Wertesensorium und ihre Ordnung

WertePost – Werte und ihre Ordnung 2025

Wertebilanz

Werte und ihre Ordnung

Wie treten wir mit Werten in Kontakt? Wie nutzen sie ihrem Unternehmen, sich weiterzuentwickeln?

Die Betrachtung durch ein Wertesensorium führte uns zu Werten, die ein modernes und zukunftsorientiertes Unternehmen auszeichnen.

Bei Mittelständler:innen sind viele dieser Werte im täglichen Gebrauch. Teilweise mögen sie etwas abgenutzt oder in Vergessenheit geraten sein. Das liegt vielleicht daran, dass die Werte mit der Zeit im Bewusstsein des Menschen an Lebendigkeit verlieren. Das heißt, wenn die Werte nicht gelebt werden.

Dazu ist die Bilanz ein umfängliches Werkzeug. Periodisch wird immer wieder neu durch das Bilanzieren Bewusstsein geschaffen. Welche Werte wollen bilanziert werden? Eine stimmige Konstellation von Werten ist ebenfalls von hoher Bedeutung. Wir stellen in der Folge in den Blogs Wert um Wert dar.

Wir haben 42 Werte identifiziert und beschrieben, welche für ein Unternehmen als Grundlage herangezogen werden können. Jedes Unternehmen entscheidet eigenständig über die für sie relevanten Werte. Diese können folgend in die Bilanz hineingearbeitet werden.

 

Die 42 Werte und ihre Ordnung

Sie wurden in 3 Ebenen aufgegliedert. Diese Zuordnung in ihre Werte und ihre Ordnung ist metaphorisch zu verstehen. So können wir uns die verschiedenen Ebenen, in denen die Werte existieren, besser einprägen und uns orientieren.

  • Höhere Werte (Sonne)
  • Mittlere Werte (Planeten)
  • Irdische Werte (Erde)

Wir starten im nächsten Blog auf der „Erde“ mit den 21 irdischen Werten. Wir begeben uns damit zur Pulsmessung der unternehmerischen Praxis. Irdische Werte beziehen sich vor allem auf die Kompetenz- und Durchführungsebene. Der erste Wert wird das Thema Kompetenzentwicklung zur Führung und zum Inhalt haben.

Ausführliche Ausführungen finden sie auf der Webseite:

Das gesamte Wertekonzept in Buchform in Papier oder in digitaler Buchform:

Wertebilanz Rezension

https://tinyurl.com/f57a7a36 (Verlag)

https://tinyurl.com/2eft7muj (amazon)

https://tinyurl.com/snxx5vzx (eBook)

 

Wertebilanz – das Buch und die Rezensionen

 

Wertesensorium entwickeln

WertePost – Wertesensorium entwickeln 2025

Wertesensorium

Wertesensorium entwickeln

 

Bilanzen

Sie entstammen einem mathematischen Refugium. Sie gehören zu dem Führungsinstrumentarium, um wirtschaftliche Prozesse und Entscheidungen in Unternehmen oder Organisationen zu erfassen, beziffern und zu dokumentieren.
Das bedeutet konkret zugleich für einen Zeitraum und als Statusfeststellung den ökonomischen Zustand abzubilden – Gewinn und Verlustrechnung (GuV) und Bilanz. Mit der Bilanz kann also die Werthaltigkeit eines Unternehmens festgestellt werden.

In der Vergangenheit beschränkten wir uns beim Bilanzieren auf vorwiegend finanzielle Aspekte. Darum ist es wichtig für ein Unternehmen, ein Wertesensorium zu entwickeln.
Werte haben zunächst eine andere Natur. Wir ordnen sie gewöhnlich der Philosophie zu, so als hätten sie nicht viel mit der harten wirtschaftlichen Realität zu; das ist einseitig. Werte entstammen ihrem Wesen nach dem Geistigen, sind also zunächst unsichtbar.
Darum benötigen diese initial eine ihnen entsprechende Vorgehensweise, um den folgenreichen materiellen Niederschlag im Sichtbaren und deren jeweiligen Stati in den Bilanzen erfassen zu können.

Dabei steht das Thema Wirksamkeit als Mittler zwischen der Entstehung eines Wertes (Beginn, geistig) und dessen Bilanzierung im Unternehmen (Ende, materiell). Werte sind geistige Entitäten, die uns Menschen zur Verfügung stehen; sie können sich an diesen orientieren. Wichtig ist zu erkennen, dass einzelne Werte für sich gesehen nicht solch eine Kraft entfalten können, wie Konstellationen oder Kompositionen von mehreren Werten.

 

 

Konstellation und Komposition

Konstellationen können schon durch die Anziehungskräfte der Werte zueinander entstehen, sofern wir diesen Werten den Raum dazu geben. Kompositionen sind die Folge eines kreativ-künstlerischen Prozesses. Sie entstehen durch menschlichen Willen und kreative Schaffenskraft.
Die Entscheidung, welche Werte für ein Unternehmen die richtigen sind und vor allem in welcher Komposition, ist der Beginn einer jeglichen Wertearbeit und Hinführung zu einer neuartigen Unternehmenswertebilanzierung. Die Beobachtung der Werte im Unternehmen führt folgerichtig zu einer anderen Systematik und Form der Erfassung:
Von der Wertentstehung bis zur Bilanzierung = Wertebilanz. Dazu bedarf es neuer Fähigkeiten der Beteiligten. Außerdem benötigt es Verantwortungsträger für die Beobachtung/Verfolgung der Werte und deren Wachsen. Dieser Prozess schafft eine breitere Beteiligung der Mitarbeiter am Finanzwesen.
Mitarbeiter, die an diesem neu geschaffenen Wertesensorium angeschlossen sind, werden integraler Bestandteil eines neuen Unternehmensbewusstseins. Sie fühlen sich als Teil des Unternehmensganzen.
Transparenz schafft und fördert die Kooperation nach innen wie nach außen. Das zukünftige Sensorium ist die Grundlage für eine im ersten Schritt interne Unternehmensvision, die dann im Anschluss auch nach außen Strahlkraft entwickeln kann.

 

 

Wertesensorium entwickeln – am Puls der Zeit

Das Wertesensorium ist wie ein mehrdimensionales, vielschichtiges Pulsmessen an ausgewählten Punkten. Dies verläuft allerdings kontinuierlich wie Monitoring, allerdings INNERHALB der Bilanz. Wie Werte Wachsen, oder auch vergehen, wie diesen Wertentstehungsprozess in den Fokus zu bekommen, ist Sinn der ganzen Übung. Festgehalten werden die Veränderungen und Stati folgerichtig in der Bilanz.

Das interessiert nicht nur Inhaber und Mitarbeiter, sondern auch Investoren und Banken.
Werte, die einen langfristigen Charakter haben, also über ein Wirtschaftsjahr hinaus, gehören zu unserem erweiterten Ressourcenbegriff.  Diese finden ihren Platz in den Aktiva, sind also Vermögen. Beispiele dafür sind natürliche Ressourcen wie Rohstoffe (Link auf Rohstoff Blog) oder menschliche Ressourcen wie Fähigkeiten und Qualifikationen. Die innerhalb eines Jahres buchbaren Werte verbleiben in der GuV.

Dies sind ausgewählte Werte aus den 42 Best-Practice Unternehmenswerten, die für die Wertebilanz https://monnet.biz/wertesensorium zur Verfügung stehen. Diese sind keine in Beton genau gegossenen Werte. Jedes Unternehmen findet erfahrungsgemäß ihre eigenen Wertekonstellationen und Wertekompositionen.

Die Werte in der Grafik sind beispielshalber ausgewählte Werte, die wiederum für sich Konstellationen untereinander eingehen. Diese ergeben sich aus den Werten selbst und durch die Handlungen der beteiligten Menschen und Mitarbeiter. Die Messpunkte des Wertesensoriums können unterschiedlich sein. Um das dann in der Bilanz abzubilden, kann mit der Differenzierung des Kontenplans für die Aufwendungen (Zeit pro Mitarbeiter, Euro für Material, Raumkosten und so weiter) angefangen werden. Im zweiten Schritt werden neue, mit den Aufwendungen korrespondierende Ertragskonten eingerichtet.

Wie bei einer Produktentwicklung können Ausgaben auch mehrjähriger Natur sein. Ebenfalls kann davon ausgegangen werden, dass diesen Ausgaben korrespondierende mehrjährige, zeitlich versetzte Erträge gegenüberstehen werden. Wirkungsbuchung heißt das Stichwort. (Link zur Wirkungsbuchhaltung). Dies wird im Buch Wertebilanz detailliert ausgeführt.

Das klingt vielleicht kompliziert und aufwendig, das ist es für einen versierten Geschäftsführer und Bilanzbuchhalter in keinster Weise. Es sind bekannte „Bordmittel“, mit denen gearbeitet werden kann. Aufwändig ist allenfalls der initiale Aufwand, die Methode zu lernen und ausgewählte Mitarbeiter an Bord zu holen. Eine Softwareentwicklung ist bei weitem schwieriger und komplexer.

Mit einem passgenauen Wertesensorium stellt sich ein Unternehmen gut für die Zukunft auf. – Wertesensorium entwickeln – Es zeigt den Willen, in Werte, Entstehung und deren Wirkungsverfolgung zu investieren (überwiegend menschliche Arbeitszeit).
Ergebnis des überschaubaren Aufwandes für die Mitarbeiter und Führung sind die Entdeckungsfreude und das wachsende Bewusstsein, Bestandteil des Unternehmenswachstums zu werden.

Wertebilanz – Werte nachhaltig bilanzieren für eine zukunftsfähige Ökonomie
Lindemanns Bibliothek – Fachbuch
ISBN 978-3-96308-110-1 · 29,80 Euro

monnet – Unternehmensentwicklung

Lückenhafte und defizitäre Bilanzen

WertePost – Lückenhafte und defizitäre Bilanzen 2025

Lückenhafte und defizitäre Bilanzen

 

 

Lückenhafte und defizitäre Bilanzen

Die klassische Bilanz weist Lücken auf. Sie vermittelt zum Teil unrealistische, fragmentierte Vorstellungen und Bilder eines Unternehmens. Das liegt in erster Linie daran, dass Bilanzen vollständig sein sollten, diesem Anspruch aber nicht gerecht werden. Als reine Finanzbilanz spart sie essentielle und relevante Bereiche einer unternehmerischen Wirklichkeit aus. Würde sie soziale, ökologische, nachhaltige Faktoren ebenfalls berücksichtigen und buchen, verhielten sich manche Unternehmen anders. Auch die Außenwirkung wäre eine andere. So wird aus der Lücke schnell eine Krücke, im weiteren Verlauf strauchelt ein Unternehmen, stürzt, und in letzter Konsequenz bleibt dann oft nur die Insolvenz.

 

Bilanzversagen, hausgemacht

Hier kann von einem Bilanzversagen gesprochen werden. Das scheint wie ein neues Krankheitsbild, was es in gewisser Weise auch ist. Nach dem Herzversagen hört das Herz auf zu schlagen und der Tod tritt ein. Insolvenzgründe sind mannigfaltig. Der ehemalige DAX Konzern Wirecard hat uns diesbezüglich gelehrt, wie das im schlechten Sinne ablaufen kann. Nicht die Bilanz hat versagt, sondern die bewusst falsch eingestellten Aktiva und Passiva. In so einem Fall haben nicht nur die Aktionäre das Nachsehen, sondern auch Mitarbeiter und Lieferanten. Ein Unternehmen, das in der erforderlichen Vielfalt und vollständig sämtliche relevanten Unternehmenswerte bucht und bilanziert, bietet weniger Schlupflöcher für kriminelles Handeln.

 

Lücken und Defizite minimieren

Die traditionelle Bilanz ist den dynamischen Anforderungen der Gegenwart in Bezug auf Agilität, Nachhaltigkeit, Erkenntnis/Entwicklung, Zufriedenheit, Maßhalten, Resilienz und Identifikation wenig gewachsen. Viele der unternehmerischen Abläufe geschehen jenseits der Buchhaltung und Bilanzierung, versteckt oder externalisiert. Wir können diese Prozesse sichtbar machen, damit sie buchbar, klar und nachvollziehbar werden. In der Folge entsteht buchstäblich eine Wert-„Schätzung“ . Hierfür ist ein werthaltiges und verlässliches neues oder erweitertes Bilanzsystem erforderlich.

 

Mangelnde Wertschätzung der Ressourcen

Die Grundzüge der heutigen Bilanzierungsform wurden zu einer Zeit festgelegt, als die Endlichkeit der weltweiten Ressourcen noch nicht wie heute im Fokus der Wahrnehmung stand. Ein Ausdruck dafür ist, dass wir natürliche Ressourcen als Verbrauchsmaterial und Ausgabe verbuchen.

Ein weiteres Beispiel für ungenaues Bilanzieren sind die fälschlicherweise als Humankapital bezeichneten Fähigkeiten der Mitarbeiter. Streng genommen ist schon die Nicht- oder Falschverbuchung der Arbeitsleistung ein Manko.

 

Fragwürdiger Begriff von unternehmerischer Verantwortung

Verantwortung für und von Unternehmen muss zukünftig aus einer Bilanz ersichtlich sein. Die Anstrengungen, zum Beispiel den Grundsätzen der „Circular Economy“ gerecht zu werden, tauchen zumeist nur in den Aufwendungen auf. Sie werden nicht auf die Rohstoffe selbst gebucht und somit als werterhaltende Maßnahmen bewertet. Die Rückführungen von Rohstoffen in einen Kreislauf haben jedoch investiven Charakter und sind damit vermögensbildend oder -erhaltend. Wir erklären Maschinen und Gebäude als Anlagen im Vermögen. Wir übersehen dabei, dass es auch noch andere Vermögensarten gibt. Solche, die auf natürlichen, menschlichen und künstlichen Ressourcen basieren. Mögliche daraus resultierende Erträge werden ebenfalls ohne Kontext gebucht.

 

Büchse der Pandora – Lückenhafte und defizitäre Bilanzen

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass wir eine Büchse der Pandora geschaffen und geöffnet haben: Daten, Informationen und Prozesse. Diese finden sich bis heute in keiner Bilanz. Mit dem Begriff „Intangible Assets“ und der Festlegung, diese nicht zu bilanzieren, konnte sich eine Praxis etablieren, die heute überholt sein dürfte.  Durch die IFRS Standards ist es in der internationalen Bilanzierung untersagt, Intangibles zu bilanzieren. In Deutschland wäre diese Vorgehensweise jedoch möglich. In der Folge würden Vermögenswerte in einer ganz anderen Größenordnung offensichtlich. Schon der Wert von Kundendaten oder MDM ist immens, taucht bisher aber in keiner Bilanz auf der Aktivseite auf. Noch schlüpfen viele Digitalkonzerne durch das großmaschige Netz der Besteuerung. Das wird hoffentlich bald ein Ende finden und die Daten – Werte finden wir in der Bilanz im Anlagevermögen.

 

Vollständig-, richtig und wahrheitstreu

Das Ethos der Gemeinde aller bilanzpflichtigen Unternehmen und Organisationen in der Bilanz umzusetzen, wird keiner unter der Prämisse einer integralen Bilanz gerecht. Die bisher ausgesparten Werte werden, wenn überhaupt, in Reporting Systemen oder im Bilanzanhang behandelt. (Corporate Social Responsibility CSR, Sustainability Reporting, Gemeinwohlökonomie, Integrated Reporting und GRI) Damit sind diese in der Bilanz tendziell als unbedeutende Positionen deklariert. Das Europäisches Parlament hatte 2017 versucht, diese Lücke zu schließen, und ein Gesetz erlassen. Dies sieht vor, dass Unternehmen ab einer Größe von 500 Mitarbeitenden auch die nicht finanziellen Informationen im Lagebericht der Bilanz veröffentlichen müssen. Es wird damit bewusst unterlassen, die relevanten Unternehmenswerte mit realen Buchungen zu erfassen und transparent zu machen.

 

Ebenfalls grundlegend ist der Ansatz, möglichst viele Aspekte der unternehmerischen Wirklichkeit abzubilden, damit lückenhafte und defizitäre Bilanzen nicht entstehen können. Somit werden Wertentwicklungen identifiziert und richtig in die Prozesse der Buchhaltung und Bilanzierung aufgenommen. Die Wertebilanz erfasst nun viel vollständiger die Wirklichkeit des Unternehmens als zuvor. Das ist effektiver Selbstschutz vor unternehmerischer Illusion.

 

 

Das Buch Wertebilanz

 

Wertebilanz – Werte nachhaltig bilanzieren für eine zukunftsfähige Ökonomie

Lindemanns Bibliothek – Fachbuch

ISBN 978-3-96308-110-1 · 29,80 Euro

 

monnet – Unternehmensentwicklung

Ressourcenbilanzierung

WertePost – Ressourcenbilanzierung 2025

Ressourcenbilanzierung

 

 

Ressourcenbilanzierung – neu gedacht

 

Etabliertes System

Bestandteil der Wertebilanz ist eine rohstoffgetreue Nachhaltigkeitsbuchhaltung. Sie ergänzt unternehmerische Perspektiven in ihrer Bilanz um neue Werte, Wirkungen und Ressourcen. Wir haben ein Jahrhunderte bewährtes System, dessen Möglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft sind. Es wird in eindimensionaler Weise, vorwiegend finanzielle Aspekte berücksichtigend, verwendet: die doppelte Buchführung und Bilanzierung.

 

Blick auf die Quellen

Die Komplexität unserer Welt erfordert, dass wir einen konkreten Blick auf die Quellen unseres Lebens (engl. source) und damit auch unseres Wohlstandes werfen. Wir werden sonst nicht verstehen, warum wir eine neue Form der Bilanzierung benötigen. Am Beispiel der Elemente (chemikalische) und Rohstoffe wird dies deutlich. Rohstoffe sind Gaben der Natur, weitestgehend endlich. Auch unsere Kultur beruht auf menschlichen Ressourcen, geistigen Quellen, auf denen wir unsere Gesellschaft, Wissenschaft und Innovationen bauen und weiterentwickeln.

Wir benötigen ein System, das Ökologie, Ökonomie und Zukunftsfähigkeit zusammenführt. Schwellen der Nutzung und Grenzen des Verbrauchs sollen darin klar und sichtbar werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen benötigt effiziente Prozesse, Intelligenz und ein neues Bewusstsein. Uns wurde vielleicht ein Gedanke glaubhaft gemacht, dass ein Mangel an Ressourcen herrsche. Viele sind diesem Gedanken erlegen und können sich nicht mehr vorstellen, dass es eher der Mangel an intelligentem Umgang mit den Ressourcen ist, der die Erde zugrunde richtet.

Warum sollte Mutter Natur nicht genug für die Menschheit zur Verfügung haben? Achtung vor den Ressourcen zu erlangen, gelingt durch Arbeit an der Aufmerksamkeit und dem Erlernen von Ressourcenverantwortung. Durch die sachgemäße Behandlung unserer Naturgüter im Unternehmen entsteht ein neuer Verantwortungsbegriff und eine entsprechende Haltung. So werden mit der Wertebilanz Zukunftsfähigkeit, nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen und Prosperität messbar. Verbrauch, Gebrauch, Vernichtung und Renaturierung natürlicher Ressourcen werden an der richtigen Stelle gebucht und aufgenommen.

 

Verantwortung durch Ressourcenbilanzierung

Diese neue Art der Verantwortung für die verwendeten Rohstoffe führt dazu, dass diese im produzierenden Unternehmen verbleiben; kontrollier- und messbar mit der Buchführung und Bilanz. Das Entnehmen und die Rückgewinnung von Ressourcen bedarf der Ausgewogenheit. Dafür verschaffen wir uns mit Messen und Analysen als integraler Bestandteil der Bilanz das notwendige Bewusstsein. Maßhalten erlernen wir durch den schonenden Umgang mit den Rohstoffen und das Wissen der Grenzen dieser. Intelligente Verschwendung funktioniert, wenn wir die Prinzipien der Circular Economy ernst nehmen, auch mit dem Erfassen der Ressourcen und der Effizienz der Prozesse.

Die Bilanzierung von morgen beinhaltet eine wirklichkeitsgetreue Abbildung von Werten UND Ressourcen. Herkömmlich buchen wir Rohstoffe als Verbrauchsmaterial in der GuV. Was ist das für eine Haltung gegenüber der Natur und den Ressourcen? Nach dem Jahresabschluss ist das Wissen über die Ressource „Kupfer“ und dessen Wert nahezu verloren, da die Buchungen in der GuV durch den Jahresabschluss aus der Bilanz gehalten werden. Das entspricht der über Jahrzehnte gelebten Wegwerfmentalität.

Wer ist verantwortlich für das Kupfer und wem gehört es? Dem Lieferanten, dem produzierenden Unternehmen oder dem Kunden? Uns sollte klar sein, dass der einzig sinnvolle Verantwortliche für die Ressource Kupfer und dessen Verbleib das herstellende Unternehmen ist und dies auch bleiben sollte. Deshalb benötigt es einen anderen Ort als die GuV. Weder der Lieferant noch die Konsumierenden können verantwortlich für das Produkt sein. Im Bilde gesprochen gibt der Produzent die Ressource mit einem unsichtbaren Band an die Konsumierenden. Er leiht es förmlich aus. Der Ort, in den wir die Ressource buchen, ist falsch.

 

Aktivierung von Ressourcen – Ressourcenbilanzierung

Ressourcen sind Aktiva und damit unternehmerisches Vermögen. Mit anderen Worten: Die verwendete Ressource Kupfer wird Anlagevermögen des Unternehmens. Damit ist etwas Wundersames in der Bilanzierung geschaffen. Der „Ort“ der Nachhaltigkeit! Jetzt können Zugang (Recycling) und Abgang (Schwund, Verlust und Abschreibung) des Kupfers klar dokumentiert werden. Holt der Produzent das Kupfer vom Konsumierenden nicht zurück, verliert das Unternehmen an Wert.

Das könnte auch steuerlich relevant werden. Unternehmen, die sich um den Erhalt einer Ressource kümmern, können das in € und Cent belegen. Das könnte sich langfristig steuerlich positiv auswirken. Damit kämen wir weg von einer Pauschal- hin zu einer Realbesteuerung. Verbrauch, Gebrauch, Vernichtung und Renaturierung natürlicher Ressourcen werden zukünftig an der richtigen Stelle gebucht – und das zeigt Wirkung.

 

Wertebilanz – Werte nachhaltig bilanzieren für eine zukunftsfähige Ökonomie

Lindemanns Bibliothek – Fachbuch

ISBN 978-3-96308-110-1 · 29,80 Euro

Wertebilanz - Das buch