Bemerkenswert - Less Reporting - Resümee

WertePost – Bemerkenswert – Less Reporting – Resümee 6

Bemerkenswert - Less Reporting - Resümee

 

 

Bemerkenswert – Less Reporting – Resümee 6

 

Less reporting, more accounting –

Weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

 

 

SDGs in Ebenen Ökonomie, Soziales, Biosphäre

2030 und die 17 SDG

Es gibt inzwischen weltweit Tausende von Sustainability Initiativen, Sustainability Managern und Abertausende von Nachhaltigkeitsforschern. Im Vermessen der Welt sind wir auf einem beachtlichen Niveau angelangt. Alle Beteiligten suchen nach einem System, das unsere Probleme löst. Einige der 17 Ziele widersprechen anderen oder zehren deren Wirkung auf. Sie sind eher allgemeiner Natur. Neben der Inkonsistenz der 17 Ziele stellten wir fest, dass entscheidende Dinge fehlen wie zum Beispiel Kommunikation und Governance. Es sind am Ende 4-5 Ziele, (Aufstellung 17 SDG Refinement) die unseres Erachtens Unternehmensrelevanz haben.

Ressourcen

Ressourcen Erschöpfung

Wie viele Ressourcen haben wir (Aufstellung Rohstoffe 2022 und ihre Vorkommen!)und wie lange werden diese reichen? Bodenschätze liefern Rohstoffe, die Grundlage unseres Wirtschaftens und des Wachstums sind. Wem gehören sie? Wer hat das Recht, diese zu entnehmen und fördern? Wir benötigen dringend neue Antworten auf diese Fragen, als wir sie uns bislang gaben.

2021 erschien der Dasgupta Review: “The Economics of Biodiversity”. Dasgupta arbeitete mit seinem Team im Rahmen der Royal Society heraus, dass der Mensch in menschliche Ökonomien eingebettet ist; auch in die Natur oder ihr Erdsystem. Rohstoffe sind ökonomisch betrachtet Assets der Natur. Der Mensch ist demnach ein Asset Manager. Bislang ein schlechter, wenn wir die Folgen unseres Handelns für die Natur betrachten.

Klimaaspekte Temperaturanstieg 1880-2020

Klima Rettung? –  Sind wir noch zu retten?

Indem wir meinen, die Welt retten zu können, liegen wir falsch. Wir merken gar nicht, dass dies ein unmögliches Unterfangen ist. Wenn vielleicht etwas zu retten ist, dann sind wir Menschen es. Nur durch unser Verhalten und unseren Umgang mit der Natur und unseren Ressourcen ist noch etwas zu retten.

Die vergangenen Jahrzehnte haben in Bezug auf die Klimafrage und die ökologischen Fragen gezeigt, dass Kapitalismus, Politik und Unternehmen keine sich selbst regulierenden Systeme sind. Berichterstattungen enden oftmals mit Exceltabellen und schönen Grafiken einer Welt, die wir gerne hätten.

Der jüngste IPCC-Report 8.2021 und die oben benannte Studie des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zum Thema Climate Change 2022 und Kipppunkte belegen dies auf alarmierende Weise. „Wir tanzen auf einem Vulkan“. Die Lese dieser Berichte kann, auch wenn wir um die Grundproblematik und Tendenzen dieser Entwicklungen bereits seit mehr als 50 Jahren wissen, zur Ohnmacht führen. Es wird allerhöchste Eisenbahn, grundsätzlich etwas zu ändern. Mit schnellen Veränderungen in einer warmen und komfortablen Welt haben es die Menschen es anscheinend schwer.

Es ist sinnvoll, dass die Aufwendungen, die zur Vermeidung von Treibhausgasen eingesetzt werden, auch in der Buchhaltung in der G+V transparent ausgewiesen werden. So erhalten wir einen Spiegel der tatsächlichen Aktivitäten eines Unternehmens, dass sich für den Klimawandel einsetzt.

 

 

EU-Taxonomie und ESG

Wir messen inzwischen zu viel, nutzen wenig sinnvolle Strukturen und setzen falsche Priorisierungen. Die ESG-Messungen waren bislang unvollständig, nicht präzise, folgten keinem internationalen Standard zur Vergleichbarkeit und waren damit irreführend. Ungeachtet dessen verfügen wir über einen ganzen Zoo von Nachhaltigkeitsstandards. Die drohende Regulierung macht die ESG-Messung und EU-Taxonomie schwerfällig, verwirrend und belastend für Unternehmen. Die EU-Taxonomie enthält Grenzwerte. Ob diese in dem gewählten Setting dem Anspruch genügen, dem Klimawandel vorbeugen oder ihn zu stoppen, ist noch zu beweisen. Die EU-Taxonomie ist sehr technisch und behandelt derzeit nur die Environmental Aspects. Soziale und Governance Aspekte fehlen. Gewinnerzielung scheint immer noch über dem Planetensterben zu stehen.

Bemerkenswert – Less Reporting – Resümee

Teil 6 von 6

Teil 1: AGENDA 2030 UND DIE SDGs

Teil 2: RESSOURCEN

Teil 3: KLIMAASPEKTE

Teil 4: AKTIVA, ABSCHREIBUNG, LANGLEBIGKEIT

Teil 5: EU-TAXONOMIE UND ESG – ÖKOLOGISCH, UMSETZBAR, WIRKSAM?

Unverständlich

bleibt die Aufnahme von Gas und Atomstrom in die EU-Taxonomie. In der Form, wie die durch die Auswahl aus den sechs Kategorien ist eine Vergleichbarkeit nicht herstellbar. Die Vorgabe, dass Unternehmen damit zusätzlich den anderen Umweltziele keinen erheblichen Schaden zufügen darf, ist wachsweich formuliert und hilft so nicht weiter. Es gibt sicherlich Unternehmen, die gewichtige ökologische Baustellen in mehr als einer Kategorie haben. Da diese Kategorien in der Regel voneinander abhängen in ihrer Wirkung, scheint die Taxonomie fragwürdig.

Die KPIs und Schwellenwerte von etwa 50.000 Unternehmen durch die EU-Behörden zu prüfen, erscheint von der fachlichen Machbarkeit her fraglich. Darum werden große Beratungsfirmen oder Ausgründungen derer diesen Job erledigen (und eine Menge Geld damit verdienen, was den Unternehmen in Krisenzeiten einfach fehlen wird), sich durch den Dschungel dieser Verordnungen zu schlagen.

 

Glaubwürdigkeit

Das Festlegen eines umsetzbaren Standards für alle Firmen EU weit fehlt. Wir benötigen unabhängige, staatlich geprüfte Audits und Zertifizierungen, die soziale und ökologische Missbräuche in den Berichten wie Unternehmen offenlegen.

Weder Gas noch Atomkraft genügen den Ansprüchen ökologisch vertretbarer Energiegewinnung und sind alles andere als nachhaltig. Ein weiteres Beispiel, wie sich nationalpolitische Interessen vor globale Umweltziele durchsetzen.

Diese Aufzählung ist weder vollzählig noch umfassend.

 

Ein neuer Weg

Vielleicht ist es Zeit, einen anderen Weg einzuschlagen und einen stringenteren Ansatz zu fahren. ‚Less is more‘ gilt nicht nur für die Ästhetik. Die Schwellenwerte müssen auf wissenschaftlichem Boden und im Einklang mit den Grenzen der Natur/Ressourcen stehen. Die Frage bleibt offen, wer sie festlegt, und wer kontrolliert, ob sie wirksam sind. Dies vor allem international. Die Bemessung der ESG-Ziele und EU-Taxonomie müssen also von diesen abhängen.

De-Tox: wir brauchen mehr scharfe Gesetze gegen den Einsatz klimaschädlicher und toxischer Stoffe, auch in Bezug auf ESG-Gesichtspunkte.

Wir sollten ein verpflichtendes Transparenzregister der Unternehmen für die Ergebnisse der EU-Taxonomie Berichterstattung einführen. Vorab müssten Kriterien und Messwerte vorgegeben werden die allgemeingültig und valide sind.

 

Anders Bilanzieren – Less Reporting, more accounting

Im Sinne einer holistischen Bilanzierung müssen ökologische Werte in Aufwand, Ertrag und Aktiva in Bezug auf den Umgang mit diesen Fragen in Euros abgebildet werden. Das gehört in die Bilanz und nicht in eine Berichterstattung. So können Anleger und Kunden genau sehen, wie das Geld im Unternehmen verwendet wir, um dem Klimawandel und Umgang mit der Natur in der Bilanz abgebildet wurde. Mit anderen Worten: Das Unternehmen kann genau aufzeigen, wie viel Aufwand ein Unternehmen betreibt, um ökologischen Standards zu entsprechen.

 

Ökologie und Ökonomie in ein gesundes Verhältnis bringen

Unsere Möglichkeiten, Ökologie und Ökonomie in ein gerechtes Verhältnis zu setzen, sind mit unseren heutigen Bilanzen noch lange nicht ausgeschöpft. Hier wären Möglichkeiten der Vergleichbarkeit gegeben, indem die Kontenpläne um die Werte der Ökologie erweitert würden. Auch könnte die Aktivierung von verwendeten Ressourcen das Bewusstsein der Unternehmer in Bezug auf Endlichkeit schärfen. Damit behielte der Unternehmer die Verantwortung für die von ihm in den Produkten eingesetzten Ressourcen. Er würde sich anstrengen, seine Rohstoffe wieder zurückzuerlangen, anstatt sie den Konsumenten zum Wegwerfen zu überlassen. Wenn die EU oder die nationale Steuerverwaltung taxonomie-konforme Bilanzen steuerlich besserstellen, würden Anreize geschaffen werden, die den Aufwand für die Berichterstattung in ein anderes Licht stellen.

 

Ein neue Nachhaltigkeit

In der Tat haben wir bislang einen wenig wirkungsvollen Begriff von Nachhaltigkeit. Unsere Begriffe von Nachhaltigkeit sind vielfältig, verwässert und nicht wirksam genug in Bezug auf die Lösung brennender ökologischer Aufgaben. Vielleicht sollten wir einen neuen Begriff finden und nochmals anfangen mit diesem unsere Klingen zu schärfen. Denn die letzten 12 – 50 Jahre haben gezeigt, dass wir ihn überladen und damit auch für die breite Bevölkerung unverständlich und unglaubwürdig haben werden lassen. Auf zu neuen Taten.

Less Reporting Resümee

Rainer Monnet, monnet-Unternehmensentwicklung, Dezember 2022

Qualifizierte Entscheidungen treffen 2025

WIE TREFFEN WIR QUALIFIZIERTE ENTSCHEIDUNGEN IN ZUKUNFT BESSER?

 

‘Manche Lösungen sind schlimmer als ihr Problem.’

 

EINFÜHRUNG

Entscheidungen zu treffen, ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und hat direkte Auswirkungen auf unsere Zukunft. Doch wie können wir sicherstellen, dass wir qualifizierte treffen, die uns langfristig zum Erfolg führen? Es gibt viele Faktoren, die sie beeinflussen, darunter unsere Erfahrungen, Werte und Emotionen, sowie äußere Bedingungen wie Zeitdruck und verfügbare Ressourcen. In diesem Artikel werden wir uns mit kreativen Methoden zur Entscheidungsfindung auseinandersetzen und Beispiele von bekannten Persönlichkeiten betrachten, die wichtige Entscheidungen getroffen haben. Wir werden auch untersuchen, wie die Vernunft und der Verstand einfließen und wie wir die Konsequenzen unserer Handlungen akzeptieren und verantworten können.

Zusammen wollen wir herausfinden, wie wir in Zukunft bessere Entschlüsse finden, um unsere Ziele zu erreichen und eine positive Zukunft aufzubauen. Es geht um  qualifizierte Entscheidungen und wie wir in Zukunft bessere treffen können. Sie sind Handlungen, die Konsequenzen für unsere Zukunft haben. Sie werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst wie unseren Werten, Erfahrungen, Emotionen und Zielen. Kreative Methoden finden Sie hier und Beispiele von bekannten Menschen, die wichtige für ihr Leben zu treffen hatten.

 

 

ANLEIHE AN DIE ZUKUNFT

Sie kennen das Phänomen vielleicht. Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht oder sehen nur einzelne Bäume und keinen Wald. Eine Entscheidung ist eine  Handlung mentaler Art. Sie bedingt den Fortgang Ihrer  Zukunft, da sie in darauf folgenden Handlungen für andere und Sie selbst Konsequenzen haben.  Probleme oder besser  Aufgaben können gelöst werden, wenn sie getroffen werden. Manchmal erfordern sie schnelles und effektives Agieren. Sie werden auf der Grundlage von DenkenGefühlen,   Erfahrungen und persönlichen  Werten getroffen.

Sie können daher von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Entschlüsse erzeugen manches Mal unangenehme oder schwierige Situationen. Manche Menschen wollen ein Problem lieber behalten, anstatt es tatsächlich zu lösen. In dem Wort sind zwei Teile: Ent- und -Scheidung. Scheiden bedeutet Teilen, mindestens zwei Wege, die ich einschlagen kann. Das bedeutet oft auch, etwas zu beenden, mit der Vergangenheit abzuschließen. Das Präfix Ent- drückt eine Entfernung aus. Es legt den Verdacht nahe, dass sie nicht immer leicht fallen müssen. Sie sind nicht prinzipiell richtig oder falsch.

Nur in ihrer Wirkung können sie sich als richtig oder falsch erweisen. Bestenfalls  lernen wir aus ihnen und sie in Zukunft anders treffen. Sie haben unterschiedlichste  Konsequenzen. Sie sind oftmals schwer vorherzusehen. Wir sollten uns danach die Wirkung ansehen und bewusst machen, warum wir diesegetroffen haben. Wir sollten uns dazu verpflichten, die Konsequenzen unserer Handlungen zu akzeptieren und zu verantworten.

Individuen in  Verantwortung oder  Führungskräfte treffen viele, teils hunderte täglich. Vielleicht auch im Team oder demokratisch. Aber es sind jeweils individuelle, auch wenn sie einen kollektiven Anstrich haben. Sie werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unsere WerteErfahrungenEmotionenBedürfnisseZiele, Zeitdruck oder der Verfügbarkeit von  Ressourcen. Sie können ebenso von äußeren politischenwirtschaftlichen oder  sozialen Bedingungen beeinflusst werden. Mit dem Thema gehen die Menschen sehr unterschiedlich um. Die Analytiker brauchen  DatenFakten oder  Vorhersagen, auf deren Basis diese getroffen werden.  Valide Informationen sind existenziell wichtig, oft schwierig zu beschaffen. Informationen aus verschiedenen Quellen zu beziehen, um ein holistisches Bild

zu erhalten, ist ratsam. Eine  Information kann vielleichtt falsch sein, viele thematisch passenden Informationen jedoch weniger. Sie garantieren nicht, dass die damit erhofften Ziele auch erreicht werden. Durch sie werden wiederum neue Prozesse initiiert. Will ich das Entschiedene erreichen, muss ich den Prozess führen.

 

 

CUSANUS – VERSTAND VERSUS VERNUNFT

Vernunft bezieht sich auf die Fähigkeit, über das bloße Denken hinauszugehen und ethische Grundsätze mit zu berücksichtigen. Verstand bezieht sich dagegen auf die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten und zu analysieren. In einer Entscheidung liegt auch ein Prinzip ‚Coincidentia oppositorum‘, der Zusammenfall der Gegensätze verborgen. Cusanus, Nikolaus von Kues unterscheidet zwischen Vernunft – intellectus, Intellekt und Verstand, Ratio. Lesenswert ist in dem Zusammenhang auch die inhaltliche Konfrontation von Cusanus mit  Giardano Bruno.

Der Verstand ordnet die Sinneseindrücke. Er unterscheidet zwischen ihnen, schließt sie ein oder aus, negiert auch. Die Sinne sind dazu nicht in der Lage. Alles verstandesmäßige Wissen ist auf Relatives bezogen, da es auf Vergleichen beruht. Der Verstand grenzt ab und bestimmt damit diese Form. Die Vernunft ist eine besondere Fähigkeit, die nach Cusanus Überzeugung weit über dem Verstand steht. Die Vernunft kann das unterscheidende Negieren des Verstandes, der Gegensätze nur getrennt denken kann, nicht akzeptieren. Diese  Koinzidenz ist als Vernunftinhalt der Verstandestätigkeit unzugänglich; für den Verstand ist er paradox.

 

 

KUNST DER ENTSCHEIDUNG

Eine sehr gute Quelle zum Thema ist Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854). Er hat sich in seinem Werk ‚Philosophie der Kunst‘ aus dem Jahr 1802 intensiv damit auseinandergesetzt. Sie spielt eine zentrale Rolle im 
künstlerischen Prozess
. Schelling erkannte die Entscheidung des Künstlers, wie er sein Werk gestalten möchte, als eine Manifestation seiner individuellen  Freiheit und  Kreativität. Die Entscheidung des  Künstlers ist auch seiner Intuition geschuldet. Zwei weitere relevante Werke sind ‚Philosophie der Offenbarung’ und die ‚Philosophie der Mythologie’. Hier setzt sich Schelling mit der Rolle der Entscheidung in religiösen und mythologischen Kontexten auseinander. Schelling betrachtet sie als eine grundlegende menschliche Fähigkeit. Freiheit und Kreativität des Individuums drücken sich in  KunstReligion und  Ethik aus. Zitate von Schelling zum Thema aus ‚Philosophie der Kunst’, 1802.

‚Entscheidung ist die höchste Funktion des freien Willens, indem sie den Geist von der bloßen Möglichkeit zur Wirklichkeit führt.’ ‚Die Entscheidung ist das Wesen des Schöpfertums, durch das das Unbegrenzte in das Begrenzte herabsteigt.’ ‚Die Entscheidung ist die höchste Manifestation der Freiheit, indem sie den Geist zur Selbstbestimmung und zur Verwirklichung seiner Ideen führt.’

Philosophie der Kunst (1802), Philosophie der Offenbarung (1854), Philosophie der Mythologie (1835)

Entscheidung Leuchtturm

 

METHODEN DER ENTSCHEIDUNGSFINDUNG

Methoden sind hilfreich. Das  Abwägen von Vor- und Nachteilen,  Pro und KontraEntscheidungsbäume oder das Sammeln von  Feedback sind relativ einfache Übungen. Die weiter folgenden sind ebenfalls nützlich zu kennen. Der rationale Ansatz bezieht sich auf die systematische Analyse von Informationen, Daten und Fakten als Grundlage, um eine sie zu treffen. Verschiedene Optionen werden sorgfältig geprüft und bewertet. Proaktiv Sie haben ein klares Ziel. Zukünftige Auswirkungen und Konsequenzen werden kalkuliert und mit einbezogen. PartizipativEntscheidungen beziehen mehrere Personen mit ihren verschiedenen Perspektiven und Meinungen ein. Heuristische Methoden nutzen Faustregeln, Erfahrungen, Prinzipien, Regeln und Überzeugungen, um eine Entscheidung zu treffen. Der  intuitive Ansatz bezieht die Intuition mit ein. Es kann die kleine und die große  Intuition sein. Es bedarf auch Erfahrung, Wissen und manchmal Weisheit, um eine solche zu treffen. Bei ad hoc Entscheidungen können sich Intuitionen als ein wahrer Segen erweisen. Letztendlich hängt die Methode von der Situation und den individuellen Präferenzen ab.

 

 

ENTSCHEIDEN FRAUEN ANDERS?

Einige Studien legen nahe, dass Frauen und Männer in bestimmten Situationen unterschiedlich entscheiden. Um es klarzustellen, der Exkurs ist nicht stereotypisch zu verstehen. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen eher auf konsensbasierte Entscheidungen abzielen, bei denen alle Beteiligten einbezogen werden und gemeinsam eine Lösung finden. Männer hingegen neigen dazu, in Entscheidungen selbstbewusster zu sein und möglicherweise Risiken eher einzugehen. Soziale und kulturelle Faktoren wie Rollenerwartungen, Stereotypen und Diskriminierung können auch dazu beitragen, dass Männer und Frauen unterschiedlich entscheiden. Insgesamt ist es schwierig, eine eindeutige Antwort darauf zu geben, ob Frauen anders entscheiden als Männer. Es ist wahrscheinlicher, dass es individuelle Unterschiede innerhalb jeder Gruppe gibt und dass sie von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.

 

 

TYPISCHE DENKFALLEN

Richtige Entscheidungen zu treffen ist erlernbar, sofern man die gefährlichsten Denkfallen bei Dobelli vermeidet. Sie werden zu oft hastig und unüberlegt getroffen. Viele Entscheider  verwechseln
Annahmen mit Fakten. Oft geben sich Entscheider mit zwei Möglichkeiten zufrieden, anstatt alle Optionen zu erarbeiten. Nur wer alle Beteiligten und alle Faktoren zur  Entscheidungsfindung einbezieht, hat eine gute Chance, richtig zu entscheiden. Die Interessen der Beteiligten zu suchen, führt zur  Lösung für das Problem. Es irrt nicht nur der Chef, Erkennen Sie die fatalsten Denkfehler im Beruf und entscheiden Sie richtig, Annette Krenovsky und Wilfried Reiter, Kösel, 2003

 

 

CHANCEN STATT GEFAHREN

Risiko bedeutet, dass die Möglichkeit eines negativen Resultats besteht.  Risikomanagement bedeutet, etwas zu tun, um den Schaden abzuwenden. Risiko bedeutet nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen. Mithilfe des Denkens lässt sich der sinnvollste Umgang mit einem Risiko herausfinden. Es gibt einen eleganten und logischen Weg, um aus allen denkbaren n die beste herauszufiltern. Dieser Weg heißt Entscheidungsbaum. Risikomanagement minimiert die Möglichkeit,  Fehler zu begehen, und steigert die Wahrscheinlichkeit, Risiken als Chancen zu werten, sie zu ergreifen und zu nutzen. Volatilität und  Korrelation – Volatilität bedeutet eine höhere Spannbreite von möglichen Resultaten. Je weiter Resultate auseinander klaffen, umso höher das Risiko. Die Korrelation erlaubt es, die kombinierte Volatilität von zwei oder mehr veränderlichen Größen zu beurteilen. Zwei Dinge korrelieren, wenn sie dazu tendieren, sich miteinander zu verändern. Wenn sich der Löwe mit dem Lamm zum Schlafen legt, Was Entscheider über Risikomanagement wissen müssen, Dan Borge, Wiley-VCH, 2002

 

 

HELDENMYTHEN

Sie werden hauptsächlich von Führungskräften der mittleren und oberen Ebenen getroffen. Deren Art, unprätentiös, aber effektiv zu managen, ist ‚lautloses  Führen’. Lautlos Führende bilden einen Gegenpol zu den üblichen Vorstellungen idealer und heroischer Führungskräfte. Oft gibt es bei den Lösungsmöglichkeiten kein eindeutiges  Richtig oder Falsch. Nicht die herausragenden Leitbilder und einzigartigen Unternehmerpersönlichkeiten sind es, die die unzähligen kleinen, aber in der Summe relevanten Entscheidungen treffen und zu Unternehmenserfolgen entscheidend beitragen. Sondern diejenigen, die hinter der Bühne unspektakuläre, aber erforderliche Alltagsentscheidungen treffen und Herausforderungen annehmen. Lautlos führen, Richtig entscheiden im Tagesgeschäft, Joseph L. Badaracco, Gabler, 2002 Eine Quelle verschiedener Kreativitätstechniken finden Sie hier.

 

 

KREATIVE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG – APHORISTISCHER EINBLICK

Entschlossene und zugleich kreative Menschen eignen sich als Führungskräfte im besten Sinne. Sie nähern sich Ihrem  Thema wie auf der Pirsch, um das die Entscheidung sich ranken soll. Ihr Blick widmet sich den Details genauso wie denen in der Ferne. Am  Horizont erscheinen zwar die Konturen schwacher, aber der Blick weitet sich, damit Sie ebenfalls in der Ferne das Detail besser sehen können. Je mehr Information Sie zur  Entscheidungsfindung sammeln, desto vielgestaltiger und komplexer wird die Angelegenheit. Sie erleben das nicht als  Überforderung. Sie sehen es als  Aufgabe, Auf – Gabe. Wenn Sie Ihren Blick auf das Thema der Entscheidung erweitert haben, wird Ihnen vielleicht eine passende Imagination  – ein Bild im  Bewusstsein zuteil.

Sie sehen die Dinge nun von einer anderen Warte. Damit nicht genug. Sie lassen vielleicht entgegen dem Widerstand Ihrer Mitentscheider dem Zeit- und Stressteufel keine Möglichkeit, Ihre Entscheidung zu manipulieren.  Qualifizierte Entscheidungen treffen, dazu sollten wir uns in die Lage versetzen. Das kann auch unangenehm sein. Es gibt natürlich extreme Situationen, in denen ad hoc entschieden werden muss. Das sind allerdings die wenigsten. Wenn dies nicht der Fall ist, befinden Sie sich bereits in der Katastrophe. Sie haben ein Gespür, wann dies der Fall ist. Auf einem langen Spaziergang erzählen Sie einer Ihrer Kolleginnen genau, was Ihre Entscheidung bedingt. Wieder kann dies Ihre Sicht wandeln. Die Kollegin gibt in Ihrem Verständnis nur wieder, was Sie aufgenommen hat, ohne Urteil und Rat. In der darauffolgenden Nacht träumen Sie vielleicht. Morgens oder noch in der Nacht ist es schon klarer. Eine Inspiration  wurde Ihnen zuteil.

 

In einer  EntscheiderrundeLeadership Circle,  sprechen Sie über Ihre Fragestellungen zur Entscheidung. Es gibt Regeln:

  1. Alle Teilnehmer hören zu und versuchen ganz zu verinnerlichen. Dies, ohne zu bewerten oder zu urteilen. Das ist schwer. Nur in ihr Vorgetragenes eintauchen und ein gemeinsames Bild entstehen lassen.

Während die anderen sprechen, sind Sie absolut still. Sie konzentrieren sich 100 % auf das Gesagte der anderen. Sie selbst schalten Ihr eigenes Selbst total ab.

  1. Es gibt keine Diskussionen oder heilloses Geplapper. Die Teilnehmer im Kreis helfen Ihnen durch Ihre Beteiligung am Prozess.

Dies bildet einen Boden für Ihre eigene Intuitionsfähigkeit. Im Idealfall wissen Sie im Anschluss oder ein wenig später, genau, was und wie zu tun ist. Sie sind sich Ihrer Sache nun ganz sicher. Es ist Ihnen gelungen, Ihre Entscheidung auf gesunde Füße zu stellen. Das war so manches Mal in der Vergangenheit anders. Sie hatten Kopfschmerzen, fühlten sich unwohl und schliefen oftmals schlecht. Ihre Entschlüsse werden in Zukunft auf ein neues Fundament gestellt. Ihre Imagination, Inspiration und Intuition werden Ihre Unterstützer auf dem Weg zu qualifizierten Entscheidungen, mit Lösungen und Zielen, die weiter bringen. Möchten Sie mehr über die Themen 
Imagination, Inspiration, Intuition, Kunst und Kreativität erfahren, finden Sie in den Blogbeiträgen erkenntnisreiche Einblicke.
Die gemeinsame Arbeit mir den Kunden ist individuell und hier nicht darstellbar.

 

 

RESÜMEE

Das Thema und wie wir in Zukunft bessere treffen können, ist hochrelevant wie eh und je. Sie haben Auswirkungen auf unsere Zukunft. Sie werden auf der Grundlage von Denken, Gefühlen, Erfahrungen und persönlichen Werten getroffen. Individuelle Unterschiede und äußere Bedingungen beeinflussen die Entscheidungsfindung. Frauen und Männer entscheiden manches Mal anders und auf anderen Wegen. Kreative Entscheidungsfindung kann helfen, komplexe Angelegenheiten besser zu verstehen und zu lösen. Von berühmten Menschen lernen wir, die Entscheidungen trafen, die ihr Leben veränderten. Insgesamt sollten wir uns verpflichten, die Konsequenzen unserer Handlungen nach dem Entscheidungsprozess zu akzeptieren und zu verantworten.

 

 

WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN

zum Thema Entscheidungsfindung und Entscheidungsprozessen

    • Klein, G. (1998). Sources of power: How people make decisions. MIT Press. – Eine Studie, die sich auf die Entscheidungsfindung in realen, komplexen Situationen konzentriert und wie Menschen aufgrund ihrer Erfahrung und Intuition Entscheidungen treffen.
    • Simon, H. A. (1979). Rational decision making in business organizations. The American Economic Review, 69(4), 493-513. – Eine Studie, die sich auf die rationale Entscheidungsfindung in Unternehmen konzentriert und wie Faktoren wie Unsicherheit und begrenzte Informationen die Entscheidungsfindung beeinflussen.
    • Hammond, J. S., Keeney, R. L., & Raiffa, H. (1999). Smart choices: A practical guide to making better decisions. Harvard Business Press. – Eine Studie, die sich auf Entscheidungsfindung in Alltagssituationen konzentriert und wie man bewusstere Entscheidungen treffen kann, indem man Kriterien und Prioritäten identifiziert und Alternativen sorgfältig abwägt.
    • Thaler, R. H., & Sunstein, C. R. (2008). Nudge: Improving decisions about health, wealth, and happiness. Yale University Press. – Eine Studie, die sich auf die Verhaltensökonomie und Entscheidungsfindung konzentriert, und wie kleine Veränderungen in der Umgebung, genannt ‘Nudges’, uns helfen können, bessere Entscheidungen zu treffen.
    • Johnson, B. B., & Slovic, P. (1995). Presenting uncertainty in health risk assessment: Initial studies of its effects on risk perception and trust. Risk analysis, 15(4), 485-494. – Eine Studie, die sich auf die Wahrnehmung von Risiken und Unsicherheit bei der Entscheidungsfindung konzentriert, insbesondere im Bereich der Gesundheitsrisiken.
    • ‘The Neuroscience of Risky Decision Making’ von Huettel et al. (2018) in Annual Review of Psychology. Die Autoren diskutieren, wie neurowissenschaftliche Forschung dazu beitragen kann, unser Verständnis von Entscheidungsfindung und Risikoverhalten zu verbessern.
    • ‘The Psychology of Intertemporal Tradeoffs’ von Steinberg et al. (2018) in Annual Review of Psychology. Die Autoren untersuchen, wie Menschen Entscheidungen treffen, die langfristige Auswirkungen haben, und wie diese Entscheidungen von unseren emotionalen und kognitiven Prozessen beeinflusst werden.
    • ‘The Role of Emotion in Decision Making: A Cognitive Neuroscience Perspective’ von Phelps (2018) in Current Opinion in Behavioral Sciences. Die Autorin diskutiert, wie Emotionen unsere Entscheidungen beeinflussen und welche Gehirnprozesse an dieser Interaktion beteiligt sind.
    • ‘Decision Making and the Avoidance of Cognitive Demand’ von Shenhav et al. (2017) in Journal of Experimental Psychology: General. Die Autoren untersuchen, wie Menschen Entscheidungen treffen, wenn sie mit hohen kognitiven Anforderungen konfrontiert sind, und wie unsere Entscheidungen von der Belohnungsstruktur der Aufgaben beeinflusst werden.
    • ‘The Neuroeconomics of Mindfulness Meditation’ von Hölzel et al. (2017) in Nature Reviews Neuroscience. Die Autoren diskutieren, wie Achtsamkeitsmeditation unsere Entscheidungsfindung und unser Risikoverhalten beeinflussen kann.
    • Eagly, A. H., Johnson, B. T. (1990). Gender and leadership style: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 108(2), 233-256.
    • Lerner, J. S., Keltner, D. (2000). Beyond valence: Toward a model of emotion-specific influences on judgement and choice. Cognition and Emotion, 14(4), 473-493.
    • Bajaj, B., Robeyns, I., Winter, J. (2017). Gender and economic inequality: A capabilities perspective. Feminist Economics, 23(1), 1-22.
    • Pachur, T., Mata, R., Schooler, L. J. (2019). Cognitive aging and the adaptive use of recognition in decision making. Journal of Experimental Psychology: General, 148(4), 597-610.
    • Hsu, M., Bhatt, M., Adolphs, R., Tranel, D., & Camerer, C. F. (2005). Neural systems responding to degrees of uncertainty in human decision-making. Science, 310(5754), 1680-1683.
    • Croson, R., Gneezy, U. (2020). Gender differences in preferences. Journal of Economic Literature, 58(1), 75-111.
    • Hoffmann, A. O. I., Posten, A. C., Schmidt, U. (2020). Gender differences in experimental asset markets: A survey. Journal of Behavioral and Experimental Finance, 28, 100374.
    • Galasso, V., Nannicini, T. (2020). Gender differences in COVID-19 related attitudes and behavior: Evidence from a panel survey in eight OECD countries. Proceedings of the National Academy of Sciences, 117(44), 27285-27291.
    • Dasgupta, N., Asgari, S. (2021). Seeing is believing: Exposure to counterstereotypic women leaders and its effect on the malleability of automatic gender stereotyping. Journal of Experimental Social Psychology, 92, 104058.
    • Rosenbaum, J. E., Hayes, A. F. (2022). A meta-analysis of gender differences in decision-making: Implications for leadership. Journal of Applied Psychology, 107(1), 1-35
Analytics

Analytics individualisiert 2024

Analytics

 

 

Analytics individualisieren

 

Daten zu Freunden machen – was versteht man unter Analytics?

Im digitalen Zeitalter sind Daten das Lebenselixier eines jeden erfolgreichen Unternehmens. Beteiligte Mitarbeitende müssen Zugang zu genauen und zeitnahen Informationen und Daten haben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, die sie zum Erfolg führen. Hier kommen Analytik, Big Data, Strength Win Purpose (SWP) und andere Formen der Datengewinnung ins Spiel.

Durch den Einsatz dieser Tools und Technologien sind Unternehmen in der Lage, aus ihren riesigen Mengen an gesammelten Informationen Erkenntnisse zu gewinnen, die dann für bessere Entscheidungsprozesse im gesamten Unternehmen genutzt werden können. Die Analytik bietet Unternehmen einen umfassenden Überblick darüber, wie Kunden mit ihren Produkten oder Dienstleistungen interagieren, und bietet Vorhersagen für künftige Trends oder Aktionen von Kunden.

Big Data hilft Unternehmen dabei, Muster in großen Datensätzen zu erkennen, die ohne die Anwendung solcher Analysetechniken verborgen bleiben würden; so können sie neue Möglichkeiten aufdecken, von denen sie bisher vielleicht nichts ahnten. SWP geht sogar noch einen Schritt weiter, indem es den Unternehmen ein noch nie dagewesenes Maß an Einblick in das Kundenverhalten gewährt und so eine strategische Planung auf der Grundlage von Echtzeit-Feedback ermöglicht, anstatt sich nur auf historische Trends zu verlassen.

Schließlich bietet Business Intelligence (BI) den Nutzern leistungsstarke Visualisierungen, sodass sie komplexe Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen in ihren Datensätzen schnell verstehen können; Dies erleichtert Führungskräften und Managern gleichermaßen wichtige Entscheidungen, in welche Richtung die Produktentwicklung oder Marketingkampagnen als nächstes eingeschlagen werden können. All diese Methoden zusammengenommen bilden ein leistungsstarkes Arsenal, das Unternehmen einen Vorteil gegenüber Konkurrenten verschafft, die nicht über derartige Fähigkeiten zur Sammlung von Informationen verfügen – und ihnen somit mehr Kontrolle über Marktanteile und Rentabilitätspotenziale gibt.

 

Analytics perfekt entwickeln – Was versteht man unter Analytics?

Analytics ist als Schlagwort altbekannt, auch im Zusammenhang mit Business Intelligence (BI. Dahinter steckt schon lange nicht mehr trockenes Zahlenwälzen. In den Unternehmen nimmt visuelle Datenanalyse an Bedeutung zu und wirksamere Analytics-Werkzeuge werden dafür notwendig. Den Triple-Daten – Informationen, Interpretationen und Handlungsempfehlungen – messen wir dabei große Bedeutung bei. Auf einer stabilen Datengrundlage erst können diese Auswertungen visualisiert werden, ob auf Big-Data-Daten oder weniger umfangreichen.

Big Data

Durch das Filtern von Daten erhalten Sie schnell Antworten auf die wirklich entscheidenden Fragen. Was Anfang des neuen Jahrtausends noch wie eine ferne Vision erschien, ist Wirklichkeit geworden. Dies ermöglicht die Verknüpfung von Statistik mit Computerwissenschaft. Analyse mittels mathematischer und statistischer Methoden sind nicht neu. Big Data Analytics verarbeitet gewaltige Mengen relevanter Daten. Entscheidend sind nicht die Menge der Daten, sondern die Aufarbeitung, Zubereitung, Visualisierung und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben.

Auszuwerten, zu analysieren und zu visualisieren und aus all dem Nutzen zu ziehen, ist die neue Devise. Die Menge digital verfügbarer Daten verdoppelt sich alle zwölf Monate. Mittels Data-Mining finden wir Muster und Zusammenhänge, die Rückschlüsse auf unterschiedliche Handlungsoptionen erlauben. So bringen Analysen von Korrelationen dem Unternehmen die Basis für weiterführende Entscheidungen. Diese bauen weniger auf Vermutungen auf, dafür umso mehr auf nachprüfbarem Wissen. Theorien und Modelle können somit auch verifiziert oder widerlegt werden.

Für Wissenschaft und Wirtschaft ist Analytics inzwischen sehr bedeutend. Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ist eine Vertiefung und Erweiterung des Einsatzes von Analytics unerlässlich. Die erstellten Visualisierungen, individuell oder als Business-Intelligence-Dashboards, dienen Ihnen dazu, sicher und klar zu kommunizieren, für Kunden und Mitarbeiter und die Öffentlichkeit, ganz auf Maß.

Kniffliger wird es, wenn hochkomplexe und zusammenhängende Informationen und Wissen grafisch dargestellt werden müssen. Wir ermitteln mit Ihnen die Einflussfaktoren auf Ihre KPIs und können aussagekräftige Simulationen durchführen. Mittels dieser Prognose erkennen Sie Handlungsalternativen und gewinnen Klarheit für Ihre Entscheidungen. Gewonnene Erkenntnisse können Sie schnell und zielgerecht kommunizieren.

 

Stärken Sie Ihre Unternehmensentwicklung durch Analytics.

Grundsätzlich sind die Analytics-Methoden und -Werkzeuge in jedem Unternehmensbereich sinnvoll einsetzbar. Unternehmen können mit internen und externen Daten Kundenverhalten, Marktsegmente und Wachstumspotenziale erkennen. Fehlentscheidungen werden vermeidbar und neue Geschäftsmodelle offenbarer. Analytics basiert auf Werkzeugen wie Datenmanagement, Business Intelligence, Performance Management und Predictive Modeling, um nur einige zu nennen. Diese können auch in Unternehmen der Sozialwirtschaft eingesetzt werden.

 

Gewinn und Nutzen

  • Analytics schafft Klarheit über das aktuelle Geschäftsumfeld und die weiteren Perspektiven.
  • Präzise und zeitnahe Informationen werden aufgearbeitet, um zukunftsweisende Entscheidungen zu ermöglichen.
  • Frühwarnsysteme können etabliert werden.
  • Höhere Flexibilität, um schneller auf sich ändernde regulatorische Marktbedingungen reagieren zu können.
  • Die Organisationskultur wandelt sich insgesamt mehr in Richtung faktenbasierter Entscheidungen, wobei die Komponente „Bauchgefühl“ nicht außer Acht zu lassen ist.

 

Analytics-Anwendungsbereiche

Generell bietet Data Analytics Lösungen für fast alle Unternehmensbereiche an. Dazu gehören Methoden, neue Ansätze und Instrumente zur Steuerung des Unternehmens zu entwickeln, sowie das Bereitstellen von Lösungen in der Unternehmensplanung, Preis- und Volumenplanung, Lieferantenbewertung und Rechnungsprüfung und die Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Unternehmensprozessen.

  • Finanzmanagement
  • Risikomanagement
  • Customer Relation Management
  • Human Capital Management
  • Supply-Chain-Management

Jedes Unternehmen ist individuell, jede aktuelle Situation des Unternehmens speziell. Auch wenn der Begriff „individuell“ eher für Menschen eingesetzt wird. monnet – Unternehmensentwicklung unternimmt mit Ihnen das Abenteuer, ein individualisiertes Analytics für Ihre Unternehmensbelange zu finden und auszuarbeiten. Wir beraten und begleiten Sie bei der Auswahl und dem sinnvollen Einsatz Ihrer Business-Intelligence-Lösung.

Neben unseren eigenen Diagnose- und Visualisierungswerkzeugen verfügen wir über Wissen und Erfahrung mit SAP HANA, SAP Lumira, Tableau… oder auch für kleine und mittelständische Unternehmen zugeschnittenen Lösungen.

 

Zusammenfassung

In der heutigen digitalen Welt sind Daten der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen setzen Analytik, Big Data, SWP und andere Technologien ein, um aus riesigen Datenmengen Erkenntnisse zu gewinnen, die bei Entscheidungsprozessen helfen. Business Intelligence bietet leistungsstarke Visualisierungen, um komplexe Beziehungen schnell zu verstehen. Analytics entwickelt sich weiter, und die visuelle Datenanalyse wird immer wichtiger. Big Data Analytics verarbeitet gewaltige Mengen relevanter Daten, um Muster und Zusammenhänge zu finden und Entscheidungen auf nachprüfbarem Wissen basieren zu lassen. Analytics-Methoden und -Werkzeuge sind in jedem Unternehmensbereich sinnvoll einsetzbar und helfen bei der Unternehmensentwicklung.

EU Taxononomie Technical report

Werte-Post – EU-Taxonomie und ESG 2022 – 2023

EU Taxononomie Technical report

 

EU-Taxonomie 2023, ESG – ökologisch, umsetzbar, wirkungsvoll? (Teil 5)

 

Less reporting, more accounting – weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

 

In den vergangenen 4 Teilen dieser Serie von WertePosts gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (#sustainability ) zu erzielen. In Teil 1 SDG Und Agenda 2030 untersuchten wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 Ressourcen behandelt die Frage nach den #Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 Klimaaspekte wirft einen Blick auf die Klimaaspekte und Reporting. Teil 4 Aktiva, Abschreibung, Langlebigkeit bringt einen neuen Ideenansatz, die #Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit #Aktiva und #AfA zu lösen.

In Teil 5 beleuchten wir #ESG und die #EU-Taxonomie und deren Schwächen.

Mit Spannung dürfen die Leser den letzten Teil 6, dem Resümee und Ausblick erwarten.

 

ESG und die EU-Taxonomie

Unter ESG verstanden wir bislang den Umgang von Unternehmen mit den drei Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance). Die zwei letzteren Begriffe suchen wir in der neuen EU-Taxonomie Verordnung derzeit vergebens. Die Taxonomie ist seit 1.1.2022 in Kraft. Zum einen will die EU mit der Taxonomie die Kapitalströme in ökologisch, nachhaltige, wirtschaftliche Aktivitäten lenken. Zum anderen Unternehmen zu nachhaltiger Berichterstattung anhand der Taxonomie führen.

Wir erwarten gespannt Anfang 2023 die ersten ‚Gehversuche‘ in der Berichterstattung der Unternehmen (+500 Mitarbeitende) und den Institutionen aus der Finanzwirtschaft. Eine Arbeitsgruppe der Platform on Sustainable Finance hat einen Vorschlag erarbeitet, wie die Taxonomie um soziale Faktoren erweitert wird. Mit der Verordnung [1] des Europäischen Parlaments können die bislang im Bereich der ESG-Compliance verwendeten Begrifflichkeiten klarer und umsetzbarer werden.

Emittenten wird dies hoffentlich hindern, trotz schlechter Umweltleistungen, als ‘grün’ oder ‘nachhaltig’ zu gelten (greenwashing). Ob die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen als ökologisch nachhaltig vermarkteten Finanzprodukten gewährleistet sein wird, bleibt zu beweisen. Unternehmen werden in einem umfassenden Sinne nicht verpflichtet, nachhaltigen Leistungen oder Investitionen nachzukommen. [2]Die Verpflichtung ist auf eine von sechs Kategorien s.u. begrenzt. Die Vorgeschichte für die EU-Taxonomie ist ein achtjähriges Ringen um ESG-Kriterien. Für die Taxonomie gibt es einen Kompass, der Orientierung in ihrem Dschungel der KPIs und Grenzwerte geben soll. [3] Die EU Technical Expert Group (TEG) [4] hat die technischen Details der Taxonomie in ein Regelwerk gefasst.

 

Maßnahmen in sechs Kategorien

  • Klimaschutz
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  • Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme

Bei den Maßnahmen ist fraglich, ob eine Kategorie als Verpflichtung für die Lösung unserer Klimaprobleme ausreichen wird. Wie ist es zu solch einer Vorgabe gekommen?

 

Ökonomische Tätigkeiten

gelten als nachhaltig, wenn sie vier Kriterien erfüllt:

  1. Sie leistet einen substanziellen Beitrag zu mindestens einem der Umweltziele.
  2. Sie fügt keinem der anderen Umweltziele erheblichen Schaden zu. (DNSH)
  3. Sie ist im Einklang mit Mindestanforderungen in den Bereichen Arbeitsstandards und Menschenrechte.
  4. Sie erfüllt die durch die EU-Kommission vorgegebenen Technical Screening Criteria [5] – das sind quantitative und qualitative Kriterien wie die Schwellenwerte, anhand derer die ökologische Nachhaltigkeit von Aktivitäten festgelegt wird.[6]

Punkt 1 Umweltziele

Nur ein Umweltziel zu erfüllen wirft die Frage auf, ob dies ausreichend sein wird, die notwendigen ökologischen Ziele mit den Maßnahmen auf EU-Ebene erfüllen zu können.

Punkt 2 Schaden

Wie wird der vermeidliche Schaden qualitativ und vor allem quantitativ gemessen und bewertet?

Punkt 3 Mindestanforderungen

Was immer Mindestanforderungen in diesen Bereichen sind? In den Mitgliedsländern der EU finden wir wahrscheinlich sehr unterschiedliche Gesetze und Regelungen vor, wenn überhaupt in ausreichendem Maße und den eigentlichen Anforderungen zu entsprechen.

Punkt 4 CAPEX und OPEX

In der Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments wird in 25 Artikeln umrissen, welche Kriterien der EU-Taxonomie gelten. Besonders in Artikel 10, ‘Erheblicher Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels’ wird es spannend. Es wimmelt von Absichtserklärungen und allgemeinen Erklärungen. In Artikel 19 werden die Anforderungen an technische Screening-Kriterien (TSC) beschrieben. Den Ansprüchen einer Handreichung für eine Governance hält dies nicht Stand. Es scheint eher wie ein Versuch eines Juristen oder Bürokraten, die Nachhaltigkeit in einen Gesetzestext zu pressen. Ein KMU Unternehmen dürfte damit schnell an die Grenzen des Machbaren geraten.

Am Ende steht eine Tabelle, in der die 6 Kategorien der EU-Taxonomie und die jeweiligen prozentualen und Euro Werte verzeichnet sind. Diese Tabellen [7] dienen der Tauglichkeitsprüfung des Unternehmens oder des Investmentfonds, um es  zu legitimieren. (Anteil der Taxonomie fähigen und nicht Taxonomie fähigen Wirtschaftstätigkeiten am Gesamtumsatz, ihren Investitionsausgaben (Capex) und Betriebsausgaben (Opex)).

Die TEG (Technical Expert Group) hat über 150 nachhaltigkeitsrelevante Bereiche zusammengestellt und die KPIs und Grenzwerte auf 591 Seiten beschrieben. Nachzuweisen bleibt, ob die beschriebenen KPI und Prüfprozesse den erwünschten Erfolg zeigen wird, der Aufwand tragbar und der Nutzen erkennbar ist für die Unternehmen.

 

OPEX Capex EU-Taxonomie Beispiel für ein Energieunternehmen

Abbildung 1: Beispiel für ein Energieunternehmen

Im Oktober 2022 hat die EU-Kommission Corporate Sustainability Reporting Directive[8] – CSRD-Rechtsvorschrift mit über 330 Seiten vorgeschlagen. Anfang November 2022 traten sie in Kraft[9]. An der Unlesbarkeit hat sich nicht viel geändert. Zukünftig werden nach Schätzung der Kommission knapp 50.000 Unternehmen (ab 2024) berichtspflichtig werden. Die EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung folgt den klassischen ESG-Kategorien[10].

 

EU Taxonomy

Abbildung 2: Bildquelle: https://finance.ec.europa.eu/system/files/2020-03/200309-sustainable-finance-teg-final-report-taxonomy_en.pdf

 

Die Probleme der ESG-Reportings der Vergangenheit

Seit mehr als fünf Jahrzehnten setzen sich progressive Denker, Ökonomen und Ökologen für eine ökologische Transformation ein. Der Wunsch war, wenn Unternehmen regelmäßig ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistung (ESG) messen und berichten, sich etwas ändern würde. So erhoffte sich die Erfinder des ESG Systems, Korrelationen von besseren Nachhaltigkeitsreportings mit höheren, sicheren Renditen. Die Anzahl der ‘(ESG) Reporting Unternehmen’ hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verhundertfach. Investitionen in dem Bereich stiegen auf ein Drittel aller professionell verwalteten Vermögenswerte. Im gleichen Zeitraum erhöhten ‘Reportings’ und nachhaltiger Investitionen sind die Treibhausgasemissionen weiter gestiegen und der Klimawandel hat sich beschleunigt[11].

Die soziale Ungleichheit nahm zu. Die Armut-Reichtum-Schere geht immer weiter auf. Trotz gestiegener Aufmerksamkeit wuchs der CO2-Gehalt in der Atmosphäre unentwegt und die Erderwärmung stieg an. Mit anderen Worten: der Anstieg der ESG-Unternehmensberichterstattung dämmte den Raubbau an der Natur und den Klimawandel nicht genügend ein. Messung und Reporting sind zu Selbstzwecken geworden. Sie sind drei Steilvorlagen für Green-wishing, Green-washing und Change-washing. Es werden Wunschkonzerte gespielt. Mit der Berichterstattung wurde oftmals Green-washing betrieben und fehlende oder falsche Transformationen vorgespiegelt. Viel schlimmer noch, der Fokus auf Reporting kann den Fortschritt zur Lösung unserer ökologischen Aufgaben behindern und uns von wesentlich anderen Maßnahmen ablenken.[12]

 

 

Meilensteine ESG

Abbildung 3: https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/de/Documents/audit/Deloitte-EnBW-EU-Taxonomie-DE.pdf

 

Die meisten Unternehmen nutzten bislang ihre Freiheit in der Auswahl der Reportingmethoden.[13] Ebenso wie eigenmächtig entschieden wurde, welche Informationen sie im Detail in ihre Nachhaltigkeitsberichte aufnehmen. Die Governance im eigenen System fehlte, obwohl der letzte Buchstabe im ESG den Verdacht ja nahelegt, dass dies für die Begutachtung des Reportings gilt. Nur eine Minderheit der Unternehmen die Bericht erstatten, wird von Dritten validiert. Die Folge ist, dass viele der Daten unvollständig oder irreführend sind. Im Gegensatz folgt die Finanzberichterstattung vereinbarten Standards wie IFRS[14] oder HGB[15]. Wenn sie auch den ökologischen und sozialen Gesichtspunkten keine Rechnung tragen. 2016 wurden 40.000 CSR-Berichte untersucht. Weniger als 5% der Unternehmen berichteten über die ökologischen Grenzen, die das Wirtschaftswachstum einschränken.

Weniger als 1% gaben an, dass sie die Umweltziele integrieren, die mit dem Verständnis der Wissenschaft mit den planetaren Grenzen übereinstimmen. Es fehlen also Audits, die soziale und ökologische Missbräuche offenlegen.[16] Den CO2-Fußabdruck von Unternehmen zu ermitteln, bedeutet derzeit, drei Arten der Emissionen zu erfassen. Scope 1 – selbst produziertes CO2. Scope 2 – zugekaufte Energie.  Scope 3 – alle anderen vor- und nachgelagerten Emissionen. (einschließlich von Lieferanten und Händlern, Geschäftsreisen der Mitarbeiter). Laut CDP [17] berichten weniger als die Hälfte der ‚Reporting-Unternehmen‘, über Scope 3 Emissionen. Das ist ein schlechter Witz. Für viele Unternehmen machen Scope 3-Emissionen den Großteil ihrer Treibhausgasauswirkungen aus.

Ein weiterer Aspekt: Für Verbraucher, die sich um Nachhaltigkeitsfragen in Bezug auf Unternehmen kümmern und nach Nachhaltigkeitsinformationen suchen, sind ESG-Berichte nicht hilfreich, Aussagen der EU-Taxonomie Berichterstattung ebenfalls nicht. Machen wir uns nichts vor. Ökologie, Governance und Soziales sind ein globales Problem. Der größte Anstieg des Verbrauchs von Ressourcen und Ausstoß von Emissionen in den kommenden Jahrzehnten wird in Ländern wie China, Indien, Russland, Brasilien und Afrika entstehen. Ohne ein engagiertes internationales Kommitment werden wir den Klimawandel nicht stoppen oder wir hoffen auf Wunder.

 

Nachhaltiges Investment?

Laut der Global Sustainable Investment Alliance[18] stecken zwei von drei Dollar in Fonds, die als sozial verantwortliche Investition eingestuft werden, die als bedenklich geratet sind. Die Bewertung liegt in den Händen von Rating-Agenturen, die unabhängige Firmen sind, wie z.B.[19], diese stehen jedoch dem Finanzsektor nahe. Naturgemäß geben diese unterschiedliche Bewertungen ab. Es ist fast unmöglich, Unternehmen oder Investmentfonds auf der Grundlage der ESG-Leistung zu vergleichen. Ebenso die Leistung eines einzelnen Unternehmens von Jahr zu Jahr. Änderungen in der Methodik oder Entscheidungen, verschiedene Metriken oder Standards zu verwenden, machen dies unmöglich.

ESG-Reporting trägt bislang dazu bei, den Zusammenhang unternehmerischer Gewinne und dem Wohl des Planeten zu verschleiern. ESG-Ratings, die der ESG-Fondsauswahl zugrunde liegen, basieren auf den Auswirkungen der sich verändernden Welt: auf die Gewinne und Verluste eines Unternehmens. Sie haben wenig Verbindung zu natürlichen und planetaren Grenzen. (Bloomberg)

Wir dürfen gespannt sein, inwieweit die EU-Taxonomie beitragen wird, diese Schwachpunkte zu eliminieren.

 

Quellen

[1] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32020R0852&from=EN

[2] https://www.pe-magazin.de/esg-compliance-wird-gesetz-neue-eu-verordnungen-zur-nachhaltigkeit/

[3] https://ec.europa.eu/sustainable-finance-taxonomy/taxonomy-compass

[4] https://finance.ec.europa.eu/publications/technical-expert-group-sustainable-finance-teg_en, EU-Taxonomie: So steht es auf dem Weg zur nachhaltigen Wirtschaft

[5] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX:32020R0852

[6] https://www.nachhaltigkeitsrat.de/aktuelles/eu-taxonomie-so-steht-es-auf-dem-weg-zur-nachhaltigen-wirtschaft/

[7] https://eur-lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:6cc10dc0-de60-11eb-895a-01aa75ed71a1.0004.02/DOC_2&format=PDF

[8] https://eur-lex.europa.eu/TodayOJ/fallbackOJ/l_27720221027de.pdf

[9] https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2022/11/28/council-gives-final-green-light-to-corporate-sustainability-reporting-directive/

[10] https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12440-Nachhaltiges-Finanzwesen-Pflicht-bestimmter-Unternehmen-zur-Veroffentlichung-nichtfinanzieller-Informationen_de

[11] https://www.naturschutztage.de/fileadmin/nst/docs/Nachlese/2022_Nachlese/NST_2022_Vortrag_S._Rahmstorf.pdf

[12] Harvard Business Review, 05.2021, Overselling sustainability reporting, Wir verwechseln Output mit Wirkung. von Kenneth P. Pucker, https://hbr.org/2021/05/overselling-sustainability-reporting

[13] Global Reporting Initiative (GRI), Integrated Reporting <IR> Gemeinwohlökonomie, ESG-Reporting, EU-Taxonomie, 2030-Agenda, UN-SDG

[14] https://www.ifrs.org

[15] https://www.gesetze-im-internet.de/hgb/

[16] https://www.researchgate.net/publication/290522562_Is_Earth_recognized_as_a_finite_system_in_corporate_responsibility_reporting

[17] https://www.cdp.net/en/

[18] http://www.gsi-alliance.org

[19] https://www.morningstar.com, https://www.moodys.com, etc.

 

ANNEX: Zwei Beispiele aus dem TEG-Annex

Vorbemerkung: in beiden Beispielen sind jeweils 1 Link auf die Schwellenwerte und die Quellen nicht erreichbar. Die Auswahl war zufällig und ohne Kenntnis des Inhaltes. Das fördert nicht gerade die Vertrauenswürdigkeit für Informationen zu den Schwellenwerten und der Taxonomie.

3.2 Herstellung von Zement

Die Herstellung von Zement ist mit erheblichen CO2-Emissionen verbunden. Die Minimierung der Prozessemissionen durch Verbesserungen der Energieeffizienz und die Umstellung auf alternative Brennstoffe, die Förderung der Verringerung des Verhältnisses von Klinker zu Zement und die Verwendung von alternativen Klinkern und Bindemitteln können zur Erreichung des Minderungsziels beitragen.

Minderungsmaßnahmen sind förderfähig, wenn sie innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens (5 oder 10 Jahre) in einen einzigen Investitionsplan aufgenommen werden, in dem dargelegt wird, wie jede der Maßnahmen in Kombination mit anderen dazu beitragen wird, dass die Tätigkeit den unter den Maßnahmen festgelegten Schwellenwert erreicht. Die Schwellenwerte für Zementklinker (A) gelten für Werke, die nur Klinker und keinen fertigen Zement herstellen. Alle anderen Werke müssen die Schwellenwerte für Zement oder alternative Bindemittel einhalten. (A) Zementklinker: Die spezifischen Emissionen (berechnet nach der für die EU-ETS-Benchmarks verwendeten Methode) im Zusammenhang mit der Klinkerproduktion sind niedriger als der Wert des entsprechenden EU-ETS-Benchmarks. Ab Februar 2020 beträgt der EU-ETS-Benchmark-Wert[1] für die Herstellung von Zementklinker: 0,766 t CO2e/t Klinker198

(B) Zement: Die spezifischen Emissionen im Zusammenhang mit der Klinker- und Zementherstellung sind geringer als: 0,498 t CO2e/t Zement oder alternatives Bindemittel199

Begründung

Die Zementherstellung ist für mehr als 70 % der Emissionen unter C.23 verantwortlich, und Beton ist die wichtigste Anwendung für die Verwendung von Zement. Zement ist der Hauptbestandteil von Beton. Der Zementanteil im Beton und die gesamten THG-Emissionen können je nach Art des Betons stark variieren.

Basierend auf dem EU-ETS-Benchmark für Grauzementklinker (https://eur-lex.europa.eu/legalcontent/EN/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011D0278&from=EN). Der Schwellenwert für Zementklinker muss bei jeder Aktualisierung des EU-ETS-Benchmarkwerts für grauen Zementklinker überprüft werden. 199 Der Schwellenwert wurde unter Berücksichtigung des Schwellenwerts für Zementklinker und des Schwellenwerts für das Klinker-Zement-Verhältnis abgeleitet. Er schließt Emissionen aus dem Stromverbrauch aus, der hauptsächlich für die Fertigmahlung, die Rohmaterialmahlung und die Abluftventilatoren (Ofen/Rohmühle und Zementmühle) benötigt wird.

3.6. Herstellung von sonstigen anorganischen chemischen Grundstoffen

– Herstellen von Ruß, – Herstellung von Dinatriumcarbonat (Soda), – Herstellung von Chlor, CPA-Codes: – Ruß: 20.13.21.30, – Dinatriumcarbonat (Soda): 20.13.43.10, – Chlor: 20.13.21.11

Kriterien zur Risikominderung: Grundsatz

Die Verringerung der Emissionen aus der Herstellung von Ruß und Soda sowie die Verbesserung der Energieeffizienz und die Umstellung auf kohlenstoffarmen Strom210 bei der Herstellung von Chlor können einen positiven Beitrag zum Klimaschutzziel leisten. Minderungsmaßnahmen sind förderfähig, wenn sie innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens (5 oder 10 Jahre) in einen einzigen Investitionsplan aufgenommen werden, in dem dargelegt wird, wie jede der Maßnahmen in Kombination mit anderen dazu beitragen wird, dass die Tätigkeit den unten definierten Schwellenwert erreicht.

Schwellenwert: Die Herstellung von Ruß und Soda ist förderfähig, wenn die mit den Produktionsprozessen verbundenen Treibhausgasemissionen (berechnet nach der für die EU-ETS-Benchmarks verwendeten Methodik) unter den Werten der entsprechenden EU-ETS-Benchmarks liegen. Ab Februar 2020 gelten die folgenden EU-ETS-Benchmarks:

– Für Ruß: 1,954 t CO2e/t, – Für Soda: 0,843 t CO2e/t

Die Herstellung von Chlor ist förderfähig, wenn die beiden folgenden Schwellenwerte erfüllt sind: – Der Stromverbrauch für die Chlorherstellung liegt bei oder unter 2,45 MWh/t Chlor (umfasst sowohl die Elektrolyse als auch die Chlorbehandlung; der Schwellenwert wird regelmäßig aktualisiert) 211

210 Siehe Seite 40 https://dechema.de/dechema_media/Downloads/Positionspapiere/Technology_study_Low_carbon_energy_and_feedstock_for_the_ Europäische_chemische_Industrie-p-20002750.pdf

211 https://www.eurochlor.org/wp-content/uploads/2019/04/12-electrolysis_production_costs.pdf. – Die durchschnittliche Kohlenstoffintensität des Stroms, der für die Chlorherstellung verwendet wird, liegt bei oder unter 100 g CO2e/kWh (Taxonomieschwellenwert für die Stromerzeugung, vorbehaltlich regelmäßiger Aktualisierung).

[1] https://emissions-euets.com/product-benchmarks

 

monnet – UE Wertebilanz

Aktiva

Werte-Post – Aktiva, Abschreibung und Langlebigkeit

 

Aktiva, Abschreibung und Langlebigkeit

Less reporting, more accounting – Weniger Berichtswesen, mehr Buchführung Teil 4

 

In den folgenden fünf Teilen dieser Serie von WertePosts gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (#sustainability ) zu erzielen. In Teil 1 untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den #Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimaaspekte und Reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die #Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit #Aktiva und #AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet #ESG und die #EU-#Taxonomie und deren Schwächen.

 

Natur pur

Unvorhersehbare natürliche Ereignisse wie Vulkanismus, Erdbeben, Sonneneruptionen, Änderung des Winkels der Erdachse folglich der Geschwindigkeit der Erdumdrehung oder Einschläge von extraterrestrischem Material können Kettenreaktionen auslösen, die unsere Vorstellungskraft sprengen. Diese natürlichen ‚Interventionen‘ können uns leichthin die Klimabilanz verhageln oder unsere Anstrengungen zunichte machen. Nichtsdestotrotz ist Meidung von weiteren Treibhausgasen unausweichlich. Ein weiterer Gedanke ist der Ausstieg aus der Überflussgesellschaft. Mäßigung ist angesagt. Das muss nicht zwingend mit dem Wohlstand kollidieren. Es wird ein neuer Wohlstand zu kreieren sein.

 

Aktiva, aktivieren und abschreiben

Welche Mechanismen bauen wir zukünftig in unser „Messsystem“ Bilanz ein und wie? Die Abschreibung für Anlagegüter (AfA) ist ein bekanntes Korrektiv für Vermögens- und Materialschwund. Dies halten wir für einen guten und ausbaufähigen Mechanismus. Er dokumentiert die Zukunftsfähigkeit unternehmerischen Handelns besser. Vorbedingung ist natürlich, dass wir lernen, Ressourcen auch bilanziell zu aktivieren. Wir haben in Teil 2 hergeleitet, dass die Endlichkeit unserer Ressourcen leider nur näherungsweise bestimmbar ist. Wir können also die AfA nicht an tatsächliche Ressourcenmengen binden. Die Endlichkeit der Ressourcen in der Bilanz können wir aber genauer abbilden, als wir es heute buchen. Daher können wir die heutige gängige Buchungspraxis auch für die Ressourcen anwenden[1].

Wir buchen pro Ressource den Einkaufwert als Aktiva ein. Der AfA Zeitraum für die Rohstoffe muss prozentual lang sein. Bei Wirtschaftsgebäuden veranschlagen wir heute 4%, das heißt 25 Jahre, bei Wohngebäuden 2%, sprich 50 Jahre. Maschinen und andere Anlagen folgen anderen Abschreibungszeiträumen. Der Grundgedanke der bisherigen gesetzlich vorgeschriebenen Abschreibungen ist, dass die AfA als Kosten in die Gewinn- und Verlustrechnung (G+V) aufgenommen wird. Das hat zur Folge, dass das der Gewinn rechnerisch geringer wird. (Damit müssten auch die zu zahlenden Steuern geringer ausfallen, weil ressourcenschonender Umgang bilanziell sichtbar wird). Die AfA sorgt somit für Liquidität und damit für Investitionsmöglichkeiten. Hier kann eine neue gesetzliche Regelung Gutes bewirken: Die Liquidität fließt zwingend wieder in die Aktivierung und Renaturierung von Ressourcen (Kreislaufwirtschaft). Sinnvoll ist es, die Abschreibungszeiträume generell höher anzusetzen.

 

Langlebigkeit Ökoinstitut© Langlebigkeit Ökoinstitut©

Langlebigkeit Ökoinstitut© Langlebigkeit Ökoinstitut©

Langlebigkeit

Die AfA-Werte für Computer mit 3 oder Kraftfahrzeuge mit 6 Jahren zeigen deutlich, dass der Staat keinerlei Interesse an Nachhaltigkeit der Produkte und realer Besteuerung hat. Ist ein Auto nach 6 Jahren nichts mehr wert oder zu gebrauchen? Gute Computer halten je nach Qualität der Bauart mehr als 10 Jahre. Theoretisch könnten viele Komponenten einfach ausgetauscht werden, damit die Funktionen in der notwendigen Geschwindigkeit und Qualität erhalten bleiben (Prozessor, Memory, usw.). Produzenten sollten dafür steuerlich belohnt werden, langlebigere Produkte herzustellen. Wäre die AfA erhöht, würde die Bemühungen der Hersteller für Langlebigkeit[2] gefördert, hätte das einen riesigen Hebel. Die Instandhaltung der Produkte müsste ebenfalls steuerlich belohnt werden.

 

Recycling

Führen wir gar eine Produktrücknahmeverpflichtung der Industrie ein, förderten wir die Anstrengungen der Produzierenden, den Recyclinganteil der Waren zu erhöhen. Wer nimmt schon gerne Ramsch zurück in seine Bestände, den es teuer zu entsorgen oder aufwendig zu recyceln gilt?[3] Sinnvoll ist es in Zukunft, die AfA an die Recyclingfähigkeit und die Langlebigkeit der Produkte binden. Aufgrund der noch sehr bescheidenen Recyclingquoten ergibt dies derzeitig wenig Sinn. Nehmen wir das fiktive Beispiel eines Rohstoffes mit einer hohen Quote von 50%. Dies würde bedeuten, dass wir 50% sofort oder im ersten Jahr abschreiben müssten. Das wäre nicht im Sinne des Ressourcenschutzes und wirkt kontraproduktiv für eine nachhaltige ökologisch orientierte Bilanzierung.

Standardlauf des Weltmodells von 1972, Grenzen des Wachstums

 

Recycle – Bares?

Unsere Recherchen in Bezug auf die Recyclingfähigkeit von Rohstoffen kommen zu einem ernüchternden Resultat, Stand der Technik und des Wissens heute. Der Energieeinsatz, einen überwiegenden Anteil der Rohstoffe wieder in den Produktions- und Nutzungskreislauf zurückzuholen, fällt gering aus. Bei 50% der 30 seltenen Rohstoffen ist die Recyclingquote gleich null, etwa 25% liegt sie im einstelligen % Bereich und ebenfalls 25% liegen unter 55%.

 

Recyclingquote

Keine Ressource ist derzeit zu hundert Prozent wiederverwertbar. Diese Quote ist immens zu steigern! Wir müssen das umgehend ändern. Bei anderen Ressourcen wie Kunststoff stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, die Herstellung zu ändern. Plastiktüten und -flaschen haben eine viel zu lange Lebensdauer. Es ist nicht zu verstehen, wie wir über Jahrzehnte aus organischen Rohstoffen (erdölbasiert) Milliarden von Tonnen mehr oder weniger anorganische Kunststoffe hergestellt haben. Wir benötigen also eine intelligentere Verschwendung (C2C). Es sind große und viele Innovationen notwendig, die Recyclingquoten weit über 70% zu bewegen. Die Kreislaufwirtschaft ist ein Anfang. Allerdings ist sie noch ein wenig dem Paradigma verhaftet. Wir produzieren und führen den Abfall aufwendig in den Produktionszyklus oder auf die Müllhalde zurück.

 

Abnutzung

Trotz der Verallgemeinerung unserer Ausführungen und das sicherlich nicht allen Bereichen gerecht wird, bleiben offene Fragen. Die Abnutzung oder Verschleiß der Rohstoffe ist zu hoch. Die Energiekosten für die Rückgewinnung werden in der Gesamtrechnung der ökologischen Wirtschaftlichkeit gerne verdrängt oder externalisiert. Wege aus den Engpässen wären neue technische Herstellungsverfahren. Sie erhöhen den Recyclinggrad der Ressourcen massiv. Oder sie begünstigen die schnelle Rückführung in die Natur (Kompostierung). Die Produktion von langlebigen Produkten mit hohem Instandhaltungsanteil ist ein weiterer Baustein. Weiterhin die Fertigung von Produkten, die in ihren einzelnen Teilen nahezu hundert Prozent wiederverwendbar sind. Das Prinzip von der Wiege zur Wiege.

 

Aktiva und Nachhaltigkeit

Uns sollte klar werden, dass der einzig sinnvolle Verantwortliche für die Ressourcen und dessen Verbleib das herstellende Unternehmen ist. Weder die Lieferanten noch die Konsumierenden können nachhaltig real verantwortlich sein. Nachhaltig heißt uE. auch, nachhalten und Langlebigkeit unserer Ressourcennutzung feststellen zu können. Buchen wir Rohstoffe als Grundlagen unserer Produkte nur als Aufwand, machen wir aus ihnen Wegwerfmaterialienunternehmer, die an nachhaltigem Wirtschaften und der Pflege und Erhaltung unserer Natur mit ihren Ressourcen interessiert sind und erstellen Wertebilanzen. Bestandteil der Wertebilanz ist eine rohstoffgetreue Nachhaltigkeitsbuchhaltung. Herkömmlich buchen wir Rohstoffe als Verbrauchsmaterial in der Gewinn- und Verlustrechnung (G+V). Eine anachronistische Haltung gegenüber der Natur und ihren Ressourcen spiegelt sich in unseren Bilanzen. Nach dem Jahresabschluss verlieren wir das Wissen und damit die Verantwortung über die Ressource und dessen Wert nahezu. Die G+V wird 365 Tage gebucht, Aktivierung ist abhängig von der Abschreibung für Jahre.

 

Sharing economy

Im Bilde gesprochen geben die Produzierenden die Ressource mit einem unsichtbaren Band an die Konsumierenden weiter. Sie leihen sie aus (Sharing economy[6]). Desgleichen gilt für die Lieferketten mit ihren Erzeugnissen und halbfertigen Gütern. Die Verantwortlichkeit muss beim Lieferanten in der Bilanz auftauchen. Der Ort, an dem wir die Ressource/Rohstoff bislang buchen, ist demnach nicht der richtige. Ressourcen sind der Natur nach Aktiva und damit Vermögen oder vermögensbildend. Ohne Ressourcen kein Wohlstand.

 

Mobiles

Nehmen wir das Beispiel eines Herstellers von mobilen Endgeräten. Dort wird Kupfer verwendet. In dem Moment, da es in der Produktion verbaut wird, geht es zukünftig in den Besitz und damit die Verantwortung des Unternehmens über. Mit anderen Worten wird die Ressource Kupfer zum Anlagevermögen des Unternehmens. Damit ist etwas Wundersames in der Bilanzierung geschaffen. Der „Ort“, in dem Nachhaltigkeit von Ressourcen gebucht und geprüft werden können. Zugang (Recycling, Renaturierung) wie Abgang (Schwund, Verlust) des Kupfers können dokumentiert werden.

 

Zukunftsbilanz

Deswegen beinhaltet die Bilanzierung von morgen eine wirklichkeitsgetreue Abbildung von Werten und Ressourcen. Diese gibt dem Unternehmen Orientierung und Ausrichtung für die Zukunft. Zukunftswerte werden so in den Aktiva vermögensbildend gebucht. Die Zukunftsfähigkeit hat in den heutigen Bilanzen zu wenig Stellenwert. Die Zukunftsbilanz ist und kann die Wertebilanz sein. Die herkömmliche Bilanzierung wird erheblich um die Erfassung von Wirkungen und Werten ergänzt. Wir verfügen etwa über 30.000 Rohstoffe für die industrielle Fertigung. Es ist selbstredend, dass wir diese nicht alle aktiv bilanzieren. Neben der individuellen Verwendung im Betrieb benötigen wir zusätzliche Auswahlkriterien. Diese können beispielsweise sein: Seltenheit auf dem Markt und der Erde, Hochpreisigkeit und Recyclingquote.

Es gibt noch Einiges zu verändern!

[1] https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Betriebspruefung/AfA-Tabellen/AfA-Tabelle_Aluminiumfolienindustrie.html

[2] https://flic.kr/s/aHskub5BG5

[3] https://www.oeko.de/forschung-beratung/themen/konsum-und-unternehmen/obsoleszenz-strategien-gegen-die-wegwerfgesellschaft

[4] http://www.c2c.org, Prof. Dr. Michael Braungart, Gewinner des Nachhaltigkeitspreises 2022

[5] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_11_2016_einfluss_der_nutzungsdauer_von_produkten_obsoleszenz.pdf

[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Sharing_Economy

 

GHG Treibhausgase

WertePost – Klimaaspekte 2022

Klimaaspekte

 

 

Mehr Klimaaspekte

Less reporting – more accounting, weniger Berichtswesen, mehr Buchführung – Teil 3:

In den fünf Teilen dieser Serie von WertePosts gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (Sustainability) zu erzielen. In Teil 1 untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimafragen und -reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit Aktiva und AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet ESG und die EU-Taxonomie und deren Schwächen. Den Abschluss bildet ein Resümee.

 

Spurengase

Klimawandel, ein gigantisches Thema, das gefühlt kaum in eine Bilanz passt. Wir haben uns als Staatengemeinschaft auf die Deckelung 1,5 beziehungsweise 2 Grad Erderwärmung verständigt (COP Pariser Klimaabkommen). 1. Manko und Schlupfloch: Dies allerdings ohne feste Vereinbarungen und Verträge für die einzelnen Staaten. Zur Erinnerung, CO2 ist ein Spurengas, das mengenmäßig am stärksten auftretendes Treibhausgas. Es hinterlässt in unserer Atmosphäre gefährliche Spuren. Doppelter Wortsinn, zweischneidiges Schwert. Und dies bereits seit vielen Jahrtausenden. CO2 kontrolliert in der Atmosphäre die Strahlungsbilanz. Es wirkt wie ein natürlicher ‚Thermostat‘ für unseren Planeten.

Wir Menschen haben die letzten 100 Jahre zu viel Treibhausgas in den Orbit entlassen. Die globale Erderwärmung ist darauf zurückzuführen. Grundsätzliche Frage: Warum ist es nicht unser Ziel, die Atmosphäre gar nicht mehr zu erwärmen? Die Haltung etwas so abstrakt Bedrohliches wie CO2 einzusparen, wirkt pädagogisch gesehen anscheinend nicht oder wenig. Es wird von der breiten Erdenbevölkerung nicht in gewünschtem Maße ernst genommen oder befolgt. Gleiches gilt für den Wasserstand und Temperatur der Meere.

CO2 ein reaktives Molekül. Es löst die Silikate in der Erde und entzieht sie der Atmosphäre als feste Kohlenstoffverbindung (Carbonate). Das ist der natürliche und langlebige Kohlenstoffzyklus. Dieser natürliche Prozess wird durch die Erderwärmung deutlich beschleunigt. Würde kein CO2 ausgestoßen, würde unsere Biosphäre sterben. Einer der Aufgaben der Menschheit ist es zukünftig, diesen CO2 Prozess in der Balance zu halten.

Der CO2 Zertifikate Handel auf der Basis des „Greenhouse Gas Protokolls“ (GHG) hat gezeigt, dass eine Menge an CO2 an der Börse zu einem monetären Wert werden kann. Das große Zählen hat begonnen und ERP-Player, angefangen von der SAP, Salesforce, Oracle, Microsoft versuchen der CO2 Ermittlung in ihren Systemen Herr zu werden. Für die Öko-Bilanz existiert die Norm ISO 140144. (Seit 2009)

Quantifizierbare Werte wie CO2 oder SO4 in Unternehmen sollten mengenmäßig erfasst werden. Wir erreichen es als Staatengemeinschaft kollektive verbindliche Gesetze zu erlassen. Der Anfang war Klimaschutzabkommen von Kyoto und später Paris.

Eine alles entscheidende Rolle könnte das Methan spielen. Stichwort Permafrostböden. Dr. Cyril Brunner, „Methan, das zweitwichtigste Treibhausgas.“. Wer bei Methan zuerst an Erdgas denkt, liegt nicht falsch. In der Schweiz fallen jedoch 80 Prozent der Methanemissionen auf die Nutztierhaltung zurück.
Methan ist ein starkes Treibhausgas. Es trägt heute etwa 0.54 Grad Celsius zur Erwärmung bei, wird aber in der Atmosphäre bereits nach 20 Jahren um über 80 Prozent abgebaut. Über 20 Jahre heizt Methan etwa 81-​mal stärker als dieselbe Menge CO2. Der Anteil von CO2 an der Erwärmung beträgt heute ungefähr 0.87 Grad.1 Das Gas hält seine wärmende Wirkung hingegen während Tausenden Jahren aufrecht. Vergleicht man über 100 Jahre, wärmt Methan etwa 29-​mal stärker als CO2.

 

Klimaaspekte GHG Treibhausgase

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas#/media/Datei:Major_greenhouse_gas_trends.png

 

Klimaaspekte – Kipppunkte

Durch die nahezu unkontrollierbaren Prozesse im Orbit, haben wir es laut dem Potsdamer Institut für Klimaforschung (PIK) mit einer Anzahl von verschiedenartigen Kipppunkten[1] zu tun. Das Klima ist ein Komplexphänomen. Drei der neun wissenschaftlich beschriebenen Kipppunkte belegen dies. Die Schmelze des Grönlandeises und die beiden „Umwälzpumpen“.

Der Jetstream ist für den Kalt- und Warmluftaustausch in der Atmosphäre zuständig. Der Golfstrom AMOC (Atlantic Meridional Overturning Circulation) bewegt mit seiner Umwälzzirkulation das Ozeanwasser und sorgt für den Temperaturausgleich von extrem kalten wie warmen Wassermassen. Diese Kipppunkte drohen aufgrund der selbstverschuldeten Erderwärmung außer Kontrolle zu geraten.

Der jüngste IPCC-Report 8.2021 (state of the climate report 2021, insgesamt 4000 Seiten[2], ipcc report 2022 summary pdf)und die oben benannte Studie des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)[3] zum Thema climate change 2022 und Kipppunkte belegen dies auf alarmierende Weise.

Die Lese dieser Berichte kann, auch wenn wir um die Grundproblematik und Tendenzen dieser Entwicklungen bereits seit mehr als 50 Jahren wissen, zur Ohnmacht führen. Es wird allerhöchste Eisenbahn, grundsätzlich etwas zu ändern. Mit schnellen Transformationen in einer warmen und komfortablen Welt haben es die Menschen es anscheinend schwer.

 

 

 

 

Kippunkte

Bildquelle: https://www.protect-the-planet.de/event/2021-rahmstorf-kipppunkte/

 

Klimaaspekte – Zwei polare Szenarien

Es sind polare Szenarien denkbar und sicherlich viele andere darüber hinaus. Das erste ist simpel wie verheerend. Wir leben so weiter und sehen zu, was passiert. Die nahezu unweigerliche Folge wird ein Kollaps unserer Ökosysteme.[4] Wie genau er aussehen wird und wann er eintreten wird, ist nicht genau bestimmbar. Dass er kommen wird, ist sehr wahrscheinlich.

Das zweite Szenario ist vielgestaltiger, immens aufwendig und extrem schwierig in der Durchführung. Wir lösen das Problem. Wir lernen mit hoher Geschwindigkeit anders mit dem Energieverbrauch und unseren natürlichen Ressourcen hauszuhalten. Damit meinen wir in erster Linie auf der Systemebene. Ebenso benötigen wir technische exponentiell gesteigerte Effizenzlösungen. Wir benötigen hochkreative, kooperative interdisziplinäre Schmieden für neue Ideen und Umsetzungen. Forschung allein reicht nicht aus. Das ist nur der Anfang einer langen Aufzählung.

 

Drei Beispiele: Auf der individuellen Ebene sollten wir mehr Mäßigung lernen. Beim Verbrauch sparen wir zukünftig in besser definierten Grenzen.

Wir Menschen benötigen klare Leitplanken, wie zum Beispiel eine monatlich zur Verfügung stehende Menge an Strom und Wärmeenergie. Werden diese Mengen an Energiekosten überschritten, müssen die Kosten exponentiell steigen. Zumindest so lange, bis wir über Technologien verfügen, die unseren Ressourceneinsatz effektiver und klimaneutraler gewährleisten.

Hauseigentümer werden zu Investitionen mit viel kürzeren Fristen gesetzlich gezwungen werden. Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Strafen. Günstige Darlehen haben bislang wenig Wirkung gezeigt. Obschon sie sinnvoll sind. Jährlich wird nur etwa 1% des Immobilienbestandes in Deutschland saniert. Das ist definitiv zu wenig. Und es ist zu langsam.

Staaten, welche den globalen Klimazielen nicht folgen oder sie einhalten, werden vom internationalen Gerichtshof zu empfindlichen Strafen verurteilt. Der Druck der anderen Staaten auf die Verweigerer muss ungeheuer steigen. Wir wissen, dass China, Indien, Brasilien, Russland und einige andere Staaten den überwiegenden Anteil am Ausstoß der Treibhausgase haben. Die reichen Staaten fördern in Zukunft massiv die ärmeren mit Investitionen oder Klimatechnologien.

COP 27: Etwa 30.000 Menschen fliegen jährlich aus aller Welt an einen Ort und reden über das Klima. Vielleicht mit den besten Absichten. Allerdings was haben die 27 COP [5] bislang erreicht? Zumeist nicht eingehaltene Absichtserklärungen. Bei Treffen wie COP werden die Nationen zukünftig daran gemessen, was sie erreichen. Und nicht, was sie versprechen. Wenn die Ziele nicht erreicht werden, kann es kein COP mehr geben. Sanktionen müssen erfolgen.

Klimaziele sind uE nicht in Frage zu stellen. Sie sind sinnvoll wie notwendig. Sie stellen Schritte zur Reduzierung der Erderwärmung dar. Ob dies reicht, wird unter Beweis zu stellen sein. Bislang steigen die Treibhausgasemissionen weiter an. Auch die Erderwärmung liegt über den angepeilten 1,5 Grad. Klima ist leider kein lokales Problem. Es lässt sich nicht lokal lösen. Ein lokaler Beitrag kann geleistet werden. Positiv ist, dass die CO2 Reduzierung in den letzten 30 Jahren in vielen Ländern um etwa 10% gelungen ist.

Allerdings steigen die CO2 Werte wieder an.[6] Zu hinterfragen ist, ob die Fokussierung auf CO2-Reduktion, die endgültige Lösung für unsere hochkomplexen ökologischen Probleme ist. Auch weil der Faktor Zeit nicht konsequent berücksichtigt wird. Gaia, unser Ökosystem Erde, samt der inflexiblen Menschheit und der Atmosphäre zeigt komplexes, nicht-lineares Verhalten. Darum kann die CO2 Reduzierung nur ein Baustein der Lösung sein.

Alle Bemühungen durch Nachhaltigkeitsreportings dem Problem zu Leibe zu rücken, dürfen bislang als wenig wirkungsvoll angesehen werden. Reporting scheint in der bisher praktizierten Weise eher willkürlich. Es gibt zu viele historisch gewachsene Systeme und Standards [7], die keine Vergleichbarkeit zulassen und die unterm Strich nicht ausweisen, dass die Erderwärmung respektive CO2 tatsächlich reduziert werden konnte.

Wir wissen inzwischen immer besser, wie und was wir messen und scheinen an den Daten zu ersticken. Nachhaltigkeitsreportings von großen Unternehmen umfassen inzwischen mehr als 300 Seiten. Die Vermessung von ppm Einheiten CO2 in ökonomischen Systemen wie der Bilanz sind auf Produktebene wie für Lieferketten sehr aufwendig. Der Weltmarktführer SAP hat 2020 mit dem Produkt climate21 einen ersten Versuch unternommen. Allerdings ist dies eine hoch aufwendige analytischen Anwendung, die im Reporting endet.

Auf jeden Fall ist sinnvoll, dass die Aufwendungen, die zur Vermeidung von Treibhausgasen eingesetzt werden, auch in der Buchhaltung in der G+V erfasst werden. So erhalten wir einen Spiegel der tatsächlichen Aktivitäten eines Unternehmens, dass sich für den Klimawandel einsetzt. Selbstverständlich bleibt die Verpflichtung der Erfassung und des Nachweises der chemisch-physikalischen Stellgrößen für den Klimawandel.

Eine Frage ist auch, wie wir den Klimawandel in Zukunft mehr in der Bilanz und Buchführung verankern können. Dazu werden wir im letzten WertePost weiteres ausführen.

 

CO2 historischRainer Monnet

monnet – UE

 

[1] http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Kipppunkte%20im%20Klimasystem%20-%20Update%202019.pdf

[2] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/#SPM

[3] https://www.nature.com/articles/s41558-021-01097-4.epdf, https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/kippelemente, https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/10-neue-erkenntnisse-der-klimawissenschaft-2021

[4] Ugo Bardi, Der Seneca Effekt, Warum Systeme kollabieren und wie wir damit umgehen können, oekom 2015

[5] https://www.tagesschau.de/eilmeldung/klimakonferenz-cop27-eu-abschlusserklarung-klimawandel-101.html

[6] https://carbonmonitor.org

[7] https://wertebilanz.com/nachhaltigkeitstandards/

 

Ressourcen

WertePost – Ressourcen

RESSOURCEN

Teil 2:

Less reporting, more accounting – Weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

 

In den folgenden fünf Teilen dieser Serie von WerteBlogs gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (Sustainability) zu erzielen.

In Teil eins untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimafragen und Reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit Aktiva und AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet ESG und die EU-Taxonomie und deren Schwächen.

 

Schätze schützen

Menschen träumen gerne von Schätzen. Es kann uns zu äußerem Reichtum verhelfen. Seit Columbus und der Kolonialisierung der Neuen Welt hoben wir, im Bilde gesprochen, die Schätze vom Boden auf, mit wenig Aufwand im Vergleich zu heute. Wir nahmen und raubten die Schätze der Erde oder der Ureinwohner auf meist natur- und menschenverachtende Art. Als gäbe es weder Übermorgen noch Würde.

Bodenschätze sind Rohstoffe, welche die Grundlage unseres Wirtschaftswachstums und unserer Zivilisation bilden. Wem gehören sie? Wer hat das Recht, diese zu entnehmen und fördern? Wir benötigen dringend andere Antworten auf diese Fragen, als wir sie uns bislang gaben.

2021 erschien der Dasgupta Review: “The Economics of Biodiversity” [1]. Dasgupta arbeitete mit seinem Team im Rahmen der Royal Society heraus, dass der Mensch nur ein Teil der Natur ist. Menschliche Ökonomien sind eingebettet in die Natur oder ihr Erdsystem. Rohstoffe sind Assets der Natur. Der Mensch ist demnach ein Asset Manager. Bislang ein eher schlechter, wenn wir die Folgen unseres Handelns für die Natur ansehen. Die ‚Impact Equation‘, im Sinne einer Wirkungsgleichung, wird im Report hergeleitet. Bringen wir die Impact Equation als Bewertungsmaßstab mit den SDGs in Beziehung, entstehen für die SDGs im Allgemeinen und vor allem für Unternehmen weitere Fragezeichen. Wir behandeln und nutzen die Natur spätestens seit Beginn der Industrialisierung wie ein Selbstbedienungslager. Wir Menschen sollten tunlichst lernen, intelligentere und umsichtigere Asset Manager zu werden.

 

Eigentum

Investoren, Staaten oder Unternehmen genießen das Eigentumsrecht, Rohstoffe der Erde zu entnehmen und verwerten, so wie es ihnen beliebt. Das gilt auch für Expeditionen ins Weltall und mögliche neue Rohstoffquellen. Wir Menschen bemächtigen uns. Es herrschen nicht die Gesetze der Natur, sondern die der Entnehmenden. So wundern wir uns nicht, dass die Natur den Kürzeren zieht. Rohstoffe ordnen wir den natürlichen Ressourcen zu. Aber es existieren auch andere Ressourcen, die unser Leben und die Wirtschaft bedingen.

Arten von Ressourcen

  • Natürliche Ressourcen – Rohstoffe, Naturgüter, …
  • Menschliche Ressourcen – geistiges Potenzial, wissenschaftliche Erkenntnisse, Patente, …
  • Soziale-rechtliche Ressourcen – unternehmerische gesellschaftliche Gesamtverantwortung, Kooperation und Zusammenarbeit, Arbeitskraft, …
  • Kulturelle Ressourcen – Bildung, Erziehung, Kultur..
  • Künstliche datenbasierte Ressourcen – Master Data, Big Data

Näheres dazu im Kapitel 13 im Buch „Wertebilanz“. [2]

 

Ein halbes Jahrhundert

Bis vor etwa 50 Jahren, mit ausgelöst auch durch den Club of Rome [3] und die keimende weltweite Umweltschutzbewegung, sahen wir natürliche Ressourcen bis dahin als nahezu unendlich an. Wir hatten kein kollektives Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen. Neigte sich eine Quelle dem Ende, gingen wir zur nächstgelegenen. Ausgenommen waren Gold, Diamanten oder Silber, die schon immer als selten und begrenzt verfügbar galten. Scheinbar ausgehende oder knapp werdende Ressourcen erlebten wir bis dahin nicht als dramatisch. Gaia, unsere Mutter Erde, bot uns reichlich andere. Die technische und industrielle Revolution ermöglichte uns natürliche Ressourcen aus Minen, die als ausgeschöpft galten, weiterhin auszuschlachten. Wir gingen dazu über, ganze Berge abzutragen, um aus immer mehr Masse immer weniger Ausbeute zu erzielen. Es gibt inzwischen weitere Veröffentlichungen des Berichtes des Club of Rome (1972) [4]. Die aktuellen Berichte und Veröffentlichungen sind hier aufgeführt [5].

 

Raubbau

‚Sammelten‘ wir im Bilde gesprochen vor etwa 200 Jahren die Erze von der Erde auf, pressen wir nun die Erde aus, wie eine gebrauchte Zitrone. Wir hinterlassen Krater, zerstörte Ökosysteme und nutzlose Wüsten. Die Natur vermag sich von diesen Torturen kaum zu erholen, die nicht nachwachsenden Ressourcen schon gar nicht. Mit der immer steigenden Zunahme des Raubbaus erlangten zwei Faktoren Bedeutung. Die Energie und deren Preise. Die Erschließung der Ressourcen wurde in Korrelation mit der Menge an Abraum immer kostspieliger. Der Koeffizient zwischen Abraum und Ertrag nähert sich immer mehr Null. Minen werden dann endgültig geschlossen. Im Zuge dieses Fortschritts, der eher ein Rückschritt ist, lernten wir die Erde immer genauer zu vermessen und zu erkunden. Vor allem interessiert die Landeigner, die Eigentümer der Bodenschätzen, die Frage der Endlichkeit der Ressourcen sehr. In Zeiten knapper werdender Ressourcen, steigendem Energieverbrauch und wachsendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit/Zukunftsfähigkeit stellt sich eine bedeutende Frage: Wie viele Rohstoffe haben wir tatsächlich (noch) zur Verfügung und wie lange reichen diese? [6]

 

Seltene Werte

Die Frage der Endlichkeit lässt sich aus mehreren Gründen nicht leicht beantworten. Wir stoßen immer wieder, wenn auch im letzten Jahrhundert immer seltener, auf neue Rohstoffquellen. Wir wissen also nicht exakt um die noch zur Verfügung stehenden Orte und vor allem die neuen Fördermengen sind schwerlich zu bestimmen. Zudem haben Staaten oder Unternehmen die Hand auf den Landrechten. Sie wähnen es als ihr Eigentum oder zumindest verhalten sie sich dementsprechend. Damit verfügen sie auch über die Macht, die Zahlen über die Ressourcen Vorkommen zu verheimlichen oder zu manipulieren. Inzwischen findet ein wachsender elektronischer Handel mit Rohstoffen oder Derivaten an den Börsen statt. Diese reagieren sehr sensibel auf Nachrichten über Mangel oder Endlichkeit von Bodenschätzen. Ferner ist von Belang, wie ergiebig die Ressourcenquellen sind. Wir haben einen größeren Aufwand betrieben, dieser Fragestellung nachzugehen.

Ressourcen

Die Ressourcenvorkommen (hier finden sie eine Tabelle ‚Recherche der derzeit bekannten Rohstoffvorkommen‘) folgen meist von der Nutzung bis zur Erschöpfung der Quellen der Gaußschen Normalverteilung. Der Maximalpunkt wird in der modernen Ressourcenwissenschaft als „Peak“, bekannt. Vor allem durch den Erdölexperten Collin J. Campbell [7], etabliert. Ab dem Peak steigen in der Regel zunehmend die Energiekosten proportional zur Förderung gleichwohl gegenläufig zum Abflachen der Kurve. Wenig Ertrag, exorbitante Energiekosten, radikaler Eingriff in Ökologie und Natur. Siehe „peak oil“

Neben den Fundstellen und der aktuellen Fördermenge fehlt etwas Elementares zum besseren Verständnis der Situation. Die absolute Menge der zur Verfügung stehenden Rohstoffe ist nicht oder schwer voraussehbar. Wir wissen von den meisten Ressourcen die ungefähren Bestände, aber nicht die verlässliche Restmenge. Durch einen neuen Fundort können bisherige Kalkulationen und damit Kapazitäten obsolet werden.

Problematisch ist, dass Mäßigung für Menschen ohne ein absolutes, begreifbares Maß schwer vermittelbar ist. Die Erklärung der Endlichkeit wird so eine von der Wissenschaft behauptete abstrakte Größe. Eine moralische Wirkung auf das Verhalten der Menschen ist so, wenn überhaupt, schwer erzielbar. Das Ringen um die Nachhaltigkeit und die Einhaltung der auferlegten Ziele wird inflationär.

Wir kennen also die reellen absoluten Zahlen der Rohstoffvorkommen und -mengen nicht. Wir sehen allerdings eine fortwährend steigende Energiemenge zur Bergung und Gewinnung der Ressourcen. Die Verkaufspreise der Rohstoffe steigen entsprechend der Energiekosten. Bei Ressourcenvorkommen wie Öl oder Kohle, die uns seit langem bekannt sind, ist die Endlichkeit in Zahlen genauer. Jüngst entdeckte Ressourcen können mengenmäßig nur geschätzt werden. Etwa 20 der seltenen Rohstoffe gehen im Laufe dieses Jahrhunderts bereits dem Ende zu. Diese sind nicht mit den 17 leichten und schweren seltenen Erden zu verwechseln. [8] Zur Orientierung: Die weltweiten Erdölressourcen galten 2009 mit 38% als verbraucht. [9] Prof. Ugo Bardi spricht in seinem Buch „Der Seneca Effekt“ von der mineralischen Eschatologie. Das ist ein guter Begriff für ein mögliches Ende vieler unserer Ressourcen. Wenn wir um die Endlichkeit, Seltenheit oder mangelhafte Recyclingquote einzelner Ressourcen wissen, sollten wir alles daransetzen, diese nicht weiterhin in gewohntem Maße auszubeuten. (Platin, Rhodium, Tantalum, Gallium, Seltene Erden, Palladium, Gallium, Indium, usw.) Reiten wir weiter auf der Welle der maximalen Ausbeute, schwant uns am bitteren Ende ein Seneca Kollaps mit Neben- und Rückkopplungseffekten. Mit der Seltenheit und der Endlichkeit ist die Frage verbunden, ob es eine „sustainable zeroline“ [10] geben kann für bilanzierbare Rohstoffe oder Ressourcen. Eine realistische Schwelle oder Schwellwerte, anhand derer die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens gemessen werden kann.

Ressourcen

Ressourcen

Quellen

[1] https://www.gov.uk/government/publications/final-report-the-economics-of-biodiversity-the-dasgupta-review

[2] https://wertebilanz.com/natuerliche-ressourcen/ressourcenbilanzierung/

[3] https://www.youtube.com/watch?v=gSPHzkAHwqY, Denis Meadows

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums

[5] https://clubofrome.de/veroffentlichungen, https://clubofrome.de/berichte

[6] Ugo Bardi, Der geplünderte Planet, Bundeszentrale politische Bildung 2013, https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Bardi_bpb.pdf

[7] Collin J. Campbell, Study of Peak Oil and Gas, 2000 und Ölwechsel 2002

[8] https://selteneerden.de

[9] http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads/Energierohstoffe_2009_Teil1.pdf?__blob=publicationFile

[10] J. D., Dahm: Benchmark Nachhaltigkeit: Sustainability Zeroline, transscript verlag, 2018

AGENDA 2030 UND DIE SDGs

WertePost – Agenda 2030 und die SDGs

 

AGENDA 2030 UND DIE SDGs – Teil 1:

 

Less reporting, more accounting – Weniger Berichtswesen, mehr Buchführung

In den folgenden fünf Teilen dieser Serie von WerteBlogs gehen wir der Frage nach, inwieweit unsere derzeitigen Reporting Werkzeuge tauglich sind, die notwendigen Schritte für unsere Zukunftsfähigkeit (Sustainability) zu erzielen.

In Teil eins untersuchen wir, ob die Agenda 2030 für Unternehmen wirksam ist. Teil 2 behandelt die Frage nach den Ressourcen und der Frage nach der Endlichkeit. Teil 3 wirft einen Blick auf die Klimafragen und Reporting. Teil 4 bringt einen neuen Ideenansatz, die Nachhaltigkeit im Umgang mit unseren Ressourcen mit einem anderen Umgang mit Aktiva und AfA zu lösen. Teil 5 beleuchtet ESG und die EU-Taxonomie und deren Schwächen.

 

Die ökologische Transformationsuhr läuft – AGENDA 2030 UND DIE SDGs

Vielleicht seit 1972 tickt diese Uhr, immer lauter. Maßgeblich wurde die Uhr durch den ersten Bericht des Club of Rome gestellt. Mit der Agenda 2030 nahm die Bundesregierung 2015 von 193 UN-Staaten unterzeichneten Nachhaltigkeitsziele [1] in ihre politische Agenda auf. Die Ziele ökologischer Tragfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Effizienz sowie gesellschaftlicher Teilhabe und Demokratie wurden neu miteinander verbunden. Es entstanden die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Global und national. Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind in der Graphik 1 in drei Ebenen zusammengestellt und in der zweiten (Graphik 1) in vier Bereiche geordnet. Diese Darstellung macht deutlich, dass der Begriff der Nachhaltigkeit im Vergleich zu dem vor 20 und 50 Jahren erheblich erweitert und aufgefächert wurde.

 

AGENDA 2030 UND DIE SDG

Graphik 1: SDGs und Unternehmenswerte einer Wertebilanz

Der Mensch ist auch ein Naturwesen. Die Biosphäre der Erde gleicht einem lebendigen Organismus. Seit der Antike kennen wir sie auch als Gaia. Vielleicht müssen wir als Menschheit den „Schutz“-Begriff erweitern. Nicht nur die Natur, die Arten müssen geschützt, der Mensch auch vor sich selbst beschützt werden. Vielleicht benötigen wir auch einen neuen oder zumindest präziseren Begriff für Nachhaltigkeit? Wir sind inzwischen mit einer Schwemme von Begriffen von Nachhaltigkeit und Methoden konfrontiert. Wir haben nicht nur green-washing zu beklagen. Wir sehen auch change-washing. [2] Das ist Vortäuschung falscher Transformationstatsachen.

 

Exploration durch die AGENDA 2030 UND DIE SDGs

Es gibt inzwischen weltweit Tausende von Sustainability Initiativen, Sustainability Managern und inzwischen Abertausende von Nachhaltigkeitsforschern. Im Vermessen der Welt und ihrer Phänomene durch die Wissenschaft sind wir inzwischen auf einem beachtlichen Niveau angelangt. Doch wie und in welcher Form Unternehmen das Messen umsetzen können, bleibt fraglich.

Die beschriebenen 17 SDG sind aus der Perspektive der UN und von Nationen verfasst. Also gleichen sie einer nationalstaatlichen politischen Willenserklärung. Wir erkennen nach eingehendem Studium, dass die Ziele sehr unterschiedliche Wirkung und Dimensionen haben können. Dies gilt ebenso für die Zielrichtungen der einzelnen Ziele wie deren Verbindungen und deren Abhängigkeiten zueinander.

 

Die 17 Ziele haben von Grund auf eine allgemeine Ausrichtung. Alle Ziele zusammengenommen sind weder für Institutionen noch für Unternehmen erreichbar. Einige Ziele widersprechen anderen oder zehren deren Wirkung auf. Nicht alle Ziele passen ohne weiteres in die Orientierung eines Unternehmens und die SDG weisen untereinander Inkonsistenzen auf [3]. Sie sind eher allgemeiner Natur. Wir haben eine detaillierte Auswertung der 17 SDGs vorgenommen, siehe SDG Wertebilanz Global Indicator Framework after 2021 refinement_EN_RM. Es sind in Summe mit den jeweiligen Unterzielen über 200 Indikatoren. Dabei prüften wir, ob und inwieweit die Ziele den Unternehmen helfen, die Nachhaltigkeitsziele zu finden und einzuhalten,

welche der 17 Ziele für die Wirtschaft und im Speziellen für Unternehmen nützlich und einsetzbar sind. Neben der Inkonsistenz der Ziele stellten wir fest, dass entscheidende Dinge fehlen wie zum Beispiel Kommunikation und Governance. Diese werden in Ziel 17 nicht hinreichend abgebildet. Es sind uE am Ende 4-5 Ziele, die unseres Erachtens eine nennenswerte Unternehmensrelevanz haben.

 

Wir sind noch einen Schritt weitergegangen und haben im Sinne der Wertebilanz das Wertesystem mit den 42 Einzelwerten mit den 17 SDGs in Beziehung gesetzt und diese zugeordnet. Hierdurch lässt sich erkennen, dass die Gesamtheit der 17 Ziele für Unternehmen wenig hilfreich ist, konkrete Nachhaltigkeitsaspekte zu realisieren. Das Ökoinstitut unter der Federführung von Prof. Dr. Rainer Grießhammer [4] hat zusammen mit der Universität Witten-Herdecke im Auftrag des BMBF dazu 2021 eine PROSA Studie veröffentlicht [5]. Mittels einer Software ProFitS [6] werden die entwickelten Bewertungsmethoden in einem Werkzeug zusammengefasst. So können Aspekte der 2030-Ziele erfasst und ausgewertet werden.

 

Wertesensorium

 

Wertesensorium

Die Werte der Wertebilanz sind eine Vorschlagsmenge sinnvoller Unternehmenswerte. Sie sind nicht als starres System anzusehen. Eine ‚Starthilfe‘ zu einer Arbeit an Unternehmenswerten. Unternehmen, Mitarbeiter wie Unternehmer bestimmen in aller Freiheit und Souveränität die für das Unternehmen wichtigen und relevanten Werte. Aus dieser Wertekonstellation gilt es folgerichtig, Messpunkte zu identifizieren und schlüssig in der Bilanz in Buchungen zu dokumentieren. Der Versuch, reale Unternehmenswerte mit den SDG Zielen zusammen zu bringen, macht es deutlich, dass die 2030 Agenda für Unternehmen nur hinlänglich funktionieren kann.

 

[1] https://www.2030agenda.de/de/publication/die-agenda-2030

[2] https://hbr.org/2021/05/overselling-sustainability-reporting

[3] Figure content uploaded by Jason Hickel: https://www.researchgate.net/publication/332422285_The_contradiction_of_the_sustainable_development_goals_Growth_versus_ecology_on_a_finite_planet

[4] https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=110059085

[5] https://www.prosa.org/fileadmin/user_upload/pdf/Nutzenanalyse_Indikatorensteckbriefe_final.pdf

[6] https://www.prosa.org/profits

monnet – UE

Bienensterben

WertePost – Bienensterben 2022

Bienen und Unternehmenswerte

Bienensterben und Insektensterben

 

Fasziniert war ich von Bienen solange ich denken kann. Albert Einstein hatte mir als Jugendlichen bereits deutlich vor Augen geführt, dass wenn die Bienen sterben, dann…  Unsere Zivilisation und auch die Ernährungslage direkt mit den Königinnen der Lüfte verbunden. 2017 kam mit einer Jahrzehnte langen Studie die Wahrheit ans Licht. 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig. Allein für medizinische Zwecke verwenden wir heute über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten.

 

Insektensterben

Vor fünf Jahren hatten wir bereits 75 % unserer Insekten eingebüßt. Studie: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0185809.

Referenzjahr war das Jahr 1989. Mir fuhr damals ein riesengroßer Schrecken durch die Glieder. Hatte ich zwar schon bemerkt, dass bei Fahrten in den Süden oder auch im Markgräflerland und Freiburg die Anzahl der Insekten auf der Windschutzscheibe vernachlässigbar war. Daraufhin reichte ich eine Petition beim Bundestag ein. Diese wurde prompt abgelehnt. Begründung: Es gab bereits eine Petition. Diese war so schlecht formuliert, dass sie vom Bundestag nur abgelehnt werden musste.

Daraufhin reichte ich eine zweite bei open Petition.org ein. Diese fand leidlich Unterstützung. Es reichte nicht für die 50.000 Marke. Wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass natürliche Ressourcen, Artenschutz und unser gesellschaftlicher Umgang von ganz anderen Impulsen getrieben ist, als es der Natur und damit dem Menschen dienlich wäre. Ich versuchte noch bei verschiedenen Zeitschriften und Organisationen zu werben, die Petition zu pushen. Wie üblich kochte jede Organisation ihr eigenes Süppchen.

Der einzige Sympathisant, der Beiträge in seiner Kunden Zeitschrift veröffentlichte war das dm Magazin alverde 

 

Paradiesapfelsaft

Ich setzte gefrustet eine Annonce in die Zeitung unter Kleinanzeigen, vier Worte: „Suche Streuobstwiese zu pflegen.“ Diese Anzeige war ein voller Erfolg. Zwei ehemalige Bauern freuten sich über meine Initiative. Seitdem bewirtschaftete ich zusammen mit meiner Frau ein größeres Stück Land mit insgesamt inzwischen 15 Bäumen, vorwiegend alte badische Apfelsorten. Das hat eine Menge Freude und auch Arbeit bereitet. Die Apfelernte war sehr unterschiedlich. Zwischen 300 kg und im letzten Jahr Rekordernte 2022 mit mehr als 1 t wunderbarem Apfelsaft. Diese ParadiesApfelSäfte kann man seither bei uns beziehen. 5 l Boxen halten etwa 2-3 Jahre ungeöffnet. Der köstlichste Apfelsaft auf die Demeter Basis. Der Name Paradiesapfelsaft rührt daher, dass in der Nachbarschaft zu unserem Grundstück ein Friedhof liegt.

 

Bienensterben

Außerdem halte und pflege ich seit vier Jahren Bienenvölker. Dies geschieht auf der Grundlage eines Imkerkurses, den ich in einem regulären Imkerverein gemacht habe. Schnell wurde mir klar, dass diese Form der Imkerei, egal ob privat oder gewerblich, dem Bienenwesen eher schadet, als Ihnen eine Zukunft lässt. Ich entschied mich für die wesensgemäße Bienenhaltung, siehe mellifera. Dort gibt es reichlich Literatur zu diesem Thema. Nur ein kurzer Hinweis: Neben der Varroamilbe und den Insektenvernichtungsmitteln, wie zum Beispiel Glyphosat, gibt es in der Haltungsart der Honigbienen mE ein Problem. Das ist die künstliche Königinnenzucht. Vor dieser wurde bereits vor 100 Jahren gewarnt.

„… dass durch solche Methoden im Bienenvolk Kräfte, die sonst organisch wirken, mechanisch gemacht werden und den inneren Zusammenhalt der Völker beeinträchtigen. Ein Bienenvolk ist eine innige Einheit. Niemals ist eine solche Verbundenheit herzustellen zwischen einer eingepflanzten Königin und den Arbeitsbienen, wie sie besteht, wenn eine Bienenkönigin von der Natur selber da ist. In ältesten Zeiten galt die Biene als heiliges Tier, weil sie in ihrer ganzen Arbeit erkennen lässt, wie es im Menschen zugeht.

Im Bienenstock geht es nämlich gerade so zu, nur mit ein bisschen Veränderung, wie im Menschenkopf, in dem sich dieselben drei Kräfte befinden: Nervenzellen wären die Drohnen, Blutzellen die Arbeitsbienen und Eiweißzellen die Königin. Der Mensch baut sich einen Leib, der scheinbar zu ihm gehört, die Biene baut auch einen Leib: die Waben, das sind ihre Zellen.» Rudolf Steiner, 1923, Vorträge vor den Arbeitern über das Wesen der Bienen.

 

Derzeit sterben jedes Jahr zwischen 30 und 50 % aller Bienenvölker, trotz menschlicher Pflege und Obhut. Davon ausgenommen sind natürlich: Ausnahmen … Ein sehr schöner Film zum Thema ist: More than Honey. (Eines der wichtigsten Naturwunder unserer Erde schwebt in höchster Gefahr: die Honigbiene. Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein mysteriöses Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird.

Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber ihr wird heute Großes abverlangt: der weltweite Bedarf an Naturprodukten ruht auf ihren zierlichen Flügeln. Zwischen Pestiziden, Antibiotika, Monokulturen und dem Transport von Plantage zu Plantage scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. Der Film entführt uns in das faszinierende Universum der Biene. Regisseur Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.)

 

Inspirationsquelle

Und ein Buch Inspiration Biene, gefördert von der Software AG Stiftung hat mir persönlich viele neue Erkenntnisse verschafft. Ich forsche seitdem an der Frage: „Wesen der Bienen und Bezüge zu Werten und Kompetenzen in Organisationen“

Im nächsten Jahr möchte ich noch Wildbienen hinzunehmen. Jedes Jahr investiere ich ungefähr 500 € pro Jahr in Blühstreifen, damit die Bienen überhaupt noch genügend natürliches Futter erhalten. Letztes Jahr musste ich ab Juli ungefähr 120 kg Zuckermelasse zu füttern, da die Bienen schon im Juli nicht mehr genug Nektar gefunden haben. Außerdem starben von meinen fünf Völkern drei im Herbst und Winter. Das ist eine fürchterliche Bilanz. Träume ich davon, immer mehr natürliche Völker zu bekommen.

Heute am #Weltbienentag sollten wir uns besinnen auf die hohen Werte der Natur, die es mit allen Mitteln zu erhalten gilt. Es lebe die Biene, die auf ihre Weise viel intelligenter ist, als wir Menschen. Wer einer Biene ans Leben will, der bekommt (es nicht nur mit) mir zu tun! Ressourcenbilanzierung

monnet – UE

Kampf- und kriegstreiberische Medien?

WertePost – Kampf- und kriegstreiberische Medien?

Kampf- und kriegstreiberische Medien?

Wir beobachten in den letzten Wochen zunehmend kriegstreiberische oder kampfbefürwortende Aussagen in den Medien.

Hier ein aktuelles Beispiel:

„Keine stabile funktionierende Demokratie auf der Welt greift jemals eine andere funktionierende Demokratie an. Das passiert nicht. Und deswegen ist Demokratie so wertvoll und so großartig. Ich glaube, ich muss mich an dem Punkt was Waffenlieferungen angeht, glaube ich, so wie viele aus meiner Generation, wirklich von einer Lebenslüge verabschieden.

Es sind die Waffen, die am Ende jetzt dazu geführt haben, dass Putin diese Verluste erleidet und dass die Ukrainer wirklich diesen heldenhaften Kampf kämpfen. Es sind die Waffen, es ist nichts anderes. Und sie verteidigen wirklich in gewisser Weise unsere Art zu leben. Da geht es schon um Identität.“

Abschrift Auszug des heutigen 18.3.2022 Podcast #ZDF „LANZ UND PRECHT“ https://lnkd.in/eMVrpDWw

Markus Lanz, Sie sprechen im heutigen Podcast Worte aus, die ihrer bescheidenen Meinung entspringen. Schlimm genug, dass sie dies so aussprechen. Ich verliere jeglichen Respekt vor ihnen.

Kann es doch im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk, vertreten durch einen prominenten Moderator, der Millionen Menschen mit seinen Sendungen erreicht, nicht hingenommen und toleriert werden, dass Sie von Krieg und Heldentum und Waffenlieferungen sprechen, als sei dies gut zu heißen nur weil Sie zu der Ansicht kommen, dass es wirkt. Was zählt mE ist etwas anderes. Beendigung des Krieges mit friedlichen Mitteln. Alle Beteiligten verstoßen gegen Abmachungen und auch völkerrechtliche Vereinbarung. (1994)

Im öffentlich-rechtlichen Auftrag heißt es: „Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen. “

Ich fordere das ZDF, wie auch Sie Herrn Lanz auf, derartige Meinungsmache sofort und in Zukunft zu unterlassen.

In der Hoffnung, dass diese Zeilen möglichst vielen Augen und Seelen zukommen mögen. #Empört Euch!

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