Alles wird gut, nur anders
Geschichten aus dem Jahr 2037, Rainer Grießhammer, OEKOM Verlag, 2024
Rezension in der Zeitschrift Humane Wirtschaft 2024
Wird wirklich alles gut? Mit dieser Frage ging ich in die Lese mit Rainer Grießhammers jüngstem Buch. 2037, was wird dann sein? Wie wird die Menschheit all dieser komplexen und nach Lösung schreienden Aufgaben Herr geworden sein? Energiewende, Gesundheit und Soziales, Mobilität, Wohnen und vieles mehr. Vorteil des Autoren sind die mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung im Öko-Institut, dem er auch als Geschäftsführer vorstand. So ist die Konkretheit der Themen im Buche zu erklären.
Klimatribunal – Alles wird gut
Der erste Schuss vor den Bug ist die Konstituierung eines Klimatribunals. Hier sollen die Menschen, Organisationen, Unternehmen und Staaten angeklagt werden, starker Tobak, die sich mit ihrem Verhalten der globalen Klimaerwärmung schuldig gemacht hatten. Am Ende des Buches kommt tatsächlich dieses Tribunal zustande.
Die Protagonisten der Familie um Enkel Paul zeigen dem Leser sehr genau auf, wie im Detail das reale Leben in 2037 aussehen könnte. Ulrich in der Rolle als Großvater war langjähriger Mitarbeiter im Öko-Institut. Einige der Zukunftsvisionen klingen realistisch. Andere sind so Science-Fiction, dass ich sie persönlich eher ab 2050 und später verorten würde. Einige Errungenschaften, wie die künstlichen Linsenimplantate für die Augen als Ersatz für unsere Natürlichen würde ich zu den eher schrecklichen Visionen zählen. Am positivsten und wirkungsvollsten werden die Wahlprüfsteine geschildert. Interessanterweise entspringen sie einem basis-bürgerschaftlichen Engagement.
Erst am Ende der Verfassung derselben werden sie von den Parteien aufgenommen oder eben nicht. Sie werden Bestandteil der Bundestagswahlen. Für mein Dafürhalten eine sehr zukunftskräftige Idee, die es zu konkretisieren gilt.
„Alles wird gut, nur anders“ ist ein sehr lesenswertes, kritisches und packendes Buch. Menschen können verfolgen, was in den nächsten dreizehn Jahren passieren könnte. Es regt zur kritischen Auseinandersetzung mit unseren Zukunftsthemen an.
Grieshammer kombiniert dabei reale Ereignisse bis 2023 mit kreativen, fiktiven Elementen, um eine plausible und ansprechende Erzählung zu schaffen. Inhalt und Themen Das Buch behandelt zentrale Themen wie Klimawandel, Energiewende und Digitalisierung. Die Welt von 2037 ist geprägt von innovativen Lebensstilen, wie Tiny Lofts und autonomen Solarautos, und zeigt, wie sich die Gesellschaft an die Herausforderungen der Zukunft anpasst.
Die Leser erleben eine Welt, in der Technologien wie Bademeisterdrohnen und virtuelle Reisen im Metaverse alltäglich sind. Grieshammer entwirft eine Zukunft, die nicht von Angst geprägt ist, sondern von Möglichkeiten. Junge Menschen leben in polyamoren Beziehungen, und neue Technologien, wie implantierte Chips, werden als hilfreiche Begleiter dargestellt. Diese positive Perspektive auf die Zukunft könnte für viele Leser erfrischend sein, da sie Hoffnung und Inspiration bietet.
Stil und Erzählweise Der Autor nutzt eine einzigartige Erzählweise, die Information und Fiktion miteinander verwebt. Durch Dialoge und gemeinsame Erlebnisse wird die Geschichte lebendig und ansprechend. Grieshammer gelingt es, komplexe Themen verständlich und unterhaltsam zu präsentieren, was das Buch sowohl für jüngere als auch für ältere Leser zugänglich macht.
Insgesamt ist „Alles wird gut, nur anders!“ ein erhellendes und anregendes Buch, das eine optimistische Vision der Zukunft entwirft. Es regt zum Nachdenken über die Herausforderungen und Chancen an, die uns in den kommenden Jahren erwarten. Grieshammer schafft es, eine Balance zwischen realistischen Szenarien und kreativen Ideen zu finden, was das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle macht, die sich für die Zukunft der Gesellschaft interessieren.