DIE ENTSCHLUSSKRAFT
FÜR TÄTIGE UND VORSTÄNDE, GESCHÄFTSFÜHRENDE UND VERANTWORTLICHE
In sozialen Einrichtungen erleben viele Mitarbeiter und Führungskräfte zäh fließende und oft ineffektive Konferenzen oder Teamsitzung. Sie sind zeitraubend, rütteln kräftig am Nervenkostüm und rauben Energie. Wie können wir dies ändern oder gar verbessern?
DIE ENTSCHLUSSKRAFT IN SOZIALEN ORGANISATIONEN
Sie ist ein hohes Gut. Mit ihr bringen wir zwei Begriffe zueinander, die in ihrer Zusammenfügung eine besondere Fähigkeit ergeben. Als denkende Wesen ringen wir um Erkenntnisse. Der Entschluss entspringt der Fähigkeit des Menschen, aus seiner Individualität heraus Erkenntnisse zu schöpfen. Der Entschluss steht am Ende eines Erkenntnisprozesses. Nur mittels unserer innewohnenden Kraft, unseres Willens vermögen wir einen Entschluss zu fällen. Diese Fähigkeit gilt es in unserem Seminar kennenzulernen und in uns zu stärken.
GEMEINSAME ENTSCHEIDUNGEN
Gemeinsam getroffene Entscheidungen sind tragfähiger. Nur, wie kommen diese zustande? Auf welcher Grundlage entstehen Sie? Ist Konsens das Allheilmittel? Oder gar einfache Mehrheiten bei Abstimmungen, bei denen es Gewinner und Verlierer gibt. Für all diese Fragen finden wir Anregungen und Antworten im Wesen der Bienen.
Sie haben in ihrer Evolution Kompetenzen entwickelt, die Leben erhalten und den Tod verhindern. Die Kundschafterbienen sind ein gutes Beispiel. Gegen Ende ihres Lebens kommt diesen Bienen die entscheidende Aufgabe zu: den Schwarm zu ihrem neuen Zuhause zu führen. Dies kann nur gelingen durch Expertise, Überzeugungskraft (Schwänzeltanz) und einem hochgradig effektiven Entscheidungsprozess. Dieser hat sich über Jahrtausende hinweg als solcher entwickelt. Gemeinschaften benötigen lebendige Konstitutionen und Regeln, auf die sie bauen können, die tragfähig sind.
UNSERE WERTE
Dazu bedarf es ebenfalls der Werte. Als Individuen und als Gemeinschaften leben wir sie. Was sind Werte? Und wie finden wir die wichtigen und richtigen für unsere Gemeinschaft? Welche Werte sind relevant für uns und die Einrichtung? Wie unterstützen uns Werte, erfolgreich zu werden? Wie können wir Werte messen und sie in unseren Unternehmensalltag lebendig einsetzen? Welche Kraft liegt in den Werten? Und wie beeinflussen diese unsere Entschlüsse? Lassen Sie uns gemeinsam diese überaus spannenden Themen arbeiten.
Für uns Individuen gilt es, das Gefühl der Verbundenheit mit dem Ganzen zu entwickeln. Im Sozialen übernehmen Idee und Vision den Platz der Königin. Regelmäßige Treffen, Besprechungen, Konferenzen oder Klausuren leisten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Hier geht es nicht nur um Probleme oder Lösungsstrategien. Sondern darum, die innere Verfasstheit des Einzelnen mit dem Blick auf das Ganze zu erfassen. ‚Abzutasten‘, ob Ursprung und Ziele noch im Bewusstsein leben. Dazu gehört auch, den Einzelnen in seinen Anliegen, Sorgen und Freuden wahrzunehmen und wenn möglich zu unterstützen.
NEUES WILL ENTSTEHEN
Es kann nichts Neues entstehen, wenn man nicht bereit ist, Altes aufzugeben. Alle Imker wissen, dass der Beschluss zur neuen Volksbildung immer vom gesamten Muttervolk ausgeht. Gibt es vergleichbare Vorgänge auch im Sozialen? Ja, wenn Entwicklungsvorgänge in Institutionen und Gemeinschaften von allen Beteiligten nachvollzogen werden können.
Mit Achtung, Vertrauen und Zielen, die von allen gemeinsam verfolgt werden, können Richtungsentscheide, Zurücklassen von Altem und Wagen von Neuem, Anliegen aller Beteiligten werden. Die Abgabe von Funktionen, die Differenzierung und Schaffung neuer Arbeitsbereiche, sogar die Entwicklung neuer Entscheidungs- und Verantwortungsstrukturen können im Prozess mit der ganzen Gemeinschaft gestaltet werden.
IMAGINATION, INSPIRATION, INTUITION
Im weiteren Verlauf des Seminars geht es um unsere höheren Erkenntnisorgane. Diese sind Imagination, Inspiration und Intuition (3I’s). Unsere Erkenntnisorgane sind bisher bewusst weniger wahrgenommene Kompetenzen. Sie können in Zukunft helfen, um zu qualitativen Entschlüssen zu kommen. Wie wir diese kennenlernen und unsere geistigen Fähigkeiten steigern können, wird Gegenstand unserer Seminararbeit und Übungen sein.
REFERENTEN
JOHANNES WIRZ
Nach der Promotion in molekularer Entwicklungsbiologie seit 1987 Mitarbeiter an der naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum und bis Ende 2022 zusammen mit Dr. Matthias Rang in der Leitung der Sektion. Forschungsprojekte: Aufwertung von Grünland für Schmetterlinge und andere Blütenbesucher, Nachweis vieler non-target Effekte bei gentechnisch veränderten Kulturpflanzen, Projekte zur Varroa Toleranz und Resistenz der Honigbienen und Arbeit an verschiedenen anthroposophischen Themen. Seit 2014 bis heute im Vorstand von Mellifera e.V. und zuständig für die Forschungskoordination. Dem alten Ideal von «Forschung und Lehre» verpflichtet sind viele Publikationen entstanden und werden Vorträge, Seminare und Kurse auf deutsch, französisch und englisch durchgeführt.
RAINER MONNET
Geboren 1964, verheiratet, drei Kinder. Studium Maschinenbau RWTH Aachen und Institut für Waldorfpädagogik Witten. Gründungsvorstand Förderverein der Freien Waldorfschule Markgräflerland, Geschäftsführung und Aufbau der Freien Waldorfschule. Zwei Jahrzehnte unterschiedlichste Tätigkeiten in der Industrie und Mittelstand, davon 10 Jahre SAP AG als Berater und Innovation Manager. Ab 2012 MONNET – Unternehmensentwicklung, www.monnet.biz. Gründung der Forschungsgesellschaft DIE AGRONAUTEN. Entwicklung eines Diagnosewerkzeuges zur Entdeckung des sozialen Genius. Interimsmanagement und Krisenintervention in der Sozialwirtschaft. Ab 2019 Wertebilanz, www.wertebilanz.com, Streuobstwiesenerhalter und Bienenpfleger