

 

SDGs in Ebenen Ökonomie, Soziales, Biosphäre

2030 und die 17 SDG

Es gibt inzwischen weltweit Tausende von Sustainability Initiativen, Sustainability Managern und Abertausende von Nachhaltigkeitsforschern. Im Vermessen der Welt sind wir auf einem beachtlichen Niveau angelangt. Alle Beteiligten suchen nach einem System, das unsere Probleme löst. Einige der 17 Ziele widersprechen anderen oder zehren deren Wirkung auf. Sie sind eher allgemeiner Natur. Neben der Inkonsistenz der 17 Ziele stellten wir fest, dass entscheidende Dinge fehlen wie zum Beispiel Kommunikation und Governance. Es sind am Ende 4-5 Ziele, (Aufstellung 17 SDG Refinement) die unseres Erachtens Unternehmensrelevanz haben.

Ressourcen

Ressourcen Erschöpfung

Wie viele Ressourcen haben wir (Aufstellung Rohstoffe 2022 und ihre Vorkommen!)und wie lange werden diese reichen? Bodenschätze liefern Rohstoffe, die Grundlage unseres Wirtschaftens und des Wachstums sind. Wem gehören sie? Wer hat das Recht, diese zu entnehmen und fördern? Wir benötigen dringend neue Antworten auf diese Fragen, als wir sie uns bislang gaben.

2021 erschien der Dasgupta Review: “The Economics of Biodiversity”. Dasgupta arbeitete mit seinem Team im Rahmen der Royal Society heraus, dass der Mensch in menschliche Ökonomien eingebettet ist; auch in die Natur oder ihr Erdsystem. Rohstoffe sind ökonomisch betrachtet Assets der Natur. Der Mensch ist demnach ein Asset Manager. Bislang ein schlechter, wenn wir die Folgen unseres Handelns für die Natur betrachten.

Klimaaspekte Temperaturanstieg 1880-2020

Klima Rettung? –  Sind wir noch zu retten?

Indem wir meinen, die Welt retten zu können, liegen wir falsch. Wir merken gar nicht, dass dies ein unmögliches Unterfangen ist. Wenn vielleicht etwas zu retten ist, dann sind wir Menschen es. Nur durch unser Verhalten und unseren Umgang mit der Natur und unseren Ressourcen ist noch etwas zu retten.

Die vergangenen Jahrzehnte haben in Bezug auf die Klimafrage und die ökologischen Fragen gezeigt, dass Kapitalismus, Politik und Unternehmen keine sich selbstregulierenden Systeme sind. Berichterstattungen enden oftmals mit Exceltabellen und schönen Graphiken einer Welt, die wir gerne hätten.

Der jüngste IPCC-Report 8.2021 und die oben benannte Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zum Thema climate change 2022 und Kipppunkte belegen dies auf alarmierende Weise. „Wir tanzen auf einem Vulkan“. Die Lese dieser Berichte kann, auch wenn wir um die Grundproblematik und Tendenzen dieser Entwicklungen bereits seit mehr als 50 Jahren wissen, zur Ohnmacht führen. Es wird allerhöchste Eisenbahn, grundsätzlich etwas zu ändern. Mit schnellen Veränderungen in einer warmen und komfortablen Welt haben es die Menschen es anscheinend schwer.

Es ist sinnvoll, dass die Aufwendungen, die zur Vermeidung von Treibhausgasen eingesetzt werden, auch in der Buchhaltung in der G+V erfasst transparent ausgewiesen werden. So erhalten wir einen Spiegel der tatsächlichen Aktivitäten eines Unternehmens, dass sich für den Klimawandel einsetzt.

EU Taxononomie Technical report

EU-Taxonomie und ESG

Wir messen inzwischen zu viel, nutzen wenig sinnvolle Strukturen und setzen falsche Priorisierungen. Die ESG-Messungen waren bislang unvollständig, nicht präzise, folgten keinem internationalen Standard zur Vergleichbarkeit und waren damit irreführend. Ungeachtet dessen verfügen wir über einen ganzen Zoo von Nachhaltigkeitsstandards. Die drohende Regulierung macht die ESG-Messung und EU-Taxonomie schwerfällig, verwirrend und belastend für Unternehmen. Die EU-Taxonomie enthält Grenzwerte. Ob diese in dem gewählten Setting dem Anspruch genügen, dem Klimawandel vorbeugen oder ihn zu stoppen, ist noch zu beweisen. Die EU-Taxonomie ist sehr technisch und behandelt derzeit nur die Environmental Aspekts, soziale und Governance Aspekte fehlen. Gewinnerzielung scheint immer noch über dem Planetensterben zu stehen.

Bemerkenswert – Less Reporting – Resümee

Teil 6 von 6

Teil 1: AGENDA 2030 UND DIE SDGs

Teil 2: RESSOURCEN

Teil 3: KLIMAASPEKTE

Teil 4: AKTIVA, ABSCHREIBUNG, LANGLEBIGKEIT

Teil 5: EU-TAXONOMIE UND ESG – ÖKOLOGISCH, UMSETZBAR, WIRKSAM?

Unverständlich

bleibt die Aufnahme von Gas und Atomstrom in die EU-Taxonomie. In der Form, wie die durch die Auswahl aus den sechs Kategorien ist eine Vergleichbarkeit nicht herstellbar. Die Vorgabe, dass Unternehmen damit zusätzlich den anderen Umweltziele keinen erheblichen Schaden zufügen darf, ist wachsweich formuliert und hilft so nicht weiter. Es gibt sicherlich Unternehmen, die gewichtige ökologische Baustellen in mehr als einer Kategorie haben. Da diese Kategorien in der Regel voneinander abhängen in ihrer Wirkung, scheint die Taxonomie fragwürdig.

Die KPIs und Schwellenwerte von etwa 50.000 Unternehmen durch die EU-Behörden zu prüfen, erscheint von der fachlichen Machbarkeit her fraglich. Darum werden große Beratungsfirmen oder Ausgründungen derer diesen Job erledigen (und eine Menge Geld damit verdienen, was den Unternehmen in Krisenzeiten einfach fehlen wird), sich durch den Dschungel dieser Verordnungen zu schlagen.

 

Glaubwürdigkeit

Das Festlegen eines umsetzbaren Standards für alle Firmen EU weit fehlt. Wir benötigen unabhängige, staatlich geprüfte Audits und Zertifizierungen, die soziale und ökologische Missbräuche in den Berichten wie Unternehmen offenlegen.

Weder Gas noch Atomkraft genügen den Ansprüchen ökologisch vertretbarer Energiegewinnung und sind alles andere als nachhaltig. Ein weiteres Beispiel, wie sich nationalpolitische Interessen vor globale Umweltziele durchsetzen.

Diese Aufzählung ist weder vollzählig noch umfassend.

 

Ein neuer Weg

Vielleicht ist es Zeit, einen anderen Weg einzuschlagen und einen stringenteren Ansatz zu fahren. ‚Less is more‘ gilt nicht nur für die Ästhetik. Die Schwellenwerte müssen auf wissenschaftlichem Boden und im Einklang mit den Grenzen der Natur/Ressourcen stehen. Die Frage bleibt offen, wer sie festlegt, und wer kontrolliert, ob sie wirksam sind. Dies vor allem international. Die Bemessung der ESG-Ziele und EU-Taxonomie müssen also von diesen abhängen.

De-Tox: wir brauchen mehr scharfe Gesetze gegen den Einsatz Klimaschädlicher und toxischer Stoffe, auch in Bezug auf ESG-Gesichtspunkte.

Wir sollten ein verpflichtendes Transparenzregister der Unternehmen für die Ergebnisse der EU-Taxonomie Berichterstattung einführen. Vorab müssten Kriterien und Messwerte vorgegeben werden die allgemeingültig und valide sind.

 

Anders Bilanzieren

Im Sinne einer holistischen Bilanzierung müssen ökologische Werte in Aufwand, Ertrag und Aktiva in Bezug auf den Umgang mit diesen Fragen in Euros abgebildet werden. Das gehört in die Bilanz und nicht in eine Berichterstattung. So können Anleger und Kunden genau sehen, wie das Geld im Unternehmen verwendet wir, um dem Klimawandel und Umgang mit der Natur in der Bilanz abgebildet wurde. Mit anderen Worten kann das Unternehmen genau aufzeigen, wieviel Aufwand ein Unternehmen betreibt, ökologischen Standards zu entsprechen.

 

Ökologie und Ökonomie in ein gesundes Verhältnis bringen

Unsere Möglichkeiten, Ökologie und Ökonomie in ein gerechtes Verhältnis zu setzen, sind mit unseren heutigen Bilanzen noch lange nicht ausgeschöpft. Hier wären Möglichkeiten der Vergleichbarkeit gegeben, in dem die Kontenpläne um die Werte der Ökologie erweitert würden. Auch könnte die Aktivierung von verwendeten Ressourcen das Bewusstsein der Unternehmer in Bezug auf Endlichkeit schärfen. Damit behielte der Unternehmer die Verantwortung für die von ihm in den Produkten eingesetzten Ressourcen. Er würde sich anstrengen, seine Rohstoffe wieder zurückzuerlangen, anstatt sie den Konsumenten zum Wegwerfen zu überlassen. Wenn die EU oder die nationale Steuerverwaltung Taxonomie-konforme Bilanzen steuerlich besserstellen, würden Anreize geschaffen werden, die den Aufwand für die Berichterstattung in ein anderes Licht stellen.

 

Ein neue Nachhaltigkeit

In der Tat haben wir bislang einen wenig wirkungsvollen Begriff von Nachhaltigkeit. Unsere Begriffe von Nachhaltigkeit sind vielfältig, verwässert und nicht wirksam genug in Bezug auf die Lösung brennender ökologischer Aufgaben. Vielleicht sollten wir einen neuen Begriff finden und nochmals anfangen mit diesem unsere Klingen zu schärfen. Denn die letzten 12 – 50 Jahre haben gezeigt, dass wir ihn überladen und damit auch für die breite Bevölkerung unverständlich und unglaubwürdig haben werden lassen. Auf zu neuen Taten.

Less Reporting Resümee

Rainer Monnet, monnet-Unternehmensentwicklung, Dezember 2022

Klimaaspekte Temperaturanstieg 1880-2020

WertePost – Klimaaspekte

Mehr Klimaaspekte

Less reporting – more accounting, weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

Teil 3:

In den fünf Teilen dieser Serie von WertePosts gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (Sustainability) zu erzielen. In Teil 1 untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimafragen und -reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit Aktiva und AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet ESG und die EU-Taxonomie und deren Schwächen. Den Abschluss bildet ein Resümee.

 

Spurengase

Klimawandel, ein gigantisches Thema, das gefühlt kaum in eine Bilanz passt. Wir haben uns als Staatengemeinschaft auf die Deckelung 1,5 beziehungsweise 2 Grad Erderwärmung verständigt (COP Pariser Klimaabkommen). 1. Manko und Schlupfloch: Dies allerdings ohne feste Vereinbarungen und Verträge für die einzelnen Staaten. Zur Erinnerung, CO2 ist ein Spurengas, das mengenmäßig am stärksten auftretendes Treibhausgas. Es hinterlässt in unserer Atmosphäre gefährliche Spuren. Doppelter Wortsinn, zweischneidiges Schwert. Und dies bereits seit vielen Jahrtausenden. CO2 kontrolliert in der Atmosphäre die Strahlungsbilanz. Es wirkt wie ein natürlicher ‚Thermostat‘ für unseren Planeten. Wir Menschen haben die letzten 100 Jahre zu viel Treibhausgas in den Orbit entlassen. Die globale Erderwärmung ist darauf zurückzuführen. Grundsätzliche Frage: Warum ist es nicht unser Ziel, die Atmosphäre gar nicht mehr zu erwärmen? Die Haltung etwas so abstrakt Bedrohliches wie CO2 einzusparen, wirkt pädagogisch gesehen anscheinend nicht oder wenig. Es wird von der breiten Erdenbevölkerung nicht in gewünschtem Maße ernst genommen oder befolgt. Gleiches gilt für den Wasserstand und Temperatur der Meere.

CO2 ein reaktives Molekül. Es löst die Silikate in der Erde und entzieht sie der Atmosphäre als feste Kohlenstoffverbindung (Carbonate). Das ist der natürliche und langlebige Kohlenstoffzyklus. Dieser natürliche Prozess wird durch die Erderwärmung deutlich beschleunigt. Würde kein CO2 ausgestoßen, würde unsere Biosphäre sterben. Einer der Aufgaben der Menschheit ist es zukünftig, diesen CO2 Prozess in der Balance zu halten.

Der CO2 Zertifikate Handel auf der Basis des „Greenhouse Gas Protokolls“ (GHG) hat gezeigt, dass eine Menge an CO2 an der Börse zu einem monetären Wert werden kann. Das große Zählen hat begonnen und ERP-Player, angefangen von der SAP, Salesforce, Oracle, Microsoft versuchen der CO2 Ermittlung in ihren Systemen Herr zu werden. Für die Öko-Bilanz existiert die Norm ISO 140144. (Seit 2009)

Quantifizierbare Werte wie CO2 oder SO4 in Unternehmen sollten mengenmäßig erfasst werden. Wir erreichen es als Staatengemeinschaft kollektive verbindliche Gesetze zu erlassen. Der Anfang war Klimaschutzabkommen von Kyoto und später Paris.

Eine alles entscheidende Rolle könnte das Methan spielen. Stichwort Permafrostböden. Dr. Cyril Brunner, „Methan, das zweitwichtigste Treibhausgas.“. Wer bei Methan zuerst an Erdgas denkt, liegt nicht falsch. In der Schweiz fallen jedoch 80 Prozent der Methanemissionen auf die Nutztierhaltung zurück.
Methan ist ein starkes Treibhausgas. Es trägt heute etwa 0.54 Grad Celsius zur Erwärmung bei, wird aber in der Atmosphäre bereits nach 20 Jahren um über 80 Prozent abgebaut. Über 20 Jahre heizt Methan etwa 81-​mal stärker als dieselbe Menge CO2. Der Anteil von CO2 an der Erwärmung beträgt heute ungefähr 0.87 Grad.1 Das Gas hält seine wärmende Wirkung hingegen während Tausenden Jahren aufrecht. Vergleicht man über 100 Jahre, wärmt Methan etwa 29-​mal stärker als CO2.

 

Klimaaspekte GHG Treibhausgase

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas#/media/Datei:Major_greenhouse_gas_trends.png

 

Klimaaspekte – Kipppunkte

Durch die nahezu unkontrollierbaren Prozesse im Orbit, haben wir es laut dem Potsdamer Institut für Klimaforschung (PIK) mit einer Anzahl von verschiedenartigen Kipppunkten[1] zu tun. Das Klima ist ein Komplexphänomen. Drei der neun wissenschaftlich beschriebenen Kipppunkte belegen dies. Die Schmelze des Grönlandeises und die beiden „Umwälzpumpen“. Der Jetstream ist für den Kalt- und Warmluftaustausch in der Atmosphäre zuständig. Der Golfstrom AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation) bewegt mit seiner Umwälzzirkulation das Ozeanwasser und sorgt für den Temperaturausgleich von extrem kalten wie warmen Wassermassen. Diese Kipppunkte drohen aufgrund der selbstverschuldeten Erderwärmung außer Kontrolle zu geraten.

Der jüngste IPCC-Report 8.2021 (state of the climate report 2021, insgesamt 4000 Seiten[2], ipcc report 2022 summary pdf)und die oben benannte Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)[3] zum Thema climate change 2022 und Kipppunkte belegen dies auf alarmierende Weise. Die Lese dieser Berichte kann, auch wenn wir um die Grundproblematik und Tendenzen dieser Entwicklungen bereits seit mehr als 50 Jahren wissen, zur Ohnmacht führen. Es wird allerhöchste Eisenbahn, grundsätzlich etwas zu ändern. Mit schnellen Transformationen in einer warmen und komfortablen Welt haben es die Menschen es anscheinend schwer.

 

 

Klimaaspekte Kipppunkte PIK

Bildquelle: https://www.protect-the-planet.de/event/2021-rahmstorf-kipppunkte/

 

Zwei polare Szenarien

Es sind polare Szenarien denkbar und sicherlich viele andere darüber hinaus. Das erste ist simpel wie verheerend. Wir leben so weiter und sehen zu, was passiert. Die nahezu unweigerliche Folge wird ein Kollaps unserer Ökosysteme.[4] Wie genau er aussehen wird und wann er eintreten wird, ist nicht genau bestimmbar. Dass er kommen wird, ist sehr wahrscheinlich.

Das zweite Szenario ist vielgestaltiger, immens aufwendig und extrem schwierig in der Durchführung. Wir lösen das Problem. Wir lernen mit hoher Geschwindigkeit anders mit dem Energieverbrauch und unseren natürlichen Ressourcen hauszuhalten. Damit meinen wir in erster Linie auf der Systemebene. Ebenso benötigen wir technische exponentiell gesteigerte Effizenzlösungen. Wir benötigen hochkreative, kooperative interdisziplinäre Schmieden für neue Ideen und Umsetzungen. Forschung allein reicht nicht aus. Das ist nur der Anfang einer langen Aufzählung.

 

Drei Beispiele: Auf der individuellen Ebene sollten wir mehr Mäßigung lernen. Beim Verbrauch sparen wir zukünftig in besser definierten Grenzen.

Wir Menschen benötigen klare Leitplanken, wie zum Beispiel eine monatlich zur Verfügung stehende Menge an Strom und Wärmeenergie. Werden diese Mengen an Energiekosten überschritten, müssen die Kosten exponentiell steigen. Zumindest so lange, bis wir über Technologien verfügen, die unseren Ressourceneinsatz effektiver und klimaneutraler gewährleisten.

Hauseigentümer werden zu Investitionen mit viel kürzeren Fristen gesetzlich gezwungen werden. Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Strafen. Günstige Darlehen haben bislang wenig Wirkung gezeigt. Obschon sie sinnvoll sind. Jährlich wird nur etwa 1% des Immobilienbestandes in Deutschland saniert. Das ist definitiv zu wenig. Und es ist zu langsam.

Staaten, welche den globalen Klimazielen nicht folgen oder sie einhalten, werden vom internationalen Gerichtshof zu empfindlichen Strafen verurteilt. Der Druck der anderen Staaten auf die Verweigerer muss ungeheuer steigen. Wir wissen, dass China, Indien, Brasilien, Russland und einige andere Staaten den überwiegenden Anteil am Ausstoß der Treibhausgase haben. Die reichen Staaten fördern in Zukunft massiv die ärmeren mit Investitionen oder Klimatechnologien.

COP 27: Etwa 30.000 Menschen fliegen jährlich aus aller Welt an einen Ort und reden über das Klima. Vielleicht mit den besten Absichten. Allerdings was haben die 27 COP [5] bislang erreicht? Zumeist nicht eingehaltene Absichtserklärungen. Bei Treffen wie COP werden die Nationen zukünftig daran gemessen, was sie erreichen. Und nicht, was sie versprechen. Wenn die Ziele nicht erreicht werden, kann es kein COP mehr geben. Sanktionen müssen erfolgen.

Klimaziele sind uE nicht in Frage zu stellen. Sie sind sinnvoll wie notwendig. Sie stellen Schritte zur Reduzierung der Erderwärmung dar. Ob dies reicht, wird unter Beweis zu stellen sein. Bislang steigen die Treibhausgasemissionen weiter an. Auch die Erderwärmung liegt über den angepeilten 1,5 Grad. Klima ist leider kein lokales Problem. Es lässt sich nicht lokal lösen. Einen lokaler Beitrag kann geleistet werden. Positiv ist, dass die CO2 Reduzierung in den letzten 30 Jahren in vielen Ländern um etwa 10% gelungen ist. Allerdings steigen die CO2 Werte wieder an.[6] Zu hinterfragen ist, ob die Fokussierung auf CO2-Reduktion, die endgültige Lösung für unsere hochkomplexen ökologischen Probleme ist. Auch weil der Faktor Zeit nicht konsequent berücksichtigt wird. Gaia, unser Ökosystem Erde, samt der inflexiblen Menschheit und der Atmosphäre zeigt komplexes, nicht-lineares Verhalten. Darum kann die CO2 Reduzierung nur ein Baustein der Lösung sein.

Alle Bemühungen durch Nachhaltigkeitsreportings dem Problem zu Leibe zu rücken, dürfen bislang als wenig wirkungsvoll angesehen werden. Reporting scheint in der bisher praktizierten Weise eher willkürlich. Es gibt zu viele historisch gewachsene Systeme und Standards [7], die keine Vergleichbarkeit zulassen und die unterm Strich nicht ausweisen, dass die Erderwärmung respektive CO2 tatsächlich reduziert werden konnte. Wir wissen inzwischen immer besser, wie und was wir messen und scheinen an den Daten zu ersticken. Nachhaltigkeitsreportings von großen Unternehmen umfassen inzwischen mehr als 300 Seiten. Die Vermessung von ppm Einheiten CO2 in ökonomischen Systemen wie der Bilanz sind auf Produktebene wie für Lieferketten sehr aufwendig. Der Weltmarktführer SAP hat 2020 mit dem Produkt climate21 einen ersten Versuch unternommen. Allerdings ist dies eine hoch aufwendige analytischen Anwendung, die im Reporting endet.

Auf jeden Fall ist sinnvoll, dass die Aufwendungen, die zur Vermeidung von Treibhausgasen eingesetzt werden, auch in der Buchhaltung in der G+V erfasst werden. So erhalten wir einen Spiegel der tatsächlichen Aktivitäten eines Unternehmens, dass sich für den Klimawandel einsetzt. Selbstverständlich bleibt die Verpflichtung der Erfassung und des Nachweises der chemisch-physikalischen Stellgrößen für den Klimawandel.

Eine Frage ist auch, wie wir den Klimawandel in Zukunft mehr in der Bilanz und Buchführung verankern können. Dazu werden wir im letzten WertePost weiteres ausführen.

 

CO2 historisch

 

[1] http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Kipppunkte%20im%20Klimasystem%20-%20Update%202019.pdf

[2] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/#SPM

[3] https://www.nature.com/articles/s41558-021-01097-4.epdf, https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/kippelemente, https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/10-neue-erkenntnisse-der-klimawissenschaft-2021

[4] Ugo Bardi, Der Seneca Effekt, Warum Systeme kollabieren und wie wir damit umgehen können, oekom 2015

[5] https://www.tagesschau.de/eilmeldung/klimakonferenz-cop27-eu-abschlusserklarung-klimawandel-101.html

[6] https://carbonmonitor.org

[7] https://wertebilanz.com/nachhaltigkeitstandards/

Ressourcen

WertePost – Ressourcen

RESSOURCEN

Teil 2:

Less reporting, more accounting – Weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

 

In den folgenden fünf Teilen dieser Serie von WerteBlogs gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (Sustainability) zu erzielen.

In Teil eins untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimafragen und Reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit Aktiva und AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet ESG und die EU-Taxonomie und deren Schwächen.

 

Schätze schützen

Menschen träumen gerne von Schätzen. Es kann uns zu äußerem Reichtum verhelfen. Seit Columbus und der Kolonialisierung der Neuen Welt hoben wir, im Bilde gesprochen, die Schätze vom Boden auf, mit wenig Aufwand im Vergleich zu heute. Wir nahmen und raubten die Schätze der Erde oder der Ureinwohner auf meist natur- und menschenverachtende Art. Als gäbe es weder Übermorgen noch Würde.

Bodenschätze sind Rohstoffe, welche die Grundlage unseres Wirtschaftswachstums und unserer Zivilisation bilden. Wem gehören sie? Wer hat das Recht, diese zu entnehmen und fördern? Wir benötigen dringend andere Antworten auf diese Fragen, als wir sie uns bislang gaben.

2021 erschien der Dasgupta Review: “The Economics of Biodiversity” [1]. Dasgupta arbeitete mit seinem Team im Rahmen der Royal Society heraus, dass der Mensch nur ein Teil der Natur ist. Menschliche Ökonomien sind eingebettet in die Natur oder ihr Erdsystem. Rohstoffe sind Assets der Natur. Der Mensch ist demnach ein Asset Manager. Bislang ein eher schlechter, wenn wir die Folgen unseres Handelns für die Natur ansehen. Die ‚Impact Equation‘, im Sinne einer Wirkungsgleichung, wird im Report hergeleitet. Bringen wir die Impact Equation als Bewertungsmaßstab mit den SDGs in Beziehung, entstehen für die SDGs im Allgemeinen und vor allem für Unternehmen weitere Fragezeichen. Wir behandeln und nutzen die Natur spätestens seit Beginn der Industrialisierung wie ein Selbstbedienungslager. Wir Menschen sollten tunlichst lernen, intelligentere und umsichtigere Asset Manager zu werden.

 

Eigentum

Investoren, Staaten oder Unternehmen genießen das Eigentumsrecht, Rohstoffe der Erde zu entnehmen und verwerten, so wie es ihnen beliebt. Das gilt auch für Expeditionen ins Weltall und mögliche neue Rohstoffquellen. Wir Menschen bemächtigen uns. Es herrschen nicht die Gesetze der Natur, sondern die der Entnehmenden. So wundern wir uns nicht, dass die Natur den Kürzeren zieht. Rohstoffe ordnen wir den natürlichen Ressourcen zu. Aber es existieren auch andere Ressourcen, die unser Leben und die Wirtschaft bedingen.

Arten von Ressourcen

  • Natürliche Ressourcen – Rohstoffe, Naturgüter, …
  • Menschliche Ressourcen – geistiges Potenzial, wissenschaftliche Erkenntnisse, Patente, …
  • Soziale-rechtliche Ressourcen – unternehmerische gesellschaftliche Gesamtverantwortung, Kooperation und Zusammenarbeit, Arbeitskraft, …
  • Kulturelle Ressourcen – Bildung, Erziehung, Kultur..
  • Künstliche datenbasierte Ressourcen – Master Data, Big Data

Näheres dazu im Kapitel 13 im Buch „Wertebilanz“. [2]

 

Ein halbes Jahrhundert

Bis vor etwa 50 Jahren, mit ausgelöst auch durch den Club of Rome [3] und die keimende weltweite Umweltschutzbewegung, sahen wir natürliche Ressourcen bis dahin als nahezu unendlich an. Wir hatten kein kollektives Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen. Neigte sich eine Quelle dem Ende, gingen wir zur nächstgelegenen. Ausgenommen waren Gold, Diamanten oder Silber, die schon immer als selten und begrenzt verfügbar galten. Scheinbar ausgehende oder knapp werdende Ressourcen erlebten wir bis dahin nicht als dramatisch. Gaia, unsere Mutter Erde, bot uns reichlich andere. Die technische und industrielle Revolution ermöglichte uns natürliche Ressourcen aus Minen, die als ausgeschöpft galten, weiterhin auszuschlachten. Wir gingen dazu über, ganze Berge abzutragen, um aus immer mehr Masse immer weniger Ausbeute zu erzielen. Es gibt inzwischen weitere Veröffentlichungen des Berichtes des Club of Rome (1972) [4]. Die aktuellen Berichte und Veröffentlichungen sind hier aufgeführt [5].

 

Raubbau

‚Sammelten‘ wir im Bilde gesprochen vor etwa 200 Jahren die Erze von der Erde auf, pressen wir nun die Erde aus, wie eine gebrauchte Zitrone. Wir hinterlassen Krater, zerstörte Ökosysteme und nutzlose Wüsten. Die Natur vermag sich von diesen Torturen kaum zu erholen, die nicht nachwachsenden Ressourcen schon gar nicht. Mit der immer steigenden Zunahme des Raubbaus erlangten zwei Faktoren Bedeutung. Die Energie und deren Preise. Die Erschließung der Ressourcen wurde in Korrelation mit der Menge an Abraum immer kostspieliger. Der Koeffizient zwischen Abraum und Ertrag nähert sich immer mehr Null. Minen werden dann endgültig geschlossen. Im Zuge dieses Fortschritts, der eher ein Rückschritt ist, lernten wir die Erde immer genauer zu vermessen und zu erkunden. Vor allem interessiert die Landeigner, die Eigentümer der Bodenschätzen, die Frage der Endlichkeit der Ressourcen sehr. In Zeiten knapper werdender Ressourcen, steigendem Energieverbrauch und wachsendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit/Zukunftsfähigkeit stellt sich eine bedeutende Frage: Wie viele Rohstoffe haben wir tatsächlich (noch) zur Verfügung und wie lange reichen diese? [6]

 

Seltene Werte

Die Frage der Endlichkeit lässt sich aus mehreren Gründen nicht leicht beantworten. Wir stoßen immer wieder, wenn auch im letzten Jahrhundert immer seltener, auf neue Rohstoffquellen. Wir wissen also nicht exakt um die noch zur Verfügung stehenden Orte und vor allem die neuen Fördermengen sind schwerlich zu bestimmen. Zudem haben Staaten oder Unternehmen die Hand auf den Landrechten. Sie wähnen es als ihr Eigentum oder zumindest verhalten sie sich dementsprechend. Damit verfügen sie auch über die Macht, die Zahlen über die Ressourcen Vorkommen zu verheimlichen oder zu manipulieren. Inzwischen findet ein wachsender elektronischer Handel mit Rohstoffen oder Derivaten an den Börsen statt. Diese reagieren sehr sensibel auf Nachrichten über Mangel oder Endlichkeit von Bodenschätzen. Ferner ist von Belang, wie ergiebig die Ressourcenquellen sind. Wir haben einen größeren Aufwand betrieben, dieser Fragestellung nachzugehen.

Ressourcen

Die Ressourcenvorkommen (hier finden sie eine Tabelle ‚Recherche der derzeit bekannten Rohstoffvorkommen‘) folgen meist von der Nutzung bis zur Erschöpfung der Quellen der Gaußschen Normalverteilung. Der Maximalpunkt wird in der modernen Ressourcenwissenschaft als „Peak“, bekannt. Vor allem durch den Erdölexperten Collin J. Campbell [7], etabliert. Ab dem Peak steigen in der Regel zunehmend die Energiekosten proportional zur Förderung gleichwohl gegenläufig zum Abflachen der Kurve. Wenig Ertrag, exorbitante Energiekosten, radikaler Eingriff in Ökologie und Natur. Siehe „peak oil“

Neben den Fundstellen und der aktuellen Fördermenge fehlt etwas Elementares zum besseren Verständnis der Situation. Die absolute Menge der zur Verfügung stehenden Rohstoffe ist nicht oder schwer voraussehbar. Wir wissen von den meisten Ressourcen die ungefähren Bestände, aber nicht die verlässliche Restmenge. Durch einen neuen Fundort können bisherige Kalkulationen und damit Kapazitäten obsolet werden.

Problematisch ist, dass Mäßigung für Menschen ohne ein absolutes, begreifbares Maß schwer vermittelbar ist. Die Erklärung der Endlichkeit wird so eine von der Wissenschaft behauptete abstrakte Größe. Eine moralische Wirkung auf das Verhalten der Menschen ist so, wenn überhaupt, schwer erzielbar. Das Ringen um die Nachhaltigkeit und die Einhaltung der auferlegten Ziele wird inflationär.

Wir kennen also die reellen absoluten Zahlen der Rohstoffvorkommen und -mengen nicht. Wir sehen allerdings eine fortwährend steigende Energiemenge zur Bergung und Gewinnung der Ressourcen. Die Verkaufspreise der Rohstoffe steigen entsprechend der Energiekosten. Bei Ressourcenvorkommen wie Öl oder Kohle, die uns seit langem bekannt sind, ist die Endlichkeit in Zahlen genauer. Jüngst entdeckte Ressourcen können mengenmäßig nur geschätzt werden. Etwa 20 der seltenen Rohstoffe gehen im Laufe dieses Jahrhunderts bereits dem Ende zu. Diese sind nicht mit den 17 leichten und schweren seltenen Erden zu verwechseln. [8] Zur Orientierung: Die weltweiten Erdölressourcen galten 2009 mit 38% als verbraucht. [9] Prof. Ugo Bardi spricht in seinem Buch „Der Seneca Effekt“ von der mineralischen Eschatologie. Das ist ein guter Begriff für ein mögliches Ende vieler unserer Ressourcen. Wenn wir um die Endlichkeit, Seltenheit oder mangelhafte Recyclingquote einzelner Ressourcen wissen, sollten wir alles daransetzen, diese nicht weiterhin in gewohntem Maße auszubeuten. (Platin, Rhodium, Tantalum, Gallium, Seltene Erden, Palladium, Gallium, Indium, usw.) Reiten wir weiter auf der Welle der maximalen Ausbeute, schwant uns am bitteren Ende ein Seneca Kollaps mit Neben- und Rückkopplungseffekten. Mit der Seltenheit und der Endlichkeit ist die Frage verbunden, ob es eine „sustainable zeroline“ [10] geben kann für bilanzierbare Rohstoffe oder Ressourcen. Eine realistische Schwelle oder Schwellwerte, anhand derer die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens gemessen werden kann.

Ressourcen

Ressourcen

Quellen

[1] https://www.gov.uk/government/publications/final-report-the-economics-of-biodiversity-the-dasgupta-review

[2] https://wertebilanz.com/natuerliche-ressourcen/ressourcenbilanzierung/

[3] https://www.youtube.com/watch?v=gSPHzkAHwqY, Denis Meadows

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums

[5] https://clubofrome.de/veroffentlichungen, https://clubofrome.de/berichte

[6] Ugo Bardi, Der geplünderte Planet, Bundeszentrale politische Bildung 2013, https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Bardi_bpb.pdf

[7] Collin J. Campbell, Study of Peak Oil and Gas, 2000 und Ölwechsel 2002

[8] https://selteneerden.de

[9] http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads/Energierohstoffe_2009_Teil1.pdf?__blob=publicationFile

[10] J. D., Dahm: Benchmark Nachhaltigkeit: Sustainability Zeroline, transscript verlag, 2018

SDGs in Ebenen Ökonomie, Soziales, Biosphäre

WertePost – Agenda 2030 und die SDGs

AGENDA 2030 UND DIE SDGs

Teil 1:

Less reporting, more accounting – Weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

In den folgenden fünf Teilen dieser Serie von WerteBlogs gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (Sustainability) zu erzielen.

In Teil eins untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimafragen und Reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit Aktiva und AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet ESG und die EU-Taxonomie und deren Schwächen.

 

Die ökologische Transformationsuhr läuft

Vielleicht seit 1972 tickt diese Uhr, immer lauter. Maßgeblich wurde die Uhr durch den ersten Bericht des Club of Rome gestellt. Mit der Agenda 2030 nahm die Bundesregierung 2015 von 193 UN-Staaten unterzeichneten Nachhaltigkeitsziele [1] in ihre politische Agenda auf. Die Ziele ökologischer Tragfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Effizienz sowie gesellschaftlicher Teilhabe und Demokratie wurden neu miteinander verbunden. Es entstanden die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Global und national. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind in der Graphik 1 in drei Ebenen zusammengestellt und in der zweiten (Graphik 1) in vier Bereiche geordnet. Diese Darstellung macht deutlich, dass der Begriff der Nachhaltigkeit im Vergleich zu dem vor 20 und 50 Jahren erheblich erweitert und aufgefächert wurde.

 

AGENDA 2030 UND DIE SDG

Graphik 1: SDGs und Unternehmenswerte einer Wertebilanz

Der Mensch ist auch ein Naturwesen. Die Biosphäre der Erde gleicht einem lebendigen Organismus. Seit der Antike kennen wir sie auch als Gaia. Vielleicht müssen wir als Menschheit den „Schutz“-Begriff erweitern. Nicht nur die Natur, die Arten müssen geschützt, der Mensch auch vor sich selbst beschützt werden. Vielleicht benötigen wir auch einen neuen oder zumindest präziseren Begriff für Nachhaltigkeit? Wir sind inzwischen mit einer Schwemme von Begriffen von Nachhaltigkeit und Methoden konfrontiert. Wir haben nicht nur green-washing zu beklagen. Wir sehen auch change-washing. [2] Das ist Vortäuschung falscher Transformationstatsachen.

 

Exploration

Es gibt inzwischen weltweit Tausende von Sustainability Initiativen, Sustainability Managern und inzwischen Abertausende von Nachhaltigkeitsforschern. Im Vermessen der Welt und ihrer Phänomene durch die Wissenschaft sind wir inzwischen auf einem beachtlichen Niveau angelangt. Doch wie und in welcher Form Unternehmen das Messen umsetzen können, bleibt fraglich.

Die beschriebenen 17 SDG sind aus der Perspektive der UN und von Nationen verfasst. Also gleichen also einer national-staatlichen politischen Willenserklärung. Wir erkennen nach eingehendem Studium, dass die Ziele sehr unterschiedliche Wirkung und Dimensionen haben können. Dies gilt ebenso für die Zielrichtungen der einzelnen Ziele wie deren Verbindungen und deren Abhängigkeiten zueinander.

 

Die 17 Ziele haben von Grund auf eine allgemeine Ausrichtung. Alle Ziele zusammengenommen sind weder für Institutionen noch für Unternehmen erreichbar. Einige Ziele widersprechen anderen oder zehren deren Wirkung auf. Nicht alle Ziele passen ohne weiteres in die Orientierung eines Unternehmens und die SDG weisen untereinander Inkonsistenzen auf [3]. Sie sind eher allgemeiner Natur. Wir haben eine detaillierte Auswertung der 17 SDGs vorgenommen, siehe SDG Wertebilanz Global Indicator Framework after 2021 refinement_EN_RM. Es sind in Summe mit den jeweiligen Unterzielen über 200 Indikatoren. Dabei prüften wir, ob und inwieweit die Ziele den Unternehmen helfen, die Nachhaltigkeitsziele zu finden und einzuhalten, welche der 17 Ziele für die Wirtschaft und im speziellen für Unternehmen nützlich und einsetzbar sind. Neben der Inkonsistenz der Ziele stellten wir fest, dass entscheidende Dinge fehlen wie zum Beispiel Kommunikation und Governance. Diese werden in Ziel 17 nicht hinreichend abgebildet. Es sind uE am Ende 4-5 Ziele, die unseres Erachtens eine nennenswerte Unternehmensrelevanz haben.

 

Wir sind noch einen Schritt weitergegangen und haben im Sinne der Wertebilanz das Wertesystem mit den 42 Einzelwerten mit den 17 SDGs in Beziehung gesetzt und diese zugeordnet. Hierdurch lässt sich erkennen, dass die Gesamtheit der 17 Ziele für Unternehmen wenig hilfreich ist, konkrete Nachhaltigkeitsaspekte zu realisieren. Das Ökoinstitut unter der Federführung von Prof. Dr. Rainer Grießhammer [4] hat zusammen mit der Universität Witten-Herdecke im Auftrag des BMBF dazu 2021 eine PROSA Studie veröffentlicht [5]. Mittels einer Software ProFitS [6] werden die entwickelten Bewertungsmethoden in einem Werkzeug zusammengefasst. So können Aspekte der 2030 Ziele erfasst und ausgewertet werden.

 

Wertesensorium all

 

Wertesensorium

Die Werte der Wertebilanz sind eine Vorschlagsmenge sinnvoller Unternehmenswerte. Sie sind nicht als starres System anzusehen. Eine ‚Starthilfe‘ zu einer Arbeit an Unternehmenswerten. Unternehmen, Mitarbeiter wie Unternehmer bestimmen in aller Freiheit und Souveränität die für das Unternehmen wichtigen und relevanten Werte. Aus dieser Wertekonstellation gilt es folgerichtig, Messpunkte zu identifizieren und schlüssig in der Bilanz in Buchungen zu dokumentieren. Der Versuch, reale Unternehmenswerte mit den SDG Zielen zusammen zu bringen, macht es deutlich, dass die 2030 Agenda für Unternehmen nur hinlänglich funktionieren kann.

 

[1] https://www.2030agenda.de/de/publication/die-agenda-2030

[2] https://hbr.org/2021/05/overselling-sustainability-reporting

[3] Figure content uploaded by Jason Hickel: https://www.researchgate.net/publication/332422285_The_contradiction_of_the_sustainable_development_goals_Growth_versus_ecology_on_a_finite_planet

[4] https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=110059085

[5] https://www.prosa.org/fileadmin/user_upload/pdf/Nutzenanalyse_Indikatorensteckbriefe_final.pdf

[6] https://www.prosa.org/profits

Bienen und Unternehmenswerte

WertePost – Bienensterben und Insektensterben

Bienensterben und Insektensterben

 

Fasziniert war ich von Bienen solange ich denken kann. Albert Einstein hatte mir als Jugendlichen bereits deutlich vor Augen geführt, dass wenn die Bienen sterben, dann…  Unsere Zivilisation und auch die Ernährungslage direkt mit den Königinnen der Lüfte verbunden. 2017 kam mit einer Jahrzehnte langen Studie die Wahrheit ans Licht. 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig. Allein für medizinische Zwecke verwenden wir heute über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten.

 

Insektensterben

Vor fünf Jahren hatten wir bereits 75 % unserer Insekten eingebüßt. Studie: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0185809.

Referenzjahr war das Jahr 1989. Mir fuhr damals ein riesengroßer Schrecken durch die Glieder. Hatte ich zwar schon bemerkt, dass bei Fahrten in den Süden oder auch im Markgräflerland und Freiburg die Anzahl der Insekten auf der Windschutzscheibe vernachlässigbar war. Daraufhin reichte ich eine Petition beim Bundestag ein. Diese wurde prompt abgelehnt. Begründung: Es gab bereits eine Petition. Diese war so schlecht formuliert, dass sie vom Bundestag nur abgelehnt werden musste.

Daraufhin reichte ich eine zweite bei open Petition.org ein. Diese fand leidlich Unterstützung. Es reichte nicht für die 50.000 Marke. Wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass natürliche Ressourcen, Artenschutz und unser gesellschaftlicher Umgang von ganz anderen Impulsen getrieben ist, als es der Natur und damit dem Menschen dienlich wäre. Ich versuchte noch bei verschiedenen Zeitschriften und Organisationen zu werben, die Petition zu pushen. Wie üblich kochte jede Organisation ihr eigenes Süppchen.

Der einzige Sympathisant, der Beiträge in seiner Kunden Zeitschrift veröffentlichte war das dm Magazin alverde 

 

Paradiesapfelsaft

Ich setzte gefrustet eine Annonce in die Zeitung unter Kleinanzeigen, vier Worte: „Suche Streuobstwiese zu pflegen.“ Diese Anzeige war ein voller Erfolg. Zwei ehemalige Bauern freuten sich über meine Initiative. Seitdem bewirtschaftete ich zusammen mit meiner Frau ein größeres Stück Land mit insgesamt inzwischen 15 Bäumen, vorwiegend alte badische Apfelsorten. Das hat eine Menge Freude und auch Arbeit bereitet. Die Apfelernten waren sehr unterschiedlich. Zwischen 300 kg und im letzten Jahr Rekordernte 2022 mit mehr als 1 t wunderbaren Apfelsaft. Diese ParadiesApfelSäfte kann man seit her bei uns beziehen. 5 l Boxen halten etwa 2-3 Jahre ungeöffnet. Der köstlichste Apfelsaft auf die Demeter Basis. Der Name Paradiesapfelsaft rührt daher, dass in der Nachbarschaft zu unserem Grundstück ein Friedhof liegt.

 

Bienen

Außerdem halte und pflege ich seit vier Jahren Bienenvölker. Dies geschieht auf der Grundlage eines Imkerkurses, den ich in einem regulären Imkervereins gemacht habe. Schnell wurde mir klar, dass diese Form der Imkerei, egal ob privat oder gewerblich, dem Bienenwesen eher schadet, als Ihnen eine Zukunft lässt. Ich entschied mich für die wesensgemäße Bienenhaltung, siehe mellifera. Dort gibt es reichlich Literatur zu diesem Thema. Nur ein kurzer Hinweis neben der Varoamilbe und den Insektenvernichtungsmitteln, wie zum Beispiel Glyphosat, gibt es in der Haltungsart der Honigbienen mE ein Problem. Das ist die künstliche Königinnenzucht. Vor dieser wurde bereits vor 100 Jahren gewarnt.

„… dass durch solche Methoden im Bienenvolk Kräfte, die sonst organisch wirken, mechanisch gemacht werden und den inneren Zusammenhalt der Völker beeinträchtigen. Ein Bienenvolk ist eine innige Einheit. Niemals ist eine solche Verbundenheit herzustellen zwischen einer eingepflanzten Königin und den Arbeitsbienen, wie sie besteht, wenn eine Bienenkönigin von der Natur selber da ist. In ältesten Zeiten galt die Biene als heiliges Tier, weil sie in ihrer ganzen Arbeit erkennen lässt, wie es im Menschen zugeht.

Im Bienenstock geht es nämlich gerade so zu, nur mit ein bisschen Veränderung, wie im Menschenkopf, in dem sich dieselben drei Kräfte befinden: Nervenzellen wären die Drohnen, Blutzellen die Arbeitsbienen und Eiweißzellen die Königin. Der Mensch baut sich einen Leib, der scheinbar zu ihm gehört, die Biene baut auch einen Leib: die Waben, das sind ihre Zellen.» Rudolf Steiner, 1923, Vorträge vor den Arbeitern über das Wesen der Bienen.

 

Derzeit sterben jedes Jahr zwischen 30 und 50 % aller Bienenvölker, trotz menschlicher Pflege und Obhut. Davon ausgenommen sind natürlich: Ausnahmen… Ein sehr schöner Film zum Thema ist: More than Honey. (Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird.

Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. Der Film entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.)

 

Inspirationsquelle

Und ein Buch Inspiration Biene, gefördert von der Software AG Stiftung hat mir persönlich viele neue Erkenntnisse verschafft. Ich forsche seitdem an der Frage: „Wesen der Bienen und Bezüge zu Werten und Kompetenzen in Organisationen“

Im nächsten Jahr möchte ich noch Wildbienen hinzunehmen. Jedes Jahr investiere ich ungefähr 500 € pro Jahr in Blühstreifen, damit die Bienen überhaupt noch genügend natürliches Futter erhalten. Letztes Jahr musste ich ab Juli ungefähr 120 kg Zuckermelasse zu füttern, da die Bienen schon im Juli nicht mehr genug Nektar gefunden haben. Außerdem starben von meinen fünf Völkern drei im Herbst und Winter. Das ist eine fürchterliche Bilanz. Träume ich davon, immer mehr natürliche Völker zu bekommen.

Heute am #Weltbienentag sollten wir uns besinnen auf die hohen Werte der Natur, die es mit allen Mitteln zu erhalten gilt. Es lebe die Biene, die auf ihre Weise viel intelligenter ist, als wir Menschen. Wer einer Biene ans Leben will, der bekommt (es nicht nur mit) mir zu tun! Ressourcenbilanzierung

monnet – UE

Kampf- und kriegstreiberische Medien?

WertePost – Kampf- und kriegstreiberische Medien?

Kampf- und kriegstreiberische Medien?

Wir beobachten in den letzten Wochen zunehmend kriegstreiberische oder kampfbefürwortende Aussagen in den Medien.

Hier ein aktuelles Beispiel:

„Keine stabile funktionierende Demokratie auf der Welt greift jemals eine andere funktionierende Demokratie an. Das passiert nicht. Und deswegen ist Demokratie so wertvoll und so großartig. Ich glaube, ich muss mich an dem Punkt was Waffenlieferungen angeht, glaube ich, so wie viele aus meiner Generation, wirklich von einer Lebenslüge verabschieden.

Es sind die Waffen, die am Ende jetzt dazu geführt haben, dass Putin diese Verluste erleidet und dass die Ukrainer wirklich diesen heldenhaften Kampf kämpfen. Es sind die Waffen, es ist nichts anderes. Und sie verteidigen wirklich in gewisser Weise unsere Art zu leben. Da geht es schon um Identität.“

Abschrift Auszug des heutigen 18.3.2022 Podcast #ZDF „LANZ UND PRECHT“ https://lnkd.in/eMVrpDWw

Markus Lanz, Sie sprechen im heutigen Podcast Worte aus, die ihrer bescheidenen Meinung entspringen. Schlimm genug, dass sie dies so aussprechen. Ich verliere jeglichen Respekt vor ihnen.

Kann es doch im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk, vertreten durch einen prominenten Moderator, der Millionen Menschen mit seinen Sendungen erreicht, nicht hingenommen und toleriert werden, dass Sie von Krieg und Heldentum und Waffenlieferungen sprechen, als sei dies gut zu heißen nur weil Sie zu der Ansicht kommen, dass es wirkt. Was zählt mE ist etwas anderes. Beendigung des Krieges mit friedlichen Mitteln. Alle Beteiligten verstoßen gegen Abmachungen und auch völkerrechtliche Vereinbarung. (1994)

Im öffentlich-rechtlichen Auftrag heißt es: „Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen. “

Ich fordere das ZDF, wie auch Sie Herrn Lanz auf, derartige Meinungsmache sofort und in Zukunft zu unterlassen.

In der Hoffnung, dass diese Zeilen möglichst vielen Augen und Seelen zukommen mögen. #Empört Euch!

https://www.linkedin.com/posts/wertebilanz-rainer-monnet_zdf-empaemrt-activity-6910522879860224000-r3O7?utm_source=linkedin_share&utm_medium=member_desktop_web

Frieden und Krieg

WertePost – Frieden und Krieg

Frieden und Krieg

 

Anlässlich des Einmarschs der Putin Krieger in der Ukraine stellen wir ein paar grundsätzliche Gedanken zum Frieden an.

Gegenkräfte wie Gier, Machthunger, Egoismus und Gewaltbereitschaft haben uns in der Menschheitsgeschichte immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sklaverei und Tyrannei, Ausbeutung und Rücksichtslosigkeit sowie Krieg, Tod, Vertreibung und Folter haben Spuren im kollektiven Gedächtnis der Menschheit hinterlassen.

Nehmen wir den Krieg zur Verdeutlichung. Beim allerersten Hinsehen ist Krieg wirtschaftlich äußerst lukrativ, aber auch mit immensen Kosten und Vermögensumverteilung verbunden. Viele Beispiele unserer Geschichte zeigen eindeutig, dass in Zeiten des Krieges Menschen und Ressourcen verbraucht, zerstört und vernichtet werden. Wir können andererseits feststellen, dass Frieden und das, was wir dafür einsetzen, ebenfalls wertbildend ist. In Zeiten des Friedens geschehen Aufbau, Wohlstand, Entwicklung und andere Werte fördernde Prozesse. Der erste bekannte Krieg liegt etwa 5.500 Jahre zurück.

Er fand im alten Hamoukar im äußersten Nordosten Syriens statt, nahe der heutigen irakischen Grenze. Die Eroberung führte unter anderem zum Aufstieg Babyloniens.

 

Frieden

stehen sich gegenüber und scheinen untrennbar durch die Geschichte und unsere Ahnen verbunden. Krieg ist die Antipode des Friedens. Sollten wir uns, vielleicht mit Widerwillen, fragen, warum der Krieg eher gewählt wird als der Frieden? Ist er einfacher, wirksamer, effektiver, nachhaltiger? Sind Rücksichtslosigkeit, Habgier, Zerstörung, Machtstreben, Angriff und Aggression, nur um einige Begriffe zu benennen, erfolgversprechender und -reicher? Für Usurpatoren und Kriegstreiber ist die ökonomische Verwertung optimal, sonst hätten wir insgesamt keine dreistelligen Milliardenaufwände weltweit. So hat sich ein stets wachsender, industriell militärischer Komplex entwickelt und etabliert. Sie finanzieren sich über die bezahlten Krisen- und Kriegseinsätze durch die Bündnisländer. Auch durch den Verkauf von Waffen. Nach und während der Besatzung vollzieht sich in der Regel ein Ausschlachten des Vermögens des Unterworfenen. Ressourcen aller Art werden durch Knebelverträge über Jahre oder Jahrzehnte einverleibt. Ein weiterer Glaubenssatz rührt von kriegerischen Denkweisen. Wettkampf und Konkurrenz haben sich als Methoden unseres Verhaltens, angefangen vom Sport, Schule bis hin in die Unternehmen und unter den Unternehmen tief in unsere Sozialität eingegraben.

Dass viele bei der Vergötterung der Höchstleistung seelisch auf der Strecke bleiben, ist allbekannt. Sie sind in der Mehrheit. Wir möchten hier nicht gegen die Ausbildung von großen Leistungen und hohen Kompetenzen sprechen: Nur von der Frage der Wirkung und der Motivation, die wir alle daraus ziehen können. Es gibt eben nicht nur Gewinner und Verlierer, sondern auch Zurückbleibende. Unternehmen müssen sich nicht bekämpfen. Es ist nicht zwangsläufig so, dass nur der Beste ein Gewinner sein kann.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Unternehmen um die Erfindung, die Herstellung und Vermarktung des besten Produktes konkurrieren. Wenn diese jedoch andere Unternehmen ausschließen oder dafür sorgen, dass Konkurrenten aufgrund von Handelsbeschränkungen, Zöllen oder anderer unlauterer Methoden am Wettbewerb und Welthandel nicht teilnehmen können, dann ist das eine Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln.

Krieg

Wie auch Frieden erfordern Einsatz, Aufwand und Kosten. Die Erträge fallen sehr unterschiedlich aus. Ersteres bringt die Menschheit zur Weiterentwicklung und wirtschaftlich ist es die Grundlage für Wachstum. Krieg füllt die Taschen der Eroberer und verteilt mit Tod, Zerstörung und Enteignung die Eigentumsverhältnisse neu.

Sich für Frieden einzusetzen, geschieht eher zum Wohle aller. Würde ein Staat bilanzieren müssen, gar eine Wertebilanz aufstellen, würden viele Unterlassungen und Schieflagen offenbar. Neben den Investitionen für Krieg, einem Kriegs- oder Wehretat hätte er die Gefahren und Risiken zu bilanzieren. Außerdem könnten die friedensstiftenden Maßnahmen und deren Wirkungen daneben gestellt und verglichen werden. Frieden ist ein Zustand, obwohl er natürlich und ursprünglich ist, der nach Waffenstillstand und Friedensschluss eintritt. Er ist ein Zeitraum und nicht statisch. Versöhnung und Verständigung sind ihm förderlich. Einmütigkeit und Harmonie seine Basis. Mahatma Gandhi sagte einmal so eindrücklich: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ Wenn Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln wäre, was wäre dann der Frieden?

Friedfertigkeit ist wie Tapferkeit, eine Tugend, für den Frieden zu kämpfen. Friedfertige verfügen über Mittel, Macht, und sei es innere Stärke, sich für den Frieden einzusetzen. So können Konflikte entschärft und Krieg verhindert werden. Bis zur Vertreibung aus dem Paradies waren friedliche Verhältnisse. Interessanterweise beinhaltet der Begriff Friedhof auch den Frieden, die letzte Ruhe finden. Frieden bedeutet ursprünglich Schonung und Freundschaft. Rücksicht nehmen und sich Freunde schaffen, das stiftet im Kleinen wie im Großen Frieden. Frieden, der auf Krieg gebaut ist, verfügt über kein gutes und solides Fundament.

Ein Analogon für den Einsatz für Frieden finden wir in der Landwirtschaft: den Humus. Um ihn zu bilden, bedarf es Einsatz. Dieser muss sich nicht mit sofortiger Wirkung zeigen oder auszahlen. Geht der Humus allerdings verloren, ist unsere Lebensgrundlage in großer Gefahr. Konventionelle Landwirtschaft kompensiert den Aufbau von Humus mit Kunstdünger wie Stickstoff oder Phosphat. So verliert der Boden durch intensive Bewirtschaftung langfristig den Nährstoffgehalt. Durch die Bindung von Kohlenstoff und Spurengasen aus der Atmosphäre trägt der Humus einen wichtigen Teil zum Klimaschutz bei. Er speichert Wasser und Nährstoffe für Pflanzen und filtert Schadstoffe. Humus ist Nährstoffquelle und bietet gleichzeitig Lebensraum für Bodentiere, Pflanzen und Mikroorganismen.

Im übertragenen Sinne ist der Einsatz für den Frieden Bildung und Wissenschaft fördern, Wissen und Fähigkeiten für Konfliktvermeidung erlangen, Toleranz stärken und soziales Verhalten gesellschaftlich zu unterstützen. Frieden ist eines der SGD-Ziele. Nach Daten des Friedensforschungsinstituts Sipri sind die Militäraufwände in 2018 weltweit auf mehr als 1.600 Milliarden Euro gestiegen. Das divide et impera, teile und herrsche, hat uns seit Julius Cäsar wie ein Fluch verfolgt. Es hat anscheinend an Aktualität und Kraft nicht verloren. Zu teilen, um des gerechten und sinnvollen Teilens willen. Führung ohne Herrschaft und Knechtschaft, damit könnte es beginnen. Frieden als ein wirksames ökonomisches Prinzip können wir nur unter Beweis stellen, indem wir friedensstiftende Werte auch im Unternehmen implementieren. Sie haben investiven Charakter und mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen unmittelbaren Hebel.

Vielleicht sollten wir auch Friedenscamps veranstalten, in denen Techniken des effektiven gewaltfreien Widerstandes trainiert werden. Das mag in Kriegszeiten romantisch idealistisch aussehen, gerade für Kriegsteilnehmer und vor allem Kriegstreiber. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

 

Aktuell zum Ukraine Konflikt

Ein Gedanke zur Distanz der Weltpolitiker. Stellen wir uns vor, wenn alle Diplomaten, die führenden Politiker aus allen Ländern und die UN Vertreter sich in ihre Flieger setzen und in die Ukraine und Moskau fliegen würden. Dort könnten sie konkrete Friedensaufgaben erledigen und Putin zum Stop bewegen. Das wäre sinnvolle und wirksame Politik. Und Herr Kanzler, Kabinett und Bundestag, dann brauchtet ihr plötzlich keine 100 Milliarden zu vergeuden.

Toxik Stoffe und Prozesse

WertePost – Toxik 2025

WertPost – Toxik

Gifte – Toxine – in Produkten und Prozessen existieren reichhaltig. Dies nennen wir der Einfachheit halber Toxik. Unternehmen und Menschen zählen zu den Verursachern menschengemachte Toxik. Die Natur verfügt über natürliche Gifte, natürliche Toxik.

Eine aufschlussreiche Aufstellung der toxischen Stoffe findet sich beim Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz: Verordnung zum Schutz vor Gefahrenstoffen.  Berufsgenossenschaften weisen zum Arbeitsschutz ebenfalls auf diese hin. Im EU-Recht finden wir ferner ein Meer von Verordnungen und Richtlinien. Letzthin hat die UNO das global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) beschlossen. Es dient zur Einstufung von Chemikalien.

Wir benötigen ein Chemie- und ein Jurastudium, um das alles im Detail zu verstehen. Ein öffentliches, für den Bürger verständliches und nachvollziehbares Strafregister, ähnlich wie ein Bußgeldkatalog im Straßenverkehr, ist nicht auffindbar.

Wir verbieten die Produktion und den Umgang mit toxischen Stoffen per Gesetz, Richtlinien und Verordnungen. Daraus folgt zwingend für Unternehmen, diese Stoffe aus ihrer Produktion herauszuhalten. Missachtung muss unter Höchststrafen gestellt werden. Die Reaktionen von Natur und Mensch auf toxische Stoffe sind meist nicht reversibel, können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Tod für den Menschen oder Sterben in der Natur können eine Folge sein.

Gilt für Mensch und Wirtschaft auch, was wir für die Verwendung von toxischen Stoffen oben beschrieben haben?

Toxika in sozialen und wirtschaftlichen Prozessen

Diese finden wir ebenfalls in Vielzahl. Drei Beispiele:

Waffenhandel

Einsatz von Rüstungsgütern riskiert Menschenleben. Es kann neben abschreckender Wirkung für den Feind tödliche Folgen auf beiden Seiten nach sich ziehen.

Atomenergie

Produktion von Atomstrom verursacht ein Jahrtausend anhaltendes Strahlenrisiko durch Atomkraftwerke und angereichertes Plutonium. Fukushima, Tschernobyl und Harrisburg haben mehr als deutlich die akuten Gefahren aufgezeigt. Uran-235 hat eine Halbwertszeit von 703’800’000 Jahren. Uran 238 hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren. Nur durch Fukushima hat die Kanzlerin Merkel mitsamt der Regierung reagiert. Auch wenn einige Versprechungen später nicht eingehalten wurden, wie die Laufzeiten der deutschen Kraftwerke. Die anderen o. g. Bereiche sind hochtoxisch und bedürfen einer klareren Gesetzgebung. Beide verstoßen in zu vielen Punkten gegen das deutsche Grundgesetz und internationales Recht (UN-Charta und die 17 SDGs) . Die konsequente Ahndung fehlt. Wir haben Gerichtsbarkeiten wie den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.

Grotesk ist, dass die neue EU-Taxonomie Atomenergie als nachhaltig einstuft. Wirklich nachhaltig ist nur die Halbwertzeit der Strahlentoxik.

Finanzwirtschaft

Spekulationen, Derivate, Termingeschäfte, aller Handel (Wettcharakter) auf steigende oder fallende Kurse rächt sich. Faktoren zur Auslösung von globalen Wirtschaftskrisen. (2007)

Toxische Stoffe für Natur, Mensch und Wirtschaft sind durch die Gesetzgebung der Staaten und international ausdrücklich zu verbieten. Zuwiderhandlungen werden mit Höchststrafen geahndet.

In der Wertebilanzierung findet die Produktion von toxischen Stoffen durch die jeweiligen Produzenten Niederschlag. Gefahrengüter werden und bleiben so lange aktiviert, bis sie natürlich oder durch menschlich in die Wege geleitete (chemische) Prozesse in den Kreislauf zurück integriert sind. Das Unternehmen haftet vollumfänglich. Nicht die Gesellschaft respektive der Staat. Für die bekannten Gefahren sind Rückstellungen zu bilden.

monnet UE

Provokation der Zukunftsfähigkeit

WertePost – Provokation unserer Zukunftsfähigkeit

Provokation unserer Zukunftsfähigkeit

Menschengemachte Krisen und Katastrophen nehmen immer erschreckendere Dimensionen an. Der jüngste IPCC Report 8.2021 (insgesamt 4000 Seiten!), dessen „Summary für policymakers“: https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/#SPM und die letzte Woche erschienene Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) https://www.nature.com/articles/s41558-021-01097-4.epdf belegen dies auf dramatische Weise. Hinzu kam der Dasgupta Review: The Economics of Biodiversity: https://www.gov.uk/government/publications/the-economics-of-biodiversity-the-dasgupta-review-government-response

COP26 diente hauptsächlich einem come together. Dringend notwendige verbindliche Vereinbarungen der Haupt Emittenten für die Klimaerwärmung wurden nicht erzielt. Die Lese dieser Berichte kann, auch wenn wir um die Grundproblematik und Tendenzen dieser Entwicklungen bereits seit mehr als 30 Jahren wissen, zu Schnappatmung und Ohnmachtsanfällen führen. Das „Ende vom Klima“ gerät in Sichtweite. Wie finden wir aus diesem Dilemma?

Warum anderes Bilanzieren eine so wichtige Rolle bei der Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele spielt, ist Thema dieses Beitrags.

 

Science versus Economy?

Die Sprache der Wissenschaft spricht nicht die Sprache der Wirtschaft und der Unternehmen. Inzwischen vermessen abertausende Wissenschaftler weltweit die Ökologie, inklusive Erfolg oder Misserfolg unserer Nachhaltigkeitsbemühungen. Das unternehmerische Verständnis der wissenschaftlichen Feststellungen ist von den notwendigen Umsetzungen jedoch weit entfernt. Wie sonst erklären wir uns die bislang ungenügend wirksamen Bemühungen, Nachhaltigkeit im Unternehmen zu etablieren und nachweisbar zu dokumentieren?

Es schließt sich eine grundlegende Frage an: Sind die bislang erprobten Methoden wirklich geeignet, unsere erdrückende Problemlage zu verändern, geschweige denn zu lösen?

Reporting-Systeme wie Corporate Social Responsibility (CSR), Gemeinwohlökonomie (GWÖ)[1], Integrated Reporting (IR)[2] und Global Reporting Initiative (GRI)[3] oder in Teilen die Sustainable Development Goals[4](SDG) werden allenfalls als Anhang in der Bilanz dargestellt. Ob das bislang hinreichend etwas verändert hat, wurde mir noch von keinem Unternehmen positiv beantwortet. Ich möchte nicht generell in Abrede stellen, dass große Anstrengungen im Bereich der Ökologie unternommen werden. Reports sind eben darauf angelegt, zu be- und umschreiben.

Bilanzieren dagegen beginnt mit der Erfassung von Realitäten in Euro und Cent in Form von Buchungen. Das, was ein Unternehmen tatsächlich erzielt und investiert, findet in der Bilanz seinen Niederschlag. Genau das lässt sich messen und auch ins Verhältnis setzen. Allerdings passt unsere bisherige Art zu bilanzieren nicht in das neue Denken und Handeln, dessen es bedarf. Mit den Gedanken und Rezepten der Vergangenheit kommen wir im Angesicht der Aufgabenstellung sicher nicht mehr weiter. Die Unternehmen sind wirksamste Transformationsfelder. Hier liegt ein großer Hebel zur raschen Veränderung.

 

Mut zum Quantensprung im Bewusstsein – Zuversicht zu großen Innovationen

Auch wenn die neuesten Forschungsergebnisse zum reflexartigen Handeln aufrufen, benötigen wir ebenso dringend „ökologische“ Innovationen wie wirksamere neue Methoden der Nachhaltigkeitsverfolgung. In einer Welt voller komplexer Systeme und Herausforderungen gleicht das einem Quantensprung. Wir verfügen immerhin über (vielleicht verschütt gegangene) geistige Fähigkeiten. Sie haben schließlich unser reiches historisches Kultur- und Geistesleben hervorgebracht.

Wir brauchen einen (Wieder-)Anschluss an das Geistige – das Reich der Ideen. Kreativität und Ideenreichtum sind eine Folge dieses Sich-Anschließens. Jeder Erfinder oder Künstler weiß darum. Große Veränderungen oder (Er-)Findungen in der Menschheitsgeschichte sind und waren inspiriert; von wenigen, einzelnen, einer oder einem. Viele Zeitgenossen können es sich kaum vorstellen, dass wir Zero Grad Erderwärmung erreichen können. Wir neigen dazu, vom Bestehenden auf das Morgen zu schließen.

Wir kommen nun zu der bewusstseinsverändernden Kulturtechnik: der neuen Bilanzierung als Ort der Nachhaltigkeit. Die alte Bilanz spart die großen Zukunftsthemen Nachhaltigkeit im Speziellen und Werte im Besonderen aus. Unsere Kultur beruht aber eben auch auf Ressourcen, natürlichen und geistigen Quellen, auf denen wir unsere Gesellschaft, Wissenschaft und Innovationen bauen und weiterentwickeln.

Eine Wirtschaft und eine Gesellschaft von Morgen benötigen dringend eine verantwortlichere Abbildung unserer natürlichen, humanen und sozialen Werte und Ressourcen: Fähigkeiten, Wissen, Innovationen, Patentwerte, Rohstoffe oder Kooperation werden integraler Bestandteil der Wertebilanz. Mit der Wertebilanz werden Zukunftsfähigkeit, nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen und Prosperität besser messbar.  Wir benötigen ein System, das Ökologie, Ökonomie und Zukunftsfähigkeit zusammenführt.

Klassische Bilanzen weisen bekanntermaßen große Lücken und Defizite auf. Bestandteil der Wertebilanz ist eine rohstoffgetreue Nachhaltigkeitsbuchhaltung. Herkömmlich buchen wir Rohstoffe als Verbrauchsmaterial in der Gewinn- und Verlustrechnung. Welch eine Haltung gegenüber der Natur und ihren Ressourcen spricht sich hier aus? Nach dem Jahresabschluss geht zum Beispiel das Wissen über die Ressource „Kupfer“ und dessen Wert nahezu verloren.

Uns sollte klar sein, dass der einzig sinnvolle Verantwortliche für die Ressource Kupfer und dessen Verbleib das herstellende Unternehmen ist. Weder die Lieferanten noch die Konsumierenden können verantwortlich für das Produkt sein. Im Bilde gesprochen geben die Produzierenden die Ressource mit einem unsichtbaren Band an die Konsumierenden weiter. Sie leihen es förmlich aus. Desgleichen gilt für die Lieferketten mit ihren Erzeugnissen und halbfertigen Gütern.

Der Ort, in den wir die Ressource buchen, ist demnach falsch. Ressourcen sind der Natur nach Aktiva und damit Vermögen oder vermögensbildend. Nehmen wir das Beispiel eines Herstellers von mobilen Endgeräten. Dort wird Kupfer verwendet. In dem Moment, da es in der Produktion verbaut wird, geht es in den Besitz und damit die Verantwortung des Unternehmens über. Mit anderen Worten wird die Ressource Kupfer zum Anlagevermögen des Unternehmens.

Damit ist etwas Wundersames in der Bilanzierung geschaffen. Der „Ort“ der Nachhaltigkeit. Jetzt können Zugang (Recycling, Renaturierung) wie Abgang (Schwund, Verlust und Abschreibung) des Kupfers klarer dokumentiert werden. Deswegen beinhaltet die Bilanzierung von morgen eine wirklichkeitsgetreue Abbildung von Werten und Ressourcen.

Zukunftsfähigkeit Werte Ebenen für Unternehmen

Werte als humane Transformationsbeschleuniger

Für Kreativität als Wert gibt es keine Mehrzahl, sie kann von jedem Einzelnen von uns entdeckt werden. Potentiale zu fördern bedeutet auch, einen Freiraum für Autonomie zu schaffen. Zusammen mit der Kreativität wächst die Begeisterung: für persönliche Aufgaben und ein Zusammenarbeiten an gemeinsamen Zielen. Werte lassen sich weder dirigieren, verordnen noch erkaufen. Als geistige Entitäten haben Werte sich uns teilweise wegen Missbrauchs oder Vergessen entzogen. Sie existieren und warten auf uns. Befreit von Politik, rechts, links, Gier und Macht.

Sie können unsere Helfer werden, wenn wir sie zu unseren „Freunden“ machen. Sie geben uns Maß und Mitte, Orientierung, Ausrichtung auf Ziele, die wir erreichen können. Sie schaffen modern gesprochen ein „Framework“, einen Rahmen, an dem wir arbeiten können. Auch Werte unterliegen in ihrer jeweiligen Konstellation dem Wandel. Diese stellen in gewisser Weise unsere Klaviatur dar. Es gibt hohe, reiche Werte wie Freiheit und Würde. Freude, Wissen, Kreativität aber auch Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen gehören zu den Werten, die wir im Alltag umsetzen können.

 

Neue Bilanzform – die Wertebilanz

Die klassische Bilanz ist den dynamischen Anforderungen der Weltmärkte in Bezug auf Agilität, Nachhaltigkeit, Risiko, Begeisterung, Motivation, Identifikation, Wertentstehung in ihrer heutigen Form nicht mehr gewachsen. Gleichsam sind Werte wie Brenngläser für Wandel und Neues. Doch was ist mit den bisher nicht erfassten unternehmerischen Leistungen? Das Handelsgesetzbuch schreibt vor, korrekt, vollständig und wirklichkeitsgetreu zu bilanzieren. Doch wie sieht die Realität aus? Wir können sie sichtbarer werden lassen. Damit wird sie buchbar, klar und nachvollziehbar.

All das benötigt ein werthaltiges und verlässliches System, das auf der einen Seite Freiheitsgrade für Entwicklung in sich trägt, auf der anderen Seite einen klaren Rahmen bietet. Was ist nachhaltig und was hat Bestand? Die Bilanzierung und doppelte Buchführung wurde bereits vor mehr als fünfhundert Jahren durch den italienischen Mathematiker Luca Pacioli erfunden. Er legte auch die Gesetzmäßigkeit des goldenen Schnittes nieder. Maß, Verhältnismäßigkeit und Ästhetik sind eine gute mathematische Grundlage für unser Wirtschaften.

 

Werte nachhaltiger bilanzieren

Unternehmen, die lernen, mehr Werte zu bilanzieren, zeigen offensiv, was sie sozial, kulturell, ökologisch und nachhaltig leisten, auch für das Allgemeinwohl. Das Messen von Werten dient auch der erhöhten Übersichtlichkeit von Prozessen und Entscheidungen im Unternehmen. Die gewöhnliche Bilanz wird um wesentliche Gesichtspunkte ergänzt und auf ein höheres Niveau gehoben. Die Wertebilanz spiegelt die ökonomischen Verhältnisse realistischer und adäquat der unternehmerischen Wirklichkeit. Zu dieser Wirklichkeit gehört die Wertschöpfung, die Entstehung und das Wachsen von Werten eben. Am Ende steht eine Bilanz, die sich qualitativ sehen lassen kann.

 

https://tinyurl.com/f57a7a36

https://tinyurl.com/2eft7muj

https://www.ebook.de/de/product/40971004/rainer_monnet_wertebilanz.html

[1] https://web.ecogood.org

[2] https://integratedreporting.org

[3] https://www.globalreporting.org/standards

[4] https://sdgs.un.org/goals

Unternehmenskultur und Kooperation irdische Werte

WertePost – großartige Unternehmenskultur und Kooperation 2023

Unternehmenskultur und Kooperation

 

Unternehmenskultur

ist kein starres Konstrukt. Sie ist lebendig und wird von Mitarbeitenden und Führungskräften geschaffen, gestaltet und vor allem gelebt. Kultur benötigt darum immer neue Ideen, Werte, Überzeugungen und Regeln, wie zusammengearbeitet wird. Diese sind wandelbar, durch betriebsinterne wie externe Einflüsse bedingt. Jedes Unternehmen schafft sich seine eigene Kultur. Darum existieren so viele Kulturen wie es Unternehmen gibt. Eine Unternehmenskultur benötigt eine Organisationsform mit Leitlinien oder mit einem Kodex.

Demnach bedingen auch soziale Faktoren die Gestaltung der Organisation. Als Mitarbeitende Teil der Organisation des Unternehmens sein zu können, für Unternehmen bedeutet, an einem kontinuierlichen Entwicklungs- und Lernprozess teilzunehmen. An Werten und Überzeugungen orientieren sich die Mitarbeitenden und diese führen sie zu stimmigen Handlungen. Das stützt und stärkt die Organisation.

Unternehmenskultur bildend sind auch durch Führungskräfte publizierte Werte und Mit-Entscheidungsrechte bei weitreichenden und strategisch bedeutsamen Entscheidungen. Informelle soziale Prozesse finden statt und sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Führungskräfte haben, ob sie es wollen oder nicht, eine Vorbildfunktion. Sie prägen die Kultur eines Unternehmens, Unternehmenskultur und Kooperation.

Zu glauben, eine Unternehmenskultur könne gemanagt werden, beruht auf einem Irrtum. Gelebtes Verhalten, positiv wie negativ, bildet die Kultur. Am Wohl und Wehe des Unternehmenserfolges beteiligt zu werden, ist genauso wichtig wie das kollektive Selbstverständnis, Traditionen und kollegiale Zusammenarbeit. Inwieweit ist das Unternehmen in der Lage, Konflikte zu bewältigen? Spielt Anerkennung der Arbeit eine zentrale Rolle?

Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitenden? Können Innovationskraft und Unternehmensgeist auch durch die Mitarbeitenden gelebt werden? Inwieweit basiert die Vision des Unternehmens auf einem alltagstauglichen Fundament? Arbeiten die Mitarbeitenden mit Freude und Kreativität an ihren Aufgaben? Wird genügend Sorge für die Gesundheit getragen? Und dies aus wirklichem Interesse am Wohl der Mitarbeitenden? Ist der Unternehmensführung bewusst, wie und in welchem Umfang die Mitarbeitenden sich mit dem Unternehmen verbunden fühlen?

Kooperation

ist integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie? In wieweit gelingt es den Führungsorganen zusammenzuarbeiten? Dominiert das Prinzip der Konkurrenz oder der Kooperation unter den Mitarbeitenden und der Führung?

Eine konstruktive Zusammenarbeit trägt Früchte und das strahlt nach innen wie nach außen. Interessieren sich die Verantwortlichen, was die Stakeholder und die Mitarbeitenden für wünschenswert erachten? Werden assoziative Zusammenarbeit, Erfahrungsaustausch und gemeinsame Urteils- und Erkenntnisbildung im Betrieb gelebt?

https://wertebilanz.com/werte-system-mit-zukunft-fuer-ihr-unternehmen/unternehmenskultur-und-kooperation/

 

Wertebilanz das Buch

Das gesamte Wertekonzept und wie eine neuartige Buchführung gelingen kann als Buch:

https://tinyurl.com/f57a7a36 (Verlag)

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https://www.ebook.de/de/product/40971004/rainer_monnet_wertebilanz.html

 

Ausführlicher auf der Webseite:

Die 42 Werte sind in 3 Ebenen aufgegliedert. Diese Zuordnung ist metaphorisch zu verstehen. So können wir uns die verschiedenen Ebenen, in denen die Werte existieren, besser einprägen und uns orientieren.

 

Höhere Werte (#SonnenWerte)

Mittlere Werte (#PlanetenWerte)

Untere Werte (#IrdischeWerte)