Frieden und Krieg

WertePost – Frieden und Krieg

Frieden und Krieg

 

Anlässlich des Einmarschs der Putin Krieger in der Ukraine stellen wir ein paar grundsätzliche Gedanken zum Frieden an.

Gegenkräfte wie Gier, Machthunger, Egoismus und Gewaltbereitschaft haben uns in der Menschheitsgeschichte immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sklaverei und Tyrannei, Ausbeutung und Rücksichtslosigkeit sowie Krieg, Tod, Vertreibung und Folter haben Spuren im kollektiven Gedächtnis der Menschheit hinterlassen.

Nehmen wir den Krieg zur Verdeutlichung. Beim allerersten Hinsehen ist Krieg wirtschaftlich äußerst lukrativ, aber auch mit immensen Kosten und Vermögensumverteilung verbunden. Viele Beispiele unserer Geschichte zeigen eindeutig, dass in Zeiten des Krieges Menschen und Ressourcen verbraucht, zerstört und vernichtet werden. Wir können andererseits feststellen, dass Frieden und das, was wir dafür einsetzen, ebenfalls wertbildend ist. In Zeiten des Friedens geschehen Aufbau, Wohlstand, Entwicklung und andere Werte fördernde Prozesse. Der erste bekannte Krieg liegt etwa 5.500 Jahre zurück.

Er fand im alten Hamoukar im äußersten Nordosten Syriens statt, nahe der heutigen irakischen Grenze. Die Eroberung führte unter anderem zum Aufstieg Babyloniens.

 

Frieden

stehen sich gegenüber und scheinen untrennbar durch die Geschichte und unsere Ahnen verbunden. Krieg ist die Antipode des Friedens. Sollten wir uns, vielleicht mit Widerwillen, fragen, warum der Krieg eher gewählt wird als der Frieden? Ist er einfacher, wirksamer, effektiver, nachhaltiger? Sind Rücksichtslosigkeit, Habgier, Zerstörung, Machtstreben, Angriff und Aggression, nur um einige Begriffe zu benennen, erfolgversprechender und -reicher? Für Usurpatoren und Kriegstreiber ist die ökonomische Verwertung optimal, sonst hätten wir insgesamt keine dreistelligen Milliardenaufwände weltweit. So hat sich ein stets wachsender, industriell militärischer Komplex entwickelt und etabliert. Sie finanzieren sich über die bezahlten Krisen- und Kriegseinsätze durch die Bündnisländer. Auch durch den Verkauf von Waffen. Nach und während der Besatzung vollzieht sich in der Regel ein Ausschlachten des Vermögens des Unterworfenen. Ressourcen aller Art werden durch Knebelverträge über Jahre oder Jahrzehnte einverleibt. Ein weiterer Glaubenssatz rührt von kriegerischen Denkweisen. Wettkampf und Konkurrenz haben sich als Methoden unseres Verhaltens, angefangen vom Sport, Schule bis hin in die Unternehmen und unter den Unternehmen tief in unsere Sozialität eingegraben.

Dass viele bei der Vergötterung der Höchstleistung seelisch auf der Strecke bleiben, ist allbekannt. Sie sind in der Mehrheit. Wir möchten hier nicht gegen die Ausbildung von großen Leistungen und hohen Kompetenzen sprechen: Nur von der Frage der Wirkung und der Motivation, die wir alle daraus ziehen können. Es gibt eben nicht nur Gewinner und Verlierer, sondern auch Zurückbleibende. Unternehmen müssen sich nicht bekämpfen. Es ist nicht zwangsläufig so, dass nur der Beste ein Gewinner sein kann.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Unternehmen um die Erfindung, die Herstellung und Vermarktung des besten Produktes konkurrieren. Wenn diese jedoch andere Unternehmen ausschließen oder dafür sorgen, dass Konkurrenten aufgrund von Handelsbeschränkungen, Zöllen oder anderer unlauterer Methoden am Wettbewerb und Welthandel nicht teilnehmen können, dann ist das eine Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln.

Krieg

Wie auch Frieden erfordern Einsatz, Aufwand und Kosten. Die Erträge fallen sehr unterschiedlich aus. Ersteres bringt die Menschheit zur Weiterentwicklung und wirtschaftlich ist es die Grundlage für Wachstum. Krieg füllt die Taschen der Eroberer und verteilt mit Tod, Zerstörung und Enteignung die Eigentumsverhältnisse neu.

Sich für Frieden einzusetzen, geschieht eher zum Wohle aller. Würde ein Staat bilanzieren müssen, gar eine Wertebilanz aufstellen, würden viele Unterlassungen und Schieflagen offenbar. Neben den Investitionen für Krieg, einem Kriegs- oder Wehretat hätte er die Gefahren und Risiken zu bilanzieren. Außerdem könnten die friedensstiftenden Maßnahmen und deren Wirkungen daneben gestellt und verglichen werden. Frieden ist ein Zustand, obwohl er natürlich und ursprünglich ist, der nach Waffenstillstand und Friedensschluss eintritt. Er ist ein Zeitraum und nicht statisch. Versöhnung und Verständigung sind ihm förderlich. Einmütigkeit und Harmonie seine Basis. Mahatma Gandhi sagte einmal so eindrücklich: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ Wenn Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln wäre, was wäre dann der Frieden?

Friedfertigkeit ist wie Tapferkeit, eine Tugend, für den Frieden zu kämpfen. Friedfertige verfügen über Mittel, Macht, und sei es innere Stärke, sich für den Frieden einzusetzen. So können Konflikte entschärft und Krieg verhindert werden. Bis zur Vertreibung aus dem Paradies waren friedliche Verhältnisse. Interessanterweise beinhaltet der Begriff Friedhof auch den Frieden, die letzte Ruhe finden. Frieden bedeutet ursprünglich Schonung und Freundschaft. Rücksicht nehmen und sich Freunde schaffen, das stiftet im Kleinen wie im Großen Frieden. Frieden, der auf Krieg gebaut ist, verfügt über kein gutes und solides Fundament.

Ein Analogon für den Einsatz für Frieden finden wir in der Landwirtschaft: den Humus. Um ihn zu bilden, bedarf es Einsatz. Dieser muss sich nicht mit sofortiger Wirkung zeigen oder auszahlen. Geht der Humus allerdings verloren, ist unsere Lebensgrundlage in großer Gefahr. Konventionelle Landwirtschaft kompensiert den Aufbau von Humus mit Kunstdünger wie Stickstoff oder Phosphat. So verliert der Boden durch intensive Bewirtschaftung langfristig den Nährstoffgehalt. Durch die Bindung von Kohlenstoff und Spurengasen aus der Atmosphäre trägt der Humus einen wichtigen Teil zum Klimaschutz bei. Er speichert Wasser und Nährstoffe für Pflanzen und filtert Schadstoffe. Humus ist Nährstoffquelle und bietet gleichzeitig Lebensraum für Bodentiere, Pflanzen und Mikroorganismen.

Im übertragenen Sinne ist der Einsatz für den Frieden Bildung und Wissenschaft fördern, Wissen und Fähigkeiten für Konfliktvermeidung erlangen, Toleranz stärken und soziales Verhalten gesellschaftlich zu unterstützen. Frieden ist eines der SGD-Ziele. Nach Daten des Friedensforschungsinstituts Sipri sind die Militäraufwände in 2018 weltweit auf mehr als 1.600 Milliarden Euro gestiegen. Das divide et impera, teile und herrsche, hat uns seit Julius Cäsar wie ein Fluch verfolgt. Es hat anscheinend an Aktualität und Kraft nicht verloren. Zu teilen, um des gerechten und sinnvollen Teilens willen. Führung ohne Herrschaft und Knechtschaft, damit könnte es beginnen. Frieden als ein wirksames ökonomisches Prinzip können wir nur unter Beweis stellen, indem wir friedensstiftende Werte auch im Unternehmen implementieren. Sie haben investiven Charakter und mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen unmittelbaren Hebel.

Vielleicht sollten wir auch Friedenscamps veranstalten, in denen Techniken des effektiven gewaltfreien Widerstandes trainiert werden. Das mag in Kriegszeiten romantisch idealistisch aussehen, gerade für Kriegsteilnehmer und vor allem Kriegstreiber. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

 

Aktuell zum Ukraine Konflikt

Ein Gedanke zur Distanz der Weltpolitiker. Stellen wir uns vor, wenn alle Diplomaten, die führenden Politiker aus allen Ländern und die UN Vertreter sich in ihre Flieger setzen und in die Ukraine und Moskau fliegen würden. Dort könnten sie konkrete Friedensaufgaben erledigen und Putin zum Stop bewegen. Das wäre sinnvolle und wirksame Politik. Und Herr Kanzler, Kabinett und Bundestag, dann brauchtet ihr plötzlich keine 100 Milliarden zu vergeuden.

Provokation der Zukunftsfähigkeit

WertePost – Provokation unserer Zukunftsfähigkeit

Provokation unserer Zukunftsfähigkeit

Menschengemachte Krisen und Katastrophen nehmen immer erschreckendere Dimensionen an. Der jüngste IPCC Report 8.2021 (insgesamt 4000 Seiten!), dessen „Summary für policymakers“: https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/#SPM und die letzte Woche erschienene Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) https://www.nature.com/articles/s41558-021-01097-4.epdf belegen dies auf dramatische Weise. Hinzu kam der Dasgupta Review: The Economics of Biodiversity: https://www.gov.uk/government/publications/the-economics-of-biodiversity-the-dasgupta-review-government-response

COP26 diente hauptsächlich einem come together. Dringend notwendige verbindliche Vereinbarungen der Haupt Emittenten für die Klimaerwärmung wurden nicht erzielt. Die Lese dieser Berichte kann, auch wenn wir um die Grundproblematik und Tendenzen dieser Entwicklungen bereits seit mehr als 30 Jahren wissen, zu Schnappatmung und Ohnmachtsanfällen führen. Das „Ende vom Klima“ gerät in Sichtweite. Wie finden wir aus diesem Dilemma?

Warum anderes Bilanzieren eine so wichtige Rolle bei der Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele spielt, ist Thema dieses Beitrags.

 

Science versus Economy?

Die Sprache der Wissenschaft spricht nicht die Sprache der Wirtschaft und der Unternehmen. Inzwischen vermessen abertausende Wissenschaftler weltweit die Ökologie, inklusive Erfolg oder Misserfolg unserer Nachhaltigkeitsbemühungen. Das unternehmerische Verständnis der wissenschaftlichen Feststellungen ist von den notwendigen Umsetzungen jedoch weit entfernt. Wie sonst erklären wir uns die bislang ungenügend wirksamen Bemühungen, Nachhaltigkeit im Unternehmen zu etablieren und nachweisbar zu dokumentieren?

Es schließt sich eine grundlegende Frage an: Sind die bislang erprobten Methoden wirklich geeignet, unsere erdrückende Problemlage zu verändern, geschweige denn zu lösen?

Reporting-Systeme wie Corporate Social Responsibility (CSR), Gemeinwohlökonomie (GWÖ)[1], Integrated Reporting (IR)[2] und Global Reporting Initiative (GRI)[3] oder in Teilen die Sustainable Development Goals[4](SDG) werden allenfalls als Anhang in der Bilanz dargestellt. Ob das bislang hinreichend etwas verändert hat, wurde mir noch von keinem Unternehmen positiv beantwortet. Ich möchte nicht generell in Abrede stellen, dass große Anstrengungen im Bereich der Ökologie unternommen werden. Reports sind eben darauf angelegt, zu be- und umschreiben.

Bilanzieren dagegen beginnt mit der Erfassung von Realitäten in Euro und Cent in Form von Buchungen. Das, was ein Unternehmen tatsächlich erzielt und investiert, findet in der Bilanz seinen Niederschlag. Genau das lässt sich messen und auch ins Verhältnis setzen. Allerdings passt unsere bisherige Art zu bilanzieren nicht in das neue Denken und Handeln, dessen es bedarf. Mit den Gedanken und Rezepten der Vergangenheit kommen wir im Angesicht der Aufgabenstellung sicher nicht mehr weiter. Die Unternehmen sind wirksamste Transformationsfelder. Hier liegt ein großer Hebel zur raschen Veränderung.

 

Mut zum Quantensprung im Bewusstsein – Zuversicht zu großen Innovationen

Auch wenn die neuesten Forschungsergebnisse zum reflexartigen Handeln aufrufen, benötigen wir ebenso dringend „ökologische“ Innovationen wie wirksamere neue Methoden der Nachhaltigkeitsverfolgung. In einer Welt voller komplexer Systeme und Herausforderungen gleicht das einem Quantensprung. Wir verfügen immerhin über (vielleicht verschütt gegangene) geistige Fähigkeiten. Sie haben schließlich unser reiches historisches Kultur- und Geistesleben hervorgebracht.

Wir brauchen einen (Wieder-)Anschluss an das Geistige – das Reich der Ideen. Kreativität und Ideenreichtum sind eine Folge dieses Sich-Anschließens. Jeder Erfinder oder Künstler weiß darum. Große Veränderungen oder (Er-)Findungen in der Menschheitsgeschichte sind und waren inspiriert; von wenigen, einzelnen, einer oder einem. Viele Zeitgenossen können es sich kaum vorstellen, dass wir Zero Grad Erderwärmung erreichen können. Wir neigen dazu, vom Bestehenden auf das Morgen zu schließen.

Wir kommen nun zu der bewusstseinsverändernden Kulturtechnik: der neuen Bilanzierung als Ort der Nachhaltigkeit. Die alte Bilanz spart die großen Zukunftsthemen Nachhaltigkeit im Speziellen und Werte im Besonderen aus. Unsere Kultur beruht aber eben auch auf Ressourcen, natürlichen und geistigen Quellen, auf denen wir unsere Gesellschaft, Wissenschaft und Innovationen bauen und weiterentwickeln.

Eine Wirtschaft und eine Gesellschaft von Morgen benötigen dringend eine verantwortlichere Abbildung unserer natürlichen, humanen und sozialen Werte und Ressourcen: Fähigkeiten, Wissen, Innovationen, Patentwerte, Rohstoffe oder Kooperation werden integraler Bestandteil der Wertebilanz. Mit der Wertebilanz werden Zukunftsfähigkeit, nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen und Prosperität besser messbar.  Wir benötigen ein System, das Ökologie, Ökonomie und Zukunftsfähigkeit zusammenführt.

Klassische Bilanzen weisen bekanntermaßen große Lücken und Defizite auf. Bestandteil der Wertebilanz ist eine rohstoffgetreue Nachhaltigkeitsbuchhaltung. Herkömmlich buchen wir Rohstoffe als Verbrauchsmaterial in der Gewinn- und Verlustrechnung. Welch eine Haltung gegenüber der Natur und ihren Ressourcen spricht sich hier aus? Nach dem Jahresabschluss geht zum Beispiel das Wissen über die Ressource „Kupfer“ und dessen Wert nahezu verloren.

Uns sollte klar sein, dass der einzig sinnvolle Verantwortliche für die Ressource Kupfer und dessen Verbleib das herstellende Unternehmen ist. Weder die Lieferanten noch die Konsumierenden können verantwortlich für das Produkt sein. Im Bilde gesprochen geben die Produzierenden die Ressource mit einem unsichtbaren Band an die Konsumierenden weiter. Sie leihen es förmlich aus. Desgleichen gilt für die Lieferketten mit ihren Erzeugnissen und halbfertigen Gütern.

Der Ort, in den wir die Ressource buchen, ist demnach falsch. Ressourcen sind der Natur nach Aktiva und damit Vermögen oder vermögensbildend. Nehmen wir das Beispiel eines Herstellers von mobilen Endgeräten. Dort wird Kupfer verwendet. In dem Moment, da es in der Produktion verbaut wird, geht es in den Besitz und damit die Verantwortung des Unternehmens über. Mit anderen Worten wird die Ressource Kupfer zum Anlagevermögen des Unternehmens.

Damit ist etwas Wundersames in der Bilanzierung geschaffen. Der „Ort“ der Nachhaltigkeit. Jetzt können Zugang (Recycling, Renaturierung) wie Abgang (Schwund, Verlust und Abschreibung) des Kupfers klarer dokumentiert werden. Deswegen beinhaltet die Bilanzierung von morgen eine wirklichkeitsgetreue Abbildung von Werten und Ressourcen.

Zukunftsfähigkeit Werte Ebenen für Unternehmen

Werte als humane Transformationsbeschleuniger

Für Kreativität als Wert gibt es keine Mehrzahl, sie kann von jedem Einzelnen von uns entdeckt werden. Potentiale zu fördern bedeutet auch, einen Freiraum für Autonomie zu schaffen. Zusammen mit der Kreativität wächst die Begeisterung: für persönliche Aufgaben und ein Zusammenarbeiten an gemeinsamen Zielen. Werte lassen sich weder dirigieren, verordnen noch erkaufen. Als geistige Entitäten haben Werte sich uns teilweise wegen Missbrauchs oder Vergessen entzogen. Sie existieren und warten auf uns. Befreit von Politik, rechts, links, Gier und Macht.

Sie können unsere Helfer werden, wenn wir sie zu unseren „Freunden“ machen. Sie geben uns Maß und Mitte, Orientierung, Ausrichtung auf Ziele, die wir erreichen können. Sie schaffen modern gesprochen ein „Framework“, einen Rahmen, an dem wir arbeiten können. Auch Werte unterliegen in ihrer jeweiligen Konstellation dem Wandel. Diese stellen in gewisser Weise unsere Klaviatur dar. Es gibt hohe, reiche Werte wie Freiheit und Würde. Freude, Wissen, Kreativität aber auch Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen gehören zu den Werten, die wir im Alltag umsetzen können.

 

Neue Bilanzform – die Wertebilanz

Die klassische Bilanz ist den dynamischen Anforderungen der Weltmärkte in Bezug auf Agilität, Nachhaltigkeit, Risiko, Begeisterung, Motivation, Identifikation, Wertentstehung in ihrer heutigen Form nicht mehr gewachsen. Gleichsam sind Werte wie Brenngläser für Wandel und Neues. Doch was ist mit den bisher nicht erfassten unternehmerischen Leistungen? Das Handelsgesetzbuch schreibt vor, korrekt, vollständig und wirklichkeitsgetreu zu bilanzieren. Doch wie sieht die Realität aus? Wir können sie sichtbarer werden lassen. Damit wird sie buchbar, klar und nachvollziehbar.

All das benötigt ein werthaltiges und verlässliches System, das auf der einen Seite Freiheitsgrade für Entwicklung in sich trägt, auf der anderen Seite einen klaren Rahmen bietet. Was ist nachhaltig und was hat Bestand? Die Bilanzierung und doppelte Buchführung wurde bereits vor mehr als fünfhundert Jahren durch den italienischen Mathematiker Luca Pacioli erfunden. Er legte auch die Gesetzmäßigkeit des goldenen Schnittes nieder. Maß, Verhältnismäßigkeit und Ästhetik sind eine gute mathematische Grundlage für unser Wirtschaften.

 

Werte nachhaltiger bilanzieren

Unternehmen, die lernen, mehr Werte zu bilanzieren, zeigen offensiv, was sie sozial, kulturell, ökologisch und nachhaltig leisten, auch für das Allgemeinwohl. Das Messen von Werten dient auch der erhöhten Übersichtlichkeit von Prozessen und Entscheidungen im Unternehmen. Die gewöhnliche Bilanz wird um wesentliche Gesichtspunkte ergänzt und auf ein höheres Niveau gehoben. Die Wertebilanz spiegelt die ökonomischen Verhältnisse realistischer und adäquat der unternehmerischen Wirklichkeit. Zu dieser Wirklichkeit gehört die Wertschöpfung, die Entstehung und das Wachsen von Werten eben. Am Ende steht eine Bilanz, die sich qualitativ sehen lassen kann.

 

https://tinyurl.com/f57a7a36

https://tinyurl.com/2eft7muj

https://www.ebook.de/de/product/40971004/rainer_monnet_wertebilanz.html

[1] https://web.ecogood.org

[2] https://integratedreporting.org

[3] https://www.globalreporting.org/standards

[4] https://sdgs.un.org/goals

in einem Anderen Land

WertePost – In einem anderen Land 2020

in einem Anderen Land    

In einem anderen Land

  Vielleicht ist der Gedanke an ein anderes Land die Frucht eines stillschweigenden Fernwehs, geboren in coronaler Isolation. Oder die Furcht, plötzlich in einem anderen Land aus einem schlechten Traum zu erwachen. Nein! „Wir werden in einer anderen Welt leben, wenn die Krise vorbei ist. “ schrieb dazu Yuval Noah Harari. Wir sind bereits ein anderes Land und wir werden es immer mehr. Wie ergeht es den Ländern unserer Erde nach dieser Periode? Futuristen und Wahrsager baden sich derzeit in dieser Frage; ein gefundenes Fressen. Wie wird es weitergehen? Was tatsächlich geschehen ist, werden wir erst mit zeitlichem Abstand besser verstehen. Erklärungsversuche und Schönredereien wirken wie pennälerhafte Stotterei. Vorboten kündigen bereits an: Es wird uns an die Substanz und vielen an den Kragen gehen. Auf seelischem Felde ist das bei vielen bereits seit Beginn der Corona Krise der Fall; Stichwort häusliche Gewalt.    

Ängste

In unserem bisher gelebten Wertesystem haben sich Verschiebungen und Ausblendungen eingestellt. Ängste, Panik, Existenz-, Gesundheits- und Überlebensfragen haben sich mit Macht in den Vordergrund gedrängt. Andere Werte wurden weggespült oder strandeten an einer einsamen Insel. Darunter Freiheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Bewegungs- und Reisefreiheit, um nur einige zu nennen. Massive Veränderungen der Volkswirtschaften sind im Gange. Massenarbeitslosigkeit, Rückgang des Konsums, immer höhere Staatsverschuldungen, drohende Insolvenzen, Millionen mehr Menschen werden an Hunger sterben und daneben strahlende Helden in der Politik. Wird es nur kleinere bis mittlere Beben geben oder werden tektonische Verschiebungen in der Wirtschaft unser Zusammenleben komplett verändern?  

Verrückungen – In einem anderen Land

Viele Bereiche der Wirtschaft, zum Beispiel der Finanzwirtschaft, haben schon solche abrupten Verrückungen hinnehmen müssen. Ist das Gesundschrumpfen oder Amputieren? An Börsen konnten wir gigantische Kapitalbewegungen beobachten, als sich abzeichnete, welches Ausmaß die Bedrohung durch das Sars-Cov-2 Virus hatte. Es wurden gigantische Abverkäufe getätigt, die in Summe das BIP mehrerer größerer OECD Staaten umfassen. Ansonsten schnurrte die Börse maschinenhaft, bis auf kurzzeitige Unterbrechungen, im Großen und Ganzen weiter wie zuvor. Wieder einmal haben viele kleine Anleger auf Schlag teils ein Viertel ihres Aktienvermögens verloren. Ob es Gewinner gibt und wer diese sind, werden wir erst nach ausgiebigen Analysen erkennen können. Wir lassen uns in Extremsituationen von unseren Ängsten das Diktat machen. Werte, die gestrandet sind, bedürfen großer Anstrengung, um sie wieder an die richtigen Orte zurückzuhieven. Wirtschaft und Politik steckten schon vor Corona in einer heftigen Krise. Nicht umgesetzte Lehren aus vergangenen Krisen rächen sich. Die Fragilität unseres Wirtschaftssystems trat schonungslos zu Tage. Es ist zu befürchten: Eine zweite virale Attacke wird es kaum verkraften.  

Gutes

Es gibt auch gute Seiten. Einige Zeitgenossen sind erwacht. Es wogten Sympathien für Andere, bisher kaum beachtete Berufsgruppen. Forscher und Ärzte in verschiedenen Ländern arbeiteten plötzlich zusammen oder tauschten lebenswichtige Erfahrungen im Umgang mit den Erkrankungen aus. Selbstbesinnung trat ein. Für seine Werte einstehen, das nennen wir Idealismus. Der ist nun gefragt. Wir benötigen keinen Neustart, den wird es auch nicht geben. Denn die Welt ist kein Computer, den wir nach Belieben rauf- und runterfahren können. Die Parole, das Beste aus allem zu machen, verhallt ohne Wirkung. Wir benötigen neue Ideen und umsetzbare, zukunftsfähige Konzepte. Haltung entwickeln und sich für Werte stark machen, wird weiterhelfen. Das kann nur jeder Einzelne. Das Wirtschaftssystem benötigt neue Sensorien und Gerüste. Und dies zur Unzeit. Die verlorenen oder vergessenen Werte regen wir an, wieder ins Bewusstsein zurückzuholen. Die Unternehmen können mit der Bilanzierung von Werten beginnen. Das wäre ein Anfang zu einer wert- und nachhaltigen Wirtschaft von Morgen. Hoffentlich in einem besser werdenden anderen Land.   Wertebilanz das Buch Wertebilanz – Werte nachhaltig bilanzieren für eine zukunftsfähige Ökonomie Lindemanns Bibliothek – Fachbuch ISBN 978-3-96308-110-1 · 29,80 Euro monnet – Unternehmensentwicklung
Werte und Tugenden

WertePost – Werte und Tugenden führen den Menschen 2020

Werte und Tugenden

 

 

Werte und Tugenden

Werte, von griech. ἀξία axia, und Tugenden orientieren und leiten den Menschen. Er kann durch die Beschäftigung mit den Werten eine Haltung dazu gewinnen. Das Bild der Achse oder einer Koordinate ist sehr trefflich. Werte bilden eine ideelle Basis für Sitten und Gebräuche. Diese spielen in einem Staat oder einer Gemeinschaft eine wesentliche Rolle.

Abhängig vom kulturellen Umfeld und dem zeitlichen Kontext wandelt sich die Priorität von Werten. Werte können wachsen und werden im Sinne von Entstehen und Vergehen. Geistig betrachtet sind Werte Entitäten. Sie können reicher an Fülle und Bedeutung sein oder einen weniger hohen Rang bekleiden. Die Würde gehört zu ersten Kategorie, die Zuversicht zur zweiten. Auch dienen Werte als Kompass, um Richtung zu geben für Entscheidungen.

Werte müssen nicht als Schranken für die individuelle Freiheit verstanden werden. Immer wieder in der Geschichte gab es Menschen, welche als Wertewandler aufgetreten sind. Sie setzten sich für große oder kleine Transformationen der traditionellen Werte ein oder kämpften dafür. Werte und Tugenden werden gerne auch populistisch verwandt. Uns ist die Freiheit und die individuelle Entwicklung wie das eigenständige Erarbeiten von Werten in Unternehmen ein Herzensanliegen.

 

Wie werden Werte zu Unternehmenswerten?

Für Unternehmen können Werte Richtschnur und auch Motor sein. Werte wirken auf das Handeln, wenn sie im Bewusstsein und in der Seele verankert sind. Dies kann auch in Bildern geschehen. Werte beeinflussen die Entwicklung des Menschen und damit auch des Unternehmens. Die Verantwortung der Produkte, deren Produktion und den Dienstleistungen liegt zum größten Teil bei den Unternehmen. Bei der Komplexität der Produkte und Verfahren kann von den Konsumenten kaum verlangt werden, diese in ihrer Komplexität zu durchdringen.

 

Konsumenten oft überfordert

Welcher Käufer versteht, wie ein Smartphone funktioniert, geschweige denn, kann bewerten, wie es hergestellt wurde. Janusgleich lassen Werte uns in Vergangenheit und Zukunft blicken. Welche Werte sind entstanden und haben sich in erfolgreichem Handeln manifestiert? Welche Werte wollen wir in Zukunft etablieren und uns für diese stark machen? Werte und Bewertung liegen vom Wortursprung nahe beieinander. Werte haben ein eigenes Wesen, einen Begriff und eine ihm innewohnende geistige Kraft. Bewertungen sind menschengemacht oder intelligent maschinenprogrammiert.

 

Urteilskraft gefragt

Die Bewertung nimmt ihre Grundlage aus der menschlichen Urteilsfähigkeit. Von der Beurteilung zur Verurteilung ist es oft nicht weit. Urteilen ist eine menschliche Fähigkeit, die alle unsere Sinne, unser Gefühl und den gesunden Menschenverstand verlangt. Wir unterscheiden menschlich individuelle, unternehmerische und gesellschaftliche Werte. Der Schwerpunkt dieser Betrachtung liegt auf den individuellen und unternehmerischen Werten.

Über hundert Werte lassen sich identifizieren. Einige sind von großer und weitreichender Bedeutung. Die Komplexität des Lebens hat zugenommen, damit auch die Anzahl der Werte im Vergleich zur Antike. Hier kannten die großen Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles nur wenige und einige dazugehörige Tugenden.

 

Werte und Tugenden – Willenskraft vonnöten

Die Unmöglichkeit des Unterfangens, in wenigen Absätzen die folgenden hervorgehobenen Werte zu beschreiben, möge dem Verfasser dieser Zeilen nachgesehen werden. Tugenden gehören zum Willensmäßigen des Menschen. Der Tugendhafte macht sich verdient, wenn er was taugt. Wenn er durch seine Taten oder Haltung hervorragende Leistungen für die Gemeinschaft erbringt.

Das bringt auch Unternehmer weiter. Die folgenden Wertepaare haben eher Ewigkeitscharakter und unterliegen wenig einem sich wandelnden Werteverständnis.  Diese zeigen Größe in Bezug auf ihre Bedeutungsfülle und Dimensionen. Ein Nachweis für die Unmittelbarkeit dieser Werte und ihrer Wirkung auf ein Unternehmen soll im Detail in diesem Kapitel nicht erbracht werden. Vielmehr sollen Gefühl und Einsicht erzeugt werden, wie Werte wirken. Und wie eine Wertebilanz dies widerspiegeln kann. Im Anschluss werden diese weniger komplexen Werte exemplarisch dargestellt, welche eine monetäre Auswirkung auf ein Unternehmen haben.

– 2020 – 

werden wir also eine ganze Reihe von Werten in mehreren Blog Teilen vorstellen. Dabei wird es spannend, wie Werte entstehen, sich wandeln können, sich entwickeln, Wachsen und vielleicht auch vergehen und an Wert verlieren. Wir benötigen dringend neu erwachende Fähigkeiten, Werte ins Leben und in die Gemeinschaft zu tragen.

 

Wertebilanz – Werte nachhaltig bilanzieren für eine zukunftsfähige Ökonomie

Lindemanns Bibliothek – Fachbuch

ISBN 978-3-96308-110-1 · 29,80 Euro

monnet – Unternehmensentwicklung